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Typusherbar von ETH und Uni jetzt online Trockne Blumen |
(cm) Sie sind nicht nur eine Inspirationsquelle für Franz Schubert, sondern können auch wissenschaftlich von Bedeutung sein: die trockenen Blumen. Ganz besonders gilt letzteres, wenn es sich um Typusexemplare handelt, also um einzelne Pflanzen, die zur Erstbeschreibung einer Art dienten und als deren Referenz gebraucht werden. Die ETH und Uni besitzen zusammen rund 13'000 dieser wertvollen Belege, die sich im Institutsgebäude für Pflanzenwissenschaften innerhalb des Botanischen Gartens der Universität Zürich befinden. Diesen Mittwoch nun konnten die Verantwortlichen beider Hochschulen eine Webseite aufschalten (1), auf der die digitalen Bilder der Typusexemplare aufgerufen werden können. Obwohl Biodiversität in aller Munde ist, zählt gemäss ETH-Professor Peter Edwards eine ihrer Grundlagen, die Systematik, nicht zu den Boomgebieten der Biologie wie beispielsweise die Systembiologie. Edwards zeigte sich darum an einer kleinen Feier im botanischen Garten speziell glücklich, dass an den Zürcher Hochschulen das zweijährige Projekt des online Typusherbars durchgeführt werden konnte. Die Bereitstellung der Belege auf dem Web stellt für den Forscher einen wichtigen Schritt der Bioinformatik dar. Auch der als Kurator am Projekt beteiligte ETH-Professor Matthias Baltisberger erachtet das leicht zugängliche online Typusherbar als wichtigen Fortschritt. Für viele Fragestellungen eines systematischen Biologen genügten nämlich die auf dem Web zur Verfügung gestellten Daten. So müssen Forscher für bestimmte Abklärungen beispielsweise nicht mehr extra aus Neuseeland anreisen.
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In der Zukunft sollen auch noch weitere Pflanzen des Herbars, die keine Typusexemplare sind, über das Internet zur Verfügung gestellt werden. Ob aber die gut drei Millionen Belege aus dem Herbar je alle digitalisiert werden, ist noch offen. Das online Typusherbar der Zürcher Hochschulen ist auch über die Website der Global Biodiversity Information Facility (GBFI) erreichbar unter seinem kryptischen Name "Herbar Z+ZT" (2). (Noch) nicht integriert in diese Website des GBFI ist das grösste Herbar der Schweiz in Genf mit über fünf Millionen Exemplaren (3). |
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