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Rubrik: News |
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Konferenz zur Ultrabreitband-Übertragung (UWB) an der ETH Geräte-Vernetzung per Breitband-Funk |
(Li) Die neue Ultrabreitband-Übertragungs-Technik (Ultra-Wideband, UWB) ermöglicht den drahtlosen Transfer grosser Datenmengen in kurzer Zeit. Einsatzmöglichkeiten finden sich in der Vernetzung der Haushalts-Elektronik oder im Zusammenschluss drahtloser Sensornetzwerke, beispielsweise zur Lokalisierung. Zu dieser neuen Kommunikationstechnologie fand mit der ICU 2005 letzte Woche vom 5. bis zum 8. September eine internationale Konferenz im ETH-Hauptgebäude statt (1), organisiert vom ETH-Institut für Kommunikationstechnik und dem IBM Forschungslabor in Rüschlikon. 20 mal schneller Die heute verwendeten WLAN-Funknetze übertragen Daten mit maximal 54 Millionen Bit pro Sekunde (Mbit/s). Die neue Übertragungs-Technik UWB ermöglicht hingegen schon heute 480 Mbit/s und könnte sich in den kommenden Jahren auf über 1'000 Mbit/s und somit auf das 20-fache heutiger Wireless-Netzwerke steigern. Diese extreme Beschleunigung geschieht durch das Senden von kurzen Impulsen über einen breiten Frequenzbereich zwischen 3,1 und 10,6 Gigahertz. Aufgrund der schwachen Sendeleistung wird UWB in den ersten Anwendungen primär Reichweiten von wenigen Dutzend Metern erreichen. Konkurrenz für Bluetooth und WLAN Daher könnte UWB zukünftig insbesondere die bisherigen drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikations-Standards konkurrenzieren: Bluetooth und WLAN. Neu könnte die Heim-Elektronik ohne Kabel auskommen. Der DVD-Recorder würde per UWB die Filmdaten mit hoher Geschwindigkeit drahtlos an die Stereoanlage, den Bildschirm oder den Projektor übermitteln. Auch der PC könnte zukünftig mit seinen Peripherie-Geräten wie Drucker, Bildschirm, externe Laufwerke oder eine Digital-Kamera per UWB kommunizieren. Dreidimensionale Ortung Die hohe Bandbreite erlaubt Sensornetzwerken neu eine exakte dreidimensionale Ortung von UWB-Signalquellen. Dadurch könnten beispielsweise in Krankenhäusern Arzte oder wichtige medizinische Geräte jederzeit geortet werden. Auch für RFID oder Lokalisierungs-Anwendungen im Bereich drahtloser Sensor-Netzwerke könnte UWB gemäss den Konferenzorganisatoren ein grosses Potential aufweisen.
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Die Europäische Union unterstützt mit dem Forschungsprojekt „PULSERS“ (2) die Entwicklung der UWB-Technologie mit 40 Millionen Euro. Beteiligt an diesem Projekt sind auch das Institut für Kommunikationstechnik der ETH Zürich und das IBM Forschungslabor in Rüschlikon. |
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