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Rubrik: News
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Publiziert: 25.08.2006 06:00

ETH-Studie "Sicherheit 2006“
Binnenfreude und Weltschmerz

(cm)Die Schweizer fühlen sich allgemein sicher, schätzen aber die weltpolitische Lage düsterer ein als früher. Das sind zwei der Befunde der Jahresstudie „Sicherheit 2006“, die von der Militärakademie und der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik an der ETH Zürich verfasst und am Donnerstag in Bern vorgestellt wurde (1)(2)(3).

88 Prozent der rund 1200 Anfang dieses Jahres befragten Personen gaben an, sich sehr (28%) oder eher (60%) sicher zu fühlen. Das entspricht den Werten der Vorjahre. Die Schweizer zeichnen sich auch durch einen neuen Zukunftsoptimismus aus. Dieser hatte seit 2003 tendenziell abgenommen, dieses Jahr aber um 5 Prozent auf 70 Prozent zugenommen. Für die Studienverfasser reflektiert diese Trendwende die derzeit wachsende Wirtschaftskonjunktur.

Medien am wenigsten vertrauenswürdig

Doch so stabil das allgemeine Sicherheitsempfinden, das Vertrauen in die verschiedenen Behörden und Institutionen schwankt. So erlitten der Bundesrat (6.0) und die Medien (4.5) auf einer Skala von 1-10 signifikante Einbussen, während die Armee (6.8) wieder bedeutend mehr Goodwill erfährt. Das grösste Vertrauen geniesst weiterhin die Polizei (7.2).

Bei Polizei und Armee wird eine engere Zusammenarbeit befürwortet. Die Armee wird auch von 10 Prozent mehr Schweizern (75%) als notwenig erachtet, auch wenn 47 Prozent das Verteidigungsbudget als zu hoch erachten. Das Durchdiener-Modell stösst auf Akzeptanz (75%) und 85 Prozent befürworten den Vorschlag, die obligatorische Wehrdienstpflicht in eine obligatorische Dienstpflicht für Männer umzuwandeln.


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Sieben von zehn Schweizern glauben nicht, dass sich die Schweiz im Kriegsfall selber verteidigen könnte. Von der Armee wird vielmehr erwartet, dass sie sich neben der Katastrophenhilfe (77%) auch vermehrt in der Terrorismusbekämpfung (62%) engagiert, auch wenn diese Aufgabe spontan nur 8 Prozent der Befragten einfällt.

Mehrheit für Sitz im Sicherheitsrat

In Bezug auf die innere Sicherheit wird der Terrorismus von 64 Prozent als wichtig erachtet. Im Vergleich dazu werden Waffenkontrolle (84%) und Kontrolle des Ausländeranteils (76%) höher, das Vorgehen der Polizei gegen gewaltbereite Demonstranten (47%) tiefer eingestuft.

Der Blick nach aussen ist für die Schweizer düsterer als nach innen. Die weltpolitische Lage wird von 55 Prozent pessimistisch beurteilt. Man will noch stärker am bilateralen Weg festhalten (71%), und der EU-Beitritt erreicht mit einer Zustimmung von 32 Prozent einen Tiefststand. In Bezug auf die Uno möchten von den Befragten 55 Prozent einen Einsatz der Armee in Uno-Friedenstruppen, ein gleicher Anteil befürwortet einen Sitz der Schweiz im Sicherheitsrat.

Grundsätzlich beläuft sich der mögliche Stichprobenfehler bei der neuen Befragung im ungünstigsten Fall auf drei Prozent.


Fussnoten:
(1) „Sicherheit 2006“. Hrsg.: Karl W. Haltiner und Andreas Wenger. Forschungsstelle für Sicherheitspolitik. ETH Zentrum SEI, 8092 und Militärakademie an der ETH Zürich, Steinacherst. 101b. 8804 Au. ISBN 3-905696-10-X
(2) Forschungsstelle für Sicherheitspolitik: www.css.ethz.ch
(3) Militärakademie an der ETH Zürich: www.milak.ch



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