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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
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Publiziert: 04.06.2007 06:00

Maturanden stellen ihre Arbeiten an der ETH vor
Sprungbrett ins Studium

Am vergangenen Donnerstag hatten rund 30 Gymnasiasten die Gelegenheit, ihre Maturaarbeiten an der Hochschule zu präsentieren und mit Fachleuten darüber zu diskutieren. Die Veranstaltung soll den Kontakt zwischen der ETH und den Mittelschulen und ihren Absolventen herstellen und die Dozierenden über den Wissenstand der zukünftigen Studenten sensibilisieren.

Florian Wehrli

Das Spektrum der ausgewählten Arbeiten aus Mathematik, Naturwissenschaft und Technik reicht vom Bau einer Kaltwasserrakete über Holographie bis hin zu der Physik beim Eiskunstlauf. Urs Kirchgraber, Präsident der Kontaktgruppe eröffnete die Ausstellung im Lichthof des CHN Gebäudes mit einer Ansprache. Anschliessend wurden die Arbeiten individuell vorgestellt und diskutiert. Die Schüler präsentierten ihre Projekte anhand von Postern, um ihre Methodenkompetenz zu fördern und sie auf künftige wissenschaftliche Präsentationen vorzubereiten. Beim anschliessenden Apéro konnten die angehenden Studenten bereits Kontakte zu den Dozenten der einzelnen Departemente knüpfen. Die Ausstellung wurde von der Kontaktgruppe ETH – Maturitätsschulen in Zusammenarbeit mit ETH tools organisiert.(1) ETH tools veranstaltet ausserdem vom 10. bis 14. September eine Studienwoche, die interessierten Schülern Einblicke in die aktuelle Forschung, berufliche Tätigkeitsfelder und die wissenschaftliche Arbeitsweise an der ETH bietet.

Ausstellung der Maturaarbeiten im Lichthof des CHN-Gebäudes gross


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Eiskunstläufein Bettina Heim präsentiert ihre Maturaarbeit gross

Ambitionierte Projekte

Einzelne Projekte weckten bei den ETH-Dozenten besonderes Interesse. Zum Beispiel jenes von Bettina Heim, Eiskunstläuferin und Schülerin der Kantonsschule Trogen. Sie befasste sich in ihrer Arbeit mit dem „Auslösen und Abfangen der Rotationsbewegung bei Sprüngen im Eiskunstlauf.“ Sie stand mit zweieinhalb Jahren zum ersten Mal auf dem Eis und ist heute die Nummer zwei der Schweizer Eiskunstläuferinnen. Die Idee zur Maturaarbeit kam ihr, als sie in Kanada trainierte und von den unterschiedlichen Methoden verwirrt war. Bettina wollte es genau wissen und begann die physikalischen Kräfte, welche bei den Sprüngen wirken, zu analysieren. Bei einem Dreifachsprung muss die zierliche Maturandin eine Gewichtskraft von rund 90 Kilogramm mit einem Bein auffangen. Sie will mit ihrer Arbeit auch zeigen, dass die Bewegungsabläufe im Eiskunstlauf zwar sehr leicht und elegant wirken, in Wahrheit aber ein hohes Mass an Kraft und Konzentration erfordern.

Kombination von Studium und Sport

Beim so genannten Salchow-Sprung springt die Läuferin bei der einfachen Ausführung vom linken Fuß durch Druckverlagerung auf die Einwärtskante der Kufe rückwärts ab und landet nach einer linksseitigen Drehung von 360 Grad um die Körperlängsachse rückwärts auf dem rechten Bein. Vor dem Absprung wird der Kurvenradius verkürzt, um den Drehimpuls zu erhöhen. Zurzeit wird der Sprung von einigen Athleten vierfach gesprungen. Bettina Heim hat herausgefunden, dass die Belastungen für eine weitere Drehung zu hoch sind. Laut ihrem Betreuer hat sie dazu alle notwendigen Formeln selbst abgeleitet und mit Videoanalysen eigener Sprünge empirisch überprüft. Sie belegt Physik als Ergänzungsfach. Als Schwerpunktfach hat sie Russisch gewählt, da viele Trainer und Athleten im Eiskunstlauf diese Sprache sprechen. Auf die Frage, ob sie nach ihrem Maturaabschluss lieber studieren oder ihre sportliche Karriere vorantreiben wolle, antwortet die 18-jährige bestimmt: „Am liebsten beides“. Ein Physikstudium an der ETH kann sich Bettina Heim durchaus vorstellen. Da sie aber ihr Trainingspensum von rund 20 Stunden pro Woche nicht zu stark reduzieren möchte, zieht sie auch ein Studium an der Universität Bern in Betracht.


Fussnoten:
(1) www.ethtools.ethz.ch/projects/AMA



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