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Rubrik: News
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Publiziert: 20.09.2004 06:00

Zukunftsvision: Pervasive Computing
Mein Auto denkt mit

(mib) Computerchips in der Grösse eines Staubkorns: In 25 Jahren könnten solche Rechnereinheiten zu den Alltagsgegenständen gehören, die unser Leben entscheidend prägen. Das zumindest glaubt Friedemann Mattern, ETH-Professor am Institut für Pervasive Computing (1). Schon bald liessen sich nämlich Prozessoren massenhaft in mikroskopischer Grösse herstellen, sagte der Experte am Wissenschaftsapéro der Empa. Mit dem „Computer-Staub“ könne via Funkverbindung kommuniziert werden. Gleichzeitig ermöglichten eingebaute Sensoren dem Chip die Erfassung der Umwelt. Das Resultat: „schlaue“ Computer – vergleichbar mit jenen, die der Science Fiction-Autor Michael Crichton in seinem neusten Roman „Prey“ beschreibt (auf Deutsch unter dem Titel „Beute“ im Blessing Verlag erschienen). Der (durchdringende) Einsatz von „schlauen“ Computern in der Alltagswelt wird als Pervasive Computing bezeichnet.

Am Beispiel des Autos verdeutlichte Reinhold Eberhardt von der DaimlerChrysler Telematikforschung in Ulm, wie Pervasive Computing eingesetzt werden kann. Angefangen habe die Entwicklung beim Auto in den 1970er-Jahren mit der computergesteuerten Benzin-Einspritzung. Später kam das Anti-Blockiersystem ABS hinzu. Und heute würden die verschiedensten Sensoren – vom Regensensor bis zum Ferndiagnosesystem – den Komfort verbessern. Allerdings hat die Computerisierung des Autos seinen Preis: bis zu 40 Prozent des Fahrzeugpreises können Soft- und Hardware ausmachen.


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Pervasive Computing: Die drahtlose Durchdringung der Alltagswelt mit Computern war im vergangenen Jahr Thema der Academia Engelberg. gross

Die Auswirkungen des Pervasive Computing auf die Umwelt seien nicht generell positiv, meinte Lorenz Hilty von der Organisationseinheit Technologie und Gesellschaft der Empa. Im Auftrag des Zentrums für Technologiefolgen-Abschätzung hat der Forscher die Chancen und Risiken anhand von Beispielen aus den Lebensbereichen „Wohnen“, „Arbeit“ und „Gesundheit“ analysiert und unter dem Aspekt der Risikovorsorge beurteilt (2). Vor allem die Zunahme von Elektronikabfall wird als Negativpunkt betrachtet. Positiv bewertet wird, dass durch Pervasive Computing Energie eingespart werden kann („Smart Home“) und das „Health Monitoring“ eine gezielte Überwachung des Gesundheitszustandes ermöglicht.


Literaturhinweise:
Zum gleichen Thema erschienen in ETH Life vom 27. Oktober 2003 der Beitrag „Leben in der Welt der unsichtbaren Chips“: www.ethlife.ethz.ch/articles/acacomp.html und in der Ausgabe vom 21. November 2003 der Beitrag „Wohlwollende Vernachlässigung“: www.ethlife.ethz.ch/articles/elektro_handy.html.

Fussnoten:
(1) ETH-Institut für Pervasive Computing: www.inf.ethz.ch/
(2) „Das Vorsorgeprinzip in der Informationsgesellschaft. Die Auswirkungen des Pervasive Computing auf Gesundheit und Umwelt“, Studie des Zentrums für Technologiefolgen-Abschätzung, TA 46/2003: www.ta-swiss.ch



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