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Rubrik: News |
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Informatik-Schnupperstudium für Maturandinnen "Ich kann das ja auch!" |
(cna) Informatikerinnen sind rar in der Schweiz. An der ETH Zürich sind gerade einmal gut zehn Prozent der Informatikstudierenden weiblich. Eine Massnahme zur Verbesserung dieser Situation ist das Schnupperstudium für Maturandinnen, das von der Frauenförderung des Departements für Informatik organisiert wird (1). Der fünftätige Einführungskurs in das Informatikstudium startet heute bereits zum fünfzehnten Mal. Informatikluft schnuppern „Wir möchten den jungen Frauen in diesen fünf Tagen ein realistisches Bild von der Informatik vermitteln“, erklärt Judith Zimmermann, Co-Leiterin der Frauenförderung am Departement für Informatik. Dazu gehöre auch, den Beruf der Informatikerin von dem weit verbreiteten „Hacker-Image“ zu befreien. Um ein möglichst realitätsnahes Bild vom Informatikstudium an der ETH zu vermitteln, sollen die 26 Maturandinnen in dieser Woche nicht bloss Zuschauerinnen sein, sondern sich gleich selbst als Programmiererinnen versuchen. In dieser Java-Einführung sollen die Schülerinnen merken: „Das kann ich ja auch!“, sagt Judith Zimmermann. Neben diesen klassischen Lehrveranstaltungen sollen die Maturandinnen an einem „runden Tisch“ die Gelegenheit erhalten, sich mit ETH-Studierenden auszutauschen und ihnen in ungezwungenem Rahmen, Fragen stellen zu können. Antworten sollen die „Schnupper-Studentinnen“ auch von Frauen erhalten, die ihr Studium bereits abgeschlossen haben und von ihrem beruflichen Alltag erzählen können. Beim Besuch des IBM-Forschungslabor in Rüschlikon können sich die jungen Frauen am Donnerstag mit Forscherinnen austauschen und sich auf diese Weise einen Einblick in ein mögliches Berufsfeld verschaffen.
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Kontinuierlicher Anstieg Inwieweit sich das Schnupperstudium direkt auf die Einschreibungen im Studiengang Informatik auswirkt, ist bisher noch nicht evaluiert worden. „Zwischen dem Einführungskurs und dem Beginn eines Studiums liegen manchmal zwei oder drei Jahre. Deshalb ist es schwierig zu ermitteln, ob sich eine ‚Schnupper-Studentin’ tatsächlich für ein Informatikstudium an der ETH entscheidet“, erklärt Judith Zimmermann. Allerdings nähmen die Anmeldungen für den Einführungskurs jeweils in ähnlichem Masse zu und ab wie die Einschreibungen weiblicher Informatikerinnen an der ETH. Das Frauenförderungsprogramm wurde 1993 von Assistierenden am Departement für Informatik ins Leben gerufen und umfasst neben dem Schnupperstudium zahlreiche weitere Massnahmen. Die Gründerinnen und Gründer des Programms stetzten sich vor 13 Jahren die Erhöhung des Frauenanteils der Informatikstudierenden zum Ziel. Mit einem Anteil von zehn Prozent sind die weiblichen Studierenden zwar noch in der Unterzahl, doch konnte im Grossen und Ganzen seit 1993 ein kontinuierlicher Anstieg der Frauen am Departement für Informatik verzeichnet werden. |
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