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Rubrik: News
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Publiziert: 04.11.2005 06:00

Abstimmung Gentech-Moratorium vom 27.November
KOF befürchtet Abbau

(per) Die Konjunktur-Forschungsstelle der ETH sieht im Gentech-Moratorium eine Gefahr für den Forschungs- und Industriestandort Schweiz. So das Fazit einer Stellungnahme (1), welche die KOF im Auftrag des überparteilichen Komitees „Gentech-Moratorium Nein“ gestern der Öffentlichkeit präsentierte.

Das Moratorium gefährdet laut KOF-Leiter Bernd Schips nicht nur die Position der Spitzenforschung im Bereich Pflanzenbiologie, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Dies obwohl die Initianten nur für fünf Jahre die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen in Land- und Forstwirtschaft untersagen wollen, die Forschung von einem Verbot aber ausgeklammert haben.

Keine Forschung ohne Anwendung

Schips betonte, dass Forschung und Anwendung zusammenhängen würden. Deshalb würde das fünfjährige Anbau-Verbot auch die Forschung unterbinden. Denn diese mache nur Sinn, wenn sie längerfristig praktisch umgesetzt werden könne. „Forschung und Produktion sind untrennbar miteinander verbunden. Das ist eine der grossen Stärken der Schweiz“, sagte der KOF-Leiter. Die Schweiz laufe mit der Annahme der Moratoriums-Initiative Gefahr, die heutige Spitzenstellung bei der Pflanzenbiologie sowie der Bio- und Gentechnologie rasch und unwiederbringlich zu verlieren.

Dies kann sich die Schweiz laut der Einschätzung des KOF nicht leisten. Die chemisch-pharmazeutische Industrie, allen voran die grossen Basler Unternehmen, stützen sich bei der Entwicklung neuer Produkte immer stärker auf Bio- und Gentechnologie. Leide die Forschung, leide auch dieser Industriezweig, der in den letzten Jahren zu den wenigen Wachstumsmotoren der Schweizer Wirtschaft gezählt habe. Ausserdem würden in diesen Bereichen viele hoch qualifizierte Leute arbeiten. „Der wissenschaftliche und technische Fortschritt lässt sich durch nationale Verbote nicht aufhalten. Er findet dann halt in anderen Ländern statt“, warnte Schips vor der Abwanderung wichtiger Industrieteile ins Ausland.

Weltweit immer mehr Gentech-Anbau

Er betonte auch, dass es illusorisch sei zu glauben, durch ein Verbot des Anbaus von gentechnisch veränderten Pflanzen in der Schweiz halte man den Vormarsch der grünen Gentechnologie auf. Weltweit steige die Fläche, auf der genmanipulierte Pflanzen angebaut würden, steil an. Ausserdem habe die Schweiz seit dem 1. Januar 2004 ein sehr strenges Gesetz, welches den Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen bereits regle. Der Weg zu einem erfolgreichen Umgang mit der Gentechnik führe über die Regulierung, nicht über Verbote.



Fussnoten:
(1) Vollständiger Wortlaut der Stellungnahme der KOF: www.kof.ethz.ch/



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