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Rubrik: Science Life 12. Holcim Betontagung an der ETH Zürich Verbund bringt Vorteile |
Published: 06.10.2006 06:00 Modified: 05.10.2006 16:55 |
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(fw (mailto:felix.wuersten@ethlife.ethz.ch) ) Werden Materialien geschickt miteinander verbunden, so eröffnet dies beim Bauen interessante Perspektiven. Stahl und Beton, das bekannteste Beispiel, weisen gegensätzliche mechanische Eigenschaften auf, und wenn man diese Materialien im Stahlbeton kombiniert, können Bauten erstellt werden, die nur mit dem einen oder anderen Material alleine schlicht undenkbar wären. Auch Holz, Glas und Textilien weisen im Verbund mit Beton bemerkenswerte Eigenschaften auf, wie sich gestern an der 12. Holcim Betontagung an der ETH Zürich zeigte. (1) Schneller BauenVerbundmaterialien bieten eine Reihe von Vorteilen, erklärte Mario Fontana, Professor am Institut für Baustatik und Konstruktion der ETH Zürich. Werden Bauelemente in Verbundbauweise industriell vorgefertigt, können die Bauten im Vergleich zur herkömmlichen Herstellung auf der Baustelle viel schneller realisiert werden. Gerade bei Infrastrukturanlagen wie Brücken ist dies ein grosser Vorteil. Es gebe aber auch Faktoren, die den Einsatz von Verbundwerkstoffen behindern würden, meinte Fontana. Zahlreiche Baufirmen sind nach wie vor auf ein Material spezialisiert. Und auch bei den Konstrukteuren trifft man immer wieder auf einseitige Präferenzen. Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein SIA hat daher bereits vor einigen Jahren eine eigene Normenkommission einberufen, um den Verbundbau zu fördern.
Eine bereits seit längerem verwendetete Kombination ist Beton und Holz. Durch den Einsatz von Beton lassen sich in Holzhäusern Decken mit verbesserten Eigenschaften einziehen, wie Albin Kenel von der Hochschule für Technik in Rapperswil zeigte. Die Verbundbauweise bietet dabei nicht nur eine höhere Tragfähigkeit, sondern auch einen besseren Schall- und Brandschutz. Bemerkenswerte Eigenschaften erhält man, wenn Beton mit Textilien kombiniert wird, erläuterte Frank Jesse von der TU Dresden. Im Vergleich zum klassischen Stahl haben Hochleistungsfasern verschiedene Vorteile. Unter anderem müssen sie nicht vor Korrosion geschützt werden und sie weisen auch eine deutlich höhere Festigkeit auf. Im Labormassstab, so Jesse, sei es schon gelungen, die Wirksamkeit von Textilverstärkungen nachzuweisen. Footnotes:
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