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Rubrik: News
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Publiziert: 09.11.2004 06:00

Machbarkeitsstudie zum ÖV auf den Hönggerberg
ETH Hönggerberg – (noch) keine Tramdestination

(cm) „Ich bin auch ein Tram“. So originell die Werbekampagne des Zürcher Verkehrsverbundes war, so einfach lässt sich die Art des Verkehrsmittels zur ETH-Hönggerberg nicht austauschen. Zu diesem Schluss kommt eine Machbarkeitsstudie von Ulrich Weidmann, ETH-Professor für Verkehrssysteme (1)(2).

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der ETH-Hönggerberg zur Science City untersuchte der Forscher, ob der Campus am besten mit einer U-Bahn, dem Tram oder weiterhin mit Bussen erschlossen wird. Es zeigte sich, dass vor allem aus finanziellen Gründen nur eine verbesserte Busanschliessung die bereits vorhandenen und anstehenden Kapazitätsprobleme lösen kann. So würde unter 200 Millionen Franken keine sinnvolle Tramanschliessung möglich sein und eine „Science Tube“ würde schätzungsweise sogar auf 600 bis 800 Millionen Franken zu stehen kommen.

Interessante, "unbezahlbare" Variante

Auf Anfrage ergänzt Weidmann, dass nicht nur die Finanzen eine Problem bei einer Tramanschliessung wären, sondern auch die Zeit. Würde man dieses auf Grund von empirischen Studien als komfortabler empfundene Verkehrsmittel wählen, könnte eine neue Erschliessung des Hönggerberg frühestens in 15 Jahren beendet werden. Der ETH-Professor sinniert, dass es erschliessungstechnisch interessant wäre, einen Tunnel für ein Tram vom Meierhoferplatz unter den ETH-Campus zu ziehen. Doch da die Stadt, wie in der NZZ gemeldet (3), schon eine billigere Erschliessung mit diesem Verkehrsmittel als „unbezahlbar“ erachtet, sei diese Variante sowieso eine Utopie.


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Science City Satelliten

In dieser Situation ist für Ulrich Weidmann klar, dass das Bussystem verbessert werden muss. Bis Ende 2005 will er darum, im Auftrag der Schulleitung und zusammen mit anderen ETH-Instituten, ein Konzept für eine moderne Erschliessung mit diesem Verkehrsmittel vorlegen. Dieses soll vor allem eine Verbesserung beim Kunden- und Umweltnutzen bringen. So könnte sich Weidmann beispielsweise vorstellen, dass ein E-Ticketing eingeführt wird oder dass auf gewisse Linien mit Brennstoffzellen betriebene Busse fahren.

Auch städtebaulich hat der ETH-Forscher eine Vision: Die Busstationen, von denen die Busse zum Hönggerberg starten, sei es am Bahnhof Oerlikon oder am Milchbuck, könnten als Satelliten gestaltet werden, die auf Science City hinweisen.


Goldene Schiene 04 führt auch an die ETH

(cm) Die Gesellschaft der Ingenieure des öffentlichen Verkehrs (GdI) vergab letzten Freitag in Zürich und Lausanne „Die Goldene Schiene“ 2004 an die beiden ETH sowie an fünf schweizerische Fachhochschulen. Die sieben Hochschulen werden für ihre Verdienste um Forschung, Lehre und Weiterbildung auf dem Gebiet der Technik des öffentlichen Verkehrs ausgezeichnet. Von der ETH Zürich wurden Kai Axhausen, Sebastian Rutz und Ulrich Weidmann geehrt.

Die GdI vereinigt Akademiker aller Fachrichtungen der schweizerischen konzessionierten Transportunternehmungen. Mit „Der Goldenen Schiene“ zeichnet die Gesellschaft seit 1985 Innovationen auf dem Gebiet des öffentlichen Verkehrs aus. Unter den bisherigen Preisträgern befinden sich beispielweise Mobility Car-Sharing, ein Abieter von Mobilität, die Transportketten des ÖV ergänzt, oder Adolf Ogi mit seinem Einsatz für die Alpentransversalen.




Fussnoten:
(1) Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme der ETH Zürich: www.ivt.ethz.ch/index
(2) Vgl. auch Science City Newsletter:www.planung.ethz.ch/projekte/sciencecity/_dokumente/sc_newsletter_5_0410.htm
(3) NZZ-Artikel "Tramlinie zu «Science City» teuer und kaum machbar ": www.nzz.ch/2004/11/02/zh/page-article9YOYA.html



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