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Rubrik: Science Life
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Publiziert: 01.02.2006 06:00

MIREN und MRI
Mehr Forschung am Berg

An der ETH sind zwei neue Forschungs-Initiativen beheimatet, die sich mit dem globalen Wandel in den Bergen auseinandersetzen: Die Mountain Invasion Research Initiative (MIREN) und die Mountain Research Initiative (MRI).

Peter Rüegg

Noch sind die europäischen Alpen mehr oder weniger von Invasionen fremdartiger Pflanzen verschont geblieben. Anders einige Bergregionen der Tropen. Dort verursachen gebietsfremde, invasive Pflanzen grosse Probleme. Als Folge des globalen Wandels, wie Klimawandel, Landnutzungsänderungen und Tourismus, steigt allerdings auch in Gebirgen der gemässigten Zonen die Gefahr von Pflanzeninvasionen. Forscher aus zehn internationalen Institutionen haben deshalb die Mountain Invasion Research Initiative (MIREN) gegründet um mehr darüber herausfinden, wie solche Invasionen in die Berggebiete ablaufen und welche Mechanismen dahinter stecken. (1)

Kernprogramm der neuen Forschungsinitiative sind sechs Standard-Forschungsprogramme in den europäischen und australischen Alpen, im Nordwesten der USA (Blue Mountains, Rocky Mountains), auf Hawaii, in den chilenischen Anden und auf den Kanarischen Insel. Aufgabe von MIREN ist es, diese Forschungsvorhaben zu koordinieren. Die vereinheitlichte Erfassung der Daten soll zudem den Vergleich der Resultate zwischen den Regionen erlauben.

Vorbeugen besser als heilen

„Die Idee ist, möglichst früh verstehen zu lernen, weshalb es in gewissen Gebirgsregionen zum Eindringen von gebietsfremden Pflanzen kommt“, sagt Netzwerk-Koordinator Christoph Küffer vom Geobotanischen Institut der ETH Zürich. Von schlechten Erfahrungen andernorts könne man hier profitieren, um rechtzeitig geeignete Massnahmen zu ergreifen, sodass das Problem gar nicht erst entsteht.

Die Erfahrung mit dem Umgang von invasiven Arten hat gezeigt, dass Vorsorge der effektivste und billigste Ansatz ist, um die Ausbreitung von invasiven Pflanzen zu stoppen. Das Netzwerk MIREN hat daher unter anderem das Ziel, Kapazitäten unter Naturschutzmanagern zu schaffen, um das Problem von invasiven Pflanzen in Berggebieten frühzeitig anzupacken.

An der MIREN sind zehn internationale Partner beteiligt. Der Koordinator ist Christoph Küffer vom Geobotanischen Institut der ETH Zürich. Das Präsidium teilen sich Hansjörg Dietz, ebenfalls vom Geobotanischen Institut, und Catherine Parks vom USDA Forest Service in Oregon (USA). MIREN wird in bestehende Forschungs-Netzwerkstrukturen integriert.


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Am Mauna Loa, Hawaii, hat sich die europäische Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus) auf Kosten der einheimischen Flora breit gemacht. (Bild: Institut für Integrative Biologie) gross

Dafür ist die Schweiz ideal. Mit dem Global Mountain Biodiversity Assessment (GMBA) in Basel und der Mountain Research Initiative (MRI) (2) an der ETH in Zürich haben zwei wichtige internationale Netzwerke zur Gebirgsforschung ihren Sitz hierzulande.

MRI: Thematisch breiter

Die seit 2001 bestehende MRI ist gegenwärtig an der Professur Bergwaldökologie der ETH bei Professor Harald Bugmann angesiedelt, welcher sowohl Mitbegründer wie auch Präsident der MRI ist. Finanziert wird die Forschungsinitiative vom SNF und der ETH.

Die MRI koordiniert die Forschung über die Ursachen und Auswirkungen von globalen Veränderungen in Berggebieten. Durch ihre interdisziplinäre Ausrichtung befasst sie sich zudem mit Änderungen des Klimas, der Landnutzung, mit hydrologischen Systemen, Ökosystemfunktionen aber auch mit sozioökonomischen und kulturellen Aspekten des globalen Wandels.

MRI organisierte europäische Tagung

Die MRI organisierte zusammen mit dem Perth College die Abschlusskonferenz des EU-Forschungsprogramms GLOCHAMORE (Global Change and Mountain Regions) im schottischen Perth. Ziel des Forschungsprogramms war die Entwicklung einer Strategie, die in einem Netzwerk von UNESCO-Biosphärenreservaten und anderen Berggebieten zur Umsetzung gelangen kann. Unter dem Projekttitel „Real Projects in Real Places“ wird sich die MRI zukünftig aktiv für die Umsetzung der Strategie einsetzen. Die MRI bietet ferner eine Plattform für den internationalen Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen, unterhält eine Website, publiziert einen Newsletter und organisiert Workshops, Tagungen sowie internationale Projekte. MIREN und MRI arbeiten eng zusammen.


Fussnoten:
(1) Website von MIREN: www.miren.ethz.ch
(2) Website von MRI http://mri.scnatweb.ch



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