(cna) Studierende im zweiten Semester des Departements für Bau, Geomatik und Umwelt der ETH Zürich haben im Rahmen eines Semesterprojekts solare Entsalzungsanlagen gebaut. Es handelt sich dabei um Kästen mit einem Glasdach, in welchem mittels Sonnenenergie Salzwasser destilliert wird. In der Gestaltung der Anlagen waren die in kleinen Gruppen arbeitenden Studierenden frei. Aus dem Projekt resultierten fünf unterschiedliche Modelle, mit denen in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Trinkwasser gewonnen werden sollte. Die Studierenden setzten dabei auf unterschiedliche Techniken. Währen eine Gruppe dem geschickten Einsatz der Rinnen möglichst viel Beachtung schenkte, setzten andere auf eine zusätzliche Solarzelle oder versuchten ihr Glück mit Spezialformen wie einem spitz zusammenlaufenden Glasdach.

Fast ein Liter in sieben Stunden

Nach einer kurzen Präsentation der Modelle galt es letzten Freitag auf dem Hönggerberg ernst. Nach sieben Stunden in der prallen Sonne wurde das gewonnene Wasser von Professor Wolfgang Kinzelbach vom Institut für Ingenieurwissenschaften der ETH persönlich gewogen. 884 Gramm, also beinahe einen Liter, Wasser konnte die beste Gruppe mit ihrer Entsalzungsanlage gewinnen. Das doppelte Glasdach schien den entscheidenden Unterschied zu machen.

Doch nicht nur die Resultate zählten in dem Projekt, viel mehr stand der ganze Arbeitsprozess für die Studierenden im Vordergrund. „Wir haben dieses Projekt eingeführt, damit die Studierenden bei all der Mathematik, Physik und Mechanik als Grundlagenfächern nicht vergessen, warum sie ihr Studium bei uns absolvieren“, sagte Wolfgang Kinzelbacher. Der ETH-Professor scheint die Bedürfnisse der Studierenden zu kennen. „Es hat mir grossen Spass gemacht, endlich einmal an etwas Praktischem zu arbeiten“, erzählte die 19-jährige Studentin Tara Huber. Und viel gelernt habe sie auch dabei.