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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
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Publiziert: 27.04.2006 06:00

KOF-Studie zu Wissens- und Technologietransfer
Und das Wissen fliesst doch

(per) Unkenrufen zum Trotz ist der ETH-Bereich in der Schweiz Spitzenreiter beim Wissens- und Technologietransfer (WTT) zur Wirtschaft. Das ist eines der Resultate der aktuellen Studie der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF), die den WTT-Aktivitäten von Schweizer Hochschulen und Firmen auf den Grund gegangen ist. Für die vorliegende Studie wertete die KOF die Daten aus, die aus Umfragen bei über 2'500 Schweizer Firmen und 240 Forschungseinrichtungen stammen. Die Daten wurden zwischen 2002 und 2004 erhoben. Gestern veröffentlichte die KOF die Resultate (1).

ETH-Bereich wichtigster Partner

Laut dieser Studie nimmt die ETH Zürich beim WTT eine Spitzenstellung ein. Ein Drittel der befragten Firmen unterhält zu ihr Kontakte, gut ein Viertel zur EMPA und ein knappes Fünftel zur EPFL. Damit hat der gesamte ETH-Bereich einen Marktanteil von 57 Prozent und ist somit der wichtigste Partner von WTT-aktiven Firmen. Die Fachhochschulen sind ebenfalls bedeutende Partner im WTT: 56 Prozent der befragten Unternehmen stehen im Kontakt zu einer Fachhochschule.

Am WTT mit Hochschulen sind 28 Prozent der Firmen beteiligt. Für hoch innovative Branchen und Industriezweige, die neuste Entwicklungen und Technologien einsetzen, steigt der Anteil auf 40 Prozent. Die Intensität des WTT ist direkt gekoppelt an die Grösse der Firma: Je grösser ein Unternehmen ist, desto mehr Kontakte pflegt es zu den Hochschulen. Fast jede zweite Grossfirma gab bei der KOF-Befragung an, den WTT mit den Hochschulen zu unterhalten. Dies kann sich jedoch nur jede vierte Kleinfirma „leisten“. Die aktuelle Erhebung zeigt auch, dass Chemie-, Pharma-, Elektronik-, Instrumentenfirmen sowie unternehmensnahe Dienstleistungen am häufigsten in WTT involviert sind.

Höhere Arbeitsproduktivität dank WTT

Doch wie funktioniert dieser WTT in der Praxis? Firmen setzen auf verschiedene Kanäle. 60 Prozent der Aktivitäten basieren auf informellen, persönlichen Kontakten.


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Diese zielen darauf ab, allgemeine Informationen über technologische Chancen und Möglichkeiten zu gewinnen. Die Ausbildung hat einen ähnlich hohen Stellenwert. Weniger wichtig erscheinen indes gemeinsame Forschungsaktivitäten zu sein: Nur 18 Prozent der Firmen wählen diese Möglichkeit für den WTT.

Die KOF-Studie macht deutlich, dass die Firmen, die am Wissens- und Technologietransfer beteiligt sind, auch wirklich davon profitieren. So verstärkt der WTT die Innovationsfähigkeit der Firmen in Form von neuen Produkten, erhöhtem Export oder Kosten sparenden Produktionstechniken. Frohe Kunde für die Chefetagen: Unternehmen, die aktiv Wissens- und Technologietransfer betreiben, weisen eine um sieben Prozent höhere Arbeitsproduktivität auf als vergleichbare Firmen ohne WTT.

Nicht nur eitel Sonnenschein

Auch Schwachstellen deckt die KOF-Studie auf. Die wichtigsten Hindernisse für WTT liegen zum Beispiel an der Schnittstelle zwischen Firmen und Forschungsinstituten. Viele Unternehmen, speziell diejenigen ohne WTT-Aktivitäten, sind der Ansicht, dass ihre eigenen Forschungs-Fragen für die wissenschaftlichen Institutionen uninteressant sind. Andererseits betrachten auch Firmen die Ausrichtung der Forschung von Instituten für Firmen als zu wenig interessant und praktikabel. Zudem finden Unternehmen, dass es für WTT-Aktivitäten an Finanzen mangelt.

Vor einigen Wochen monierten Vertreter der Maschinenindustrie, dass die ETH Spitzenforschung betreibe, die der Wirtschaft nichts nütze. Vertreter der chemischen Industrie waren jedoch anderer Meinung und stellten der ETH gute Noten aus (2). Jetzt belegt auch die aktuelle KOF-Studie, dass die ETH Wissen und Technologien gut in die Wirtschaft transferiert.


Fussnoten:
(1) Weitere Infos über die Konjunkturforschungsstelle der ETH: www.kof.ethz.ch
(2) Vgl. ETH Life-Bericht „Wegweiser für die Wirtschaft": www.ethlife.ethz.ch/articles/campuslife/technotranschem.html



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