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Rubrik: News
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Publiziert: 14.09.2005 06:00

Neuer Tierschutzbeauftragter an ETH und Uni Zürich
Wächter über 70'000 Labortiere

(per) Die ETH Zürich und die Universität Zürich haben seit August einen Tierschutzbeauftragten: den Zoologen Hans Sigg. In seiner neuen Funktion ist er sowohl Aufpasser wie Berater. Einerseits wacht Sigg über das Wohl der Versuchstiere, die an den beiden Hochschulen (unfreiwllig) im Dienst der Wissenschaft stehen. Andrerseits berät er Wissenschaftler, die Anträge für Forschungsvorhaben mit Versuchstieren stellen. Für seine neue Stelle bringt Sigg viel Erfahrung mit: Zehn Jahre lang arbeitete er bisher beim Veterinäramt des Kantons Zürich. Dort leitete er die Kontrollstelle für Tierversuche.

Berater und unangemeldeter Inspektor

Sigg selbst versteht seinen neuen Job als interne "Beratungsinstanz mit Interventionskompetenz", wie "uni public", das online-Journal der Universität Zürich schreibt. (1) Er kann einschreiten, wenn die Tiere schlecht gehalten oder versorgt werden. Notfalls kann er laut „uni public“ sogar Versuche abbrechen lassen. Polizist spielen wolle er aber nicht. Bei Missständen beide Augen zudrücken, das lehnt er allerdings ebenfalls ab. „Dort, wo ich Probleme orte, mache ich Besuche, auch unangemeldete“, sagt Sigg gegenüber „ETH Life“.


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Eine seiner wichtigsten Funktionen sei jedoch, Gesuchsteller zu beraten und ihnen die nötigen Kontakte, unter anderem zu anderen Forschungsgruppen, zu vermitteln. „Nicht jedes Gesuch wird aber über meinen Tisch gehen müssen. Ich habe gar nicht die Kapazität dazu, jeden einzelnen Antrag zu prüfen.“ Will heissen: nur wer die Unterstützung des Tieranwalts sucht, wird sie auch erhalten. Noch muss Sigg warten, bis die Schulleitungen der ETH und der Uni ihm diese Kompetenzen formal übertragen. Er rechnet damit, dass er bis Ende September über die nötigen Unterschriften verfügt.

Massive Zunahme von Labortieren

In der Forschung an der ETH und an der Universität Zürich werden über 70'000 Versuchstiere eingesetzt, davon entfällt laut Siggs Schätzung etwa ein Drittel auf die ETH. Genauere Zahlen kenne er noch nicht, denn in den letzten Jahren hätten die Forschungsbegehren, die unter anderem mit gentechnisch veränderten Mäusen arbeiten wollen, „explosionsartig zugenommen“. Und die Zahl der Gesuche und der Versuchstiere werde noch weiter zunehmen. Bei den Mäusen, so der Tierschutzexperte, sei man aber bereits jetzt an der Kapazitätsgrenze angelangt.


Fussnoten:
(1) vgl. Bericht "Anwalt der Tiere im Versuchslabor": www.unipublic.unizh.ch/campus/uni-news/2005/1835.html



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