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Rubrik: News
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Publiziert: 03.05.2005 06:00

Preisverleihung des Wettbewerbs „Perpetuum Mobile“
Die Maschine der Maschinen

(sb) Ein Perpetuum Mobile also eine Maschine, die nie stehen bleibt, genug Energie produziert, um sich selbst in Gang zu halten und zudem Kraft hat, andere Maschinen anzutreiben gibt es natürlich nicht. Das Institut für Robotik und Intelligente Systeme der ETH Zürich hat dennoch zu einem Wettbewerb unter Mittelschülern für die Konstruktion einer Maschine aufgerufen, die dem Perpetuum Mobile möglichst nahe kommt. Am vergangenen Montag fand im Beisein von ETH-Professor Brad Nelson und Jakob Knüsel, Mitglied der Generaldirektion des Migros Genossenschaftsbundes, die Preisverleihung statt. Gewonnen hat das Projekt „Deeping Bird“ der Kantonsschule Zürich Unterland.

Windrad mit Alukapseln

Das siegreiche Projekt wirkt tatsächlich besonders ausgeklügelt. Die Maschine gleicht einem Windrad, an dessen Flügelenden je eine Alukapsel hängt, die mit der jeweils gegenüberliegenden Kapsel verbunden ist. Gefüllt sind die Kapseln mit Diethyläther, der die Eigenschaft hat, auf Temperaturschwankungen schnell seinen Zustand zu verändern. Im Warmwasserbecken, das im unteren Teil der Maschine angelegt ist, wird der Diethyläther erwärmt und strömt in gasförmigem Zustand in die gegenüberliegende, kalte Kapsel auf, wo er sich wieder verfestigt. Weil das Gewicht dieser Kapsel nun zunimmt senkt sie sich und taucht ins warme Wasser ein, wo sie den Diäthyläther wieder abgibt: Das Rad dreht und dreht und dreht.

Zusammenarbeit mit den Technikern der ETH

Nimmt man es genau, dann darf die Maschine der Wettbewerbsgewinner nicht als Perpetuum Mobile bezeichnet werden, wie die Konstrukteure selber zugeben. Denn das warme Wasser ist für das Funktionieren der Maschine unerlässlich. Kühlt sich das Wasser ab, wird der Kreislauf des Diethyläthers unterbrochen und das Rad hört auf, sich zu drehen. Zu überzeugen vermag das Projekt aber durch seine präzise Fertigung. Wie die Konstrukteure erklären, ist das Rad perfekt ausgewuchtet und verfügt über ein Kugellager, das die Reibung auf ein Minimum reduziert. Die Idee stamme alleine von ihnen, für die Umsetzung hätten sie dann aber auf die Hilfe der Spezialisten an der ETH zurückgegriffen, wie sie zugeben. Mit Verweis auf die 750 Arbeitsstunden betonen sie allerdings, dass sie in der Umsetzungsphase des Projekts keineswegs untätig geblieben sind. Angeregt, am Wettbewerb mitzumachen, der im Rahmen des ETH-Jubiläums ausgeschrieben wurde, habe der Mathematiklehrer.


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Das Siegerteam vor seinem prämierten "Perpetuum Mobile". Die drei Schüler der Kantonsschule Zürich Unterland.

Darauf hätten sich Schüler aus drei verschiedenen Klassen zusammengetan und die Maschine entwickelt. Die Arbeit habe ihnen grossen Spass gemacht, wie sie weiter erzählen, bedeutete sie doch etwas Abwechslung im monotonen Schulalltag.

Sonderpreis für das Magnetpendel

Neben einem Preis für die „beste Maschine“, bestimmten die Juroren direkt an der Preisverleihung auch die Maschine, die am längsten läuft und zeichneten diese mit einem Spezialpreis aus. Zum Erstaunen des versammelten Publikums war es dann aber nicht die komplizierte Maschine, welche zuvor mit dem „Preis für die beste Maschine“ prämiert wurde, sondern das einfache Magnetpendel der Mittelschüler aus Unterterzen am Wallensee.

Perpetuum Mobile als Ideal energiesparender Maschinen

Die Idee des Perpetuum Mobile, das schon Wissenschafter verschiedener Jahrhunderte faszinierte, spielt als Inspirationsquelle für die Lösung aktueller Energieprobleme und die Entwicklung energiesparsamer Maschinen eine wichtige Rolle. Das Institut für Robotik und Intelligente Systeme, das sich mit solchen Fragen befasst, versuchte mit dem Wettbewerb, die Jugend für die Entwicklung intelligenter Maschinen zu gewinnen. Darüber hinaus steht das Zelt „Maschinen Energie Produktion“ an der Jubiläums-Ausstellung der ETH am Platzspitz unter dem Motto der Maschine, die nie stehen bleibt.




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