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Rubrik: Science Life Mehr Knochenmasse dank Prozac Antidepressivum gegen Knochenschwund? |
Published: 19.10.2006 06:00 Modified: 19.10.2006 10:14 |
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(cm (mailto:christoph.meier@sl.ethz.ch) ) Das bekannte Antidepressivum Prozac, das auch zu Gewaltausbrüchen und Suiziden führen kann, erhöht die Knochenmasse. Das fanden amerikanische Forscher in Zusammenarbeit mit ETH-Professor Ralph Müller vom Institut für Biomechanik bei Mäusen heraus (1) . Ihre Arbeit erschien kürzlich online im Fachmagazin Journal of Cellular Biochemistry (2) . Mehr Knochen auch bei EntzündungenFür ihre Untersuchungen behandelten die Wissenschaftler Mäuse sechs Wochen lang mit Fluotexin (der chemische Name für Prozac). Danach stellten sie mit Hilfe der Mikrocomputertomopgraphie eine Zunahme des Volumens bei den Bälkchenknochen fest, wie auch beim totalen Volumen des Oberschenkelknochens und der Wirbel. Vermehrt Knochenmasse wurde mit Fluotexin auch gebildet, als bei den Mäusen künstlich eine Entzündung hervorgerufen wurde. Dies obwohl eine Entzündung ohne Behandlung zu einem Knochenverlust führt. Ohne Östrogen kein EffektDer Effekt von Fluotexin fiel aber weg, wenn den Mäusen die Eierstöcke entfernt wurden. Die Tiere verloren Knochenmasse, wie üblich nach einer solchen Operation. Das spricht dafür, dass die anabole, also aufbauende Wirkung von Fluotexin das von den Eierstöcken produzierte Östrogen benötigt. Die Studie legt nahe, dass eine Fluotexinbehandlung in vivo unter normalen physiologischen und entzündlichen Bedingungen zu einer erhöhten Knochenbildung führt, aber einen Knochenverlust bei Östrogenmangel nicht verhindern kann. Ricardo Battaglino, der als Wissenschaftler des amerikanischen Forsyth Institutes die Studie leitete, meint, dass diese Forschung wichtige Hinweise liefere, wie man dem zerstörerischen Knochenverlust vorbeugen und unter gewissen medizinischen oder zahnärztlichen Bedingungen die Knochenmasse erhöhen könne. Footnotes:
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