(pd/res (mailto:schwendener@sl.ethz.ch) ) Die ETH-Bibliothek hat Anfang 2004 eine Publikation mit dem Titel "... die Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen" herausgegeben, die im Lesesaal der Spezialsammlungen, HG H 26, oder unter schriftenreihe@library.ethz.ch erworben werden kann. In diesem Werk sind aus dem wissenschafts- und kulturhistorisch wertvollen Spezialbestand von über 20'000 seltenen und wertvollen Rara der "Sammlung Alte Drucke" deren 50 aus vier Jahrhunderten aufgenommen.

In Wort und Bild werden klassische Werke der Naturforschung und Technik und somit die Entwicklung der Naturwissenschaften von der Mitte des 15. bis weit in das 19. Jahrhundert dokumentiert. Die ausgesuchten Drucke geben einen Einblick in die Methoden und Prozesse bei der Erforschung naturwissenschaftlicher und technischer Phänomene. Gleichzeitig machen sie deutlich, dass ohne die darin dargestellten Ideen, Gedanken und Einsichten die uns heute beeindruckenden technischen Fortschritte nicht möglich gewesen wären.

Im alten Buchbestand finden sich Originalausgaben ab der Mitte des 15. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts – einzigartige Zeugen der Entwicklung von Mathematik, Technik, Architektur und Naturwissenschaften. Dass die ETH-Bibliothek über diesen bedeutenden Bestand verfügt, verdankt sie einerseits den wissenschafts-historischen Interessen ihrer ersten Bibliotheksleiter, die von Anfang an die aktuelle wissenschaftliche Literatur durch Klassiker der Vergangenheit ergänzten. Andererseits gelangten viele bedeutende Werke und aussergewöhnliche Raritäten durch Schenkungen von Institutionen und Privatpersonen in die Bibliothek.

Grundlage der praktischen Rechenkunst: Das zweite Rechenbuch des "Churfürstlich Sächsischen Hofarithmeticus" Adam Riese: "Rechnung auff der Linien und Federn auff allerley Hantierung gemacht durch Adam Risen". Wittenberg 1558.

Zwar kann die ETH-Bibliothek keine mittelalterlichen Handschriften vorweisen, aber immerhin elf Inkunabeln – "Wiegendrucke" aus der Frühzeit des Buchdrucks – sowie Erstdrucke von naturwissenschaftlichen Grössen wie Kopernikus, Kepler, Galilei und Newton. Schwerpunkte der Sammlung sind neben Astronomie und Physik auch Mathematik, Architektur, Schweizer Geschichte und enzyklopädische Werke.