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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 31.05.2002 06:00

Mehr Wohnraum für Studierende und Kinderkrippenplätze
Jetzt wird gebaut

Die Stiftung für Studentisches Wohnen Zürich hatte gestern Donnerstag, 30. Mai, zum Spatenstich für den Bau der zweiten Etappe der Siedlung für Studierende Bülachhof und der Kinderkrippe Bülachhof bei der Universität Zürich-Irchel eingeladen. Der Startschuss für das 26-Millionen-Franken-Projekt fiel mit den beiden Rektoren der Zürcher Hochschulen, Hans Weder und Konrad Osterwalder.

Von Regina Schwendener

Die 1987 gegründete Stiftung für Studentisches Wohnen Zürich hat sich zum Ziel gesetzt, Wohnraum für Studierende zu schaffen. Sie begann gestern Donnerstag mit dem Bau der Siedlung für Studierende Bülachhof. Hier entstehen zu den bereits bestehenden 266 Zimmern der ersten Etappe 222 Zimmer für Studierende von Universität und ETH Zürich, aber auch eine Kinderkrippe. Eine illustre Gästeschar versammelte sich unter den Klängen der ETH Big Band-Combo auf dem Bauplatz an der Bülachstrasse, um den Startschuss mit zu erleben. Der Rektor der ETH und Präsident der Stiftung, Konrad Osterwalder, und der Rektor der Universität, Hans Weder, setzten zum „Baggerstich“ an und schaufelten die ersten Kilo Erde beiseite.

Stud.Wohnen
Uni-Rektor Hans Weder baggerte an der Oberfläche… gross

Wohnungen 2003 bezugsbereit

Beat Kempf, Vorsitzender der Baukommission, begrüsste die Anwesenden mit einem kurzen Rückblick und Ausblick. Von der Planung – der Projektwettbewerb wurde zwischen 1998 und 2001 durchgeführt - bis zur Vollendung des Werkes werde es viereinhalb Jahre dauern. Er freue sich, dass für die Realisierung einem jungen Architekten eine Chance gegeben werde.

Den Wohnungen für Wohngemeinschaften steht je eine grosszügige Wohnküche zur Verfügung. Es sind grosse Wohnungen mit vier Zimmern sowie kleine Wohnungen mit zwei Zimmern vorgesehen. Das Projekt Bülachhof leiste auch einen zusätzlichen Beitrag zur räumlichen Entlastung der Hochschulen, da mit dem Anschluss an deren EDV-Netz jedes Zimmer zusätzlich als Arbeitsplatz genutzt werden kann. Das Projekt des Berner Architekten Marc Langenegger wird durch die Allreal Generalunternehmung AG realisiert. Diese Kosten belaufen sich auf rund 23 Millionen Franken. Der Bau wird von der ETH Zürich, der Universität Zürich (Kanton) und der Stadt Zürich sowie der Woko (Studentische Wohngenossenschaft) mit erheblichen finanziellen Beiträgen unterstützt. Die Wohnungen sind im September 2003 bezugsbereit.

Damit das Projekt einen tatsächlichen Beitrag zu den heutigen Gleichstellungsanstrengungen im Hochschulbereich leisten könne, ist das Angebot von Krippenplätzen eine logische Konsequenz. Deshalb entsteht auf dem Areal Bülachhof für rund drei Millionen Franken eine Kinderkrippe. Sie wird im Frühling 2004 der zukünftigen Trägerschaft übergeben. Die ETH und die Stadt Zürich stellen den Betrieb der Krippe sicher. Für die Finanzierung des Baus hingegen werden dringend noch Gönner gesucht.

Stud. Wohnen
So soll die künftige Kikri aussehen.


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Symbol guter Zusammenarbeit

Stiftungspräsident Konrad Osterwalder schilderte die Situation für Studierende auf dem Platz Zürich: "Zur Zeit absolvieren etwa 30'000 Studierende ihre Ausbildung an der ETH oder an der Universität." Die Siedlung für Studierende „Bülachhof“ sei dringend notwendig, weil es heute schwierig sei, eine zahlbare Unterkunft in Zürich zu finden: Einerseits verknappe die positive wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Zürich das Angebot an preisgünstigem Wohnraum, andererseits kämen in den nächsten Jahren mit den doppelten Maturitätsjahrgängen mehr Studierende denn je an die Zürcher Hochschulen. Und zudem falle künftig auch das Masterstudium ins Gewicht, für das die ETH versuche, mehr ausländische Studierende an die ETH zu holen. Für diese müsse dann aber auch Wohnraum zur Verfügung stehen. „Es ist auch für Studierende, die eine Familie haben nötig, dass Krippenplätze zur Verfügung stehen – ein wichtiges Anliegen, das beide Hochschulen vertreten“, betont Osterwalder und dankt nicht nur der „Seele der Stiftung“, Geschäftsführerin Brigitte von Kaenel und Baukommissionsleiter Beat Kempf für den Einsatz, sondern auch den Sposoren für die kräftige finanzielle Unterstützung, die dem KiKri-Projekt zuteil wurde und wie er hoffe, auch künftig von neuen Sponsoren getragen werde.

Stud.Wohnen
…und ETH-Rektor Konrad Osterwalder in die Tiefe. gross

Uni-Rektor Hans Weder schlägt in die gleiche Kerbe und freut sich vor allem auch über die gute Zusammenarbeit zwischen Uni und ETH, die bald selbstverständlich werde und wünscht dass es denen wohl sein möge, die das Haus bauen, denen, die darin wohnen und ein und aus gehen.

Ausnahme in der Quartierstruktur

Das Projekt für den Bülachhof orientiert sich klar an der bestehenden Siedlung für Studierende, die als Ausnahme in der Quartierstruktur bezeichnet werden kann. Aus bestehender und neuer Siedlung für Studierende soll eine Einheit entstehen. Ein Weiterspinnen von bestehender Geometrie und Vegetation sowie ein gemeinsamer zentraler Hof sorgen für den nötigen Zusammenhang. Der asphaltierte Bereich des Hofs dient primär der Erschliessung, die Zonierung schafft aber auch einen Kiesplatz mit Schirmplatanen zum Verweilen und gemeinsamem Festen.

Dem umliegenden Quartier wird nicht der Rücken zugewendet, vielmehr wird neben der dichten Bebauung ein zentraler grüner Freiraum geschaffen, der zwischen studentischem Wohnen und dem angrenzenden Wohnquartier vermittelt. Die halböffentlichen Nutzungen (Spielwiese, Kinderkrippe) in diesem Grünraum dienen dem ganzen Quartier und bestehende Anknüpfungen an das quartierinterne Wegsystem werden aufgewertet.

Das Ordnungsprinzip des gesamten Projekts ist die Serie, dies sowohl in der Aufreihung der Gebäude wie auch in der typologischen Organisation. Räumlich fest an den Platz angebunden, funktioniert jeder der drei neuen Baukörper als eigenständiges Gebäude mit Haupt- und Nebentreppenhaus, Partyraum, Waschküche, Veloboxen und kollektiver Dachterrasse. Soll die Gesamtüberbauung eine Einheit bilden, so ist die untergeordnete Einheit die Hausgemeinschaft und schliesslich die einzelne Wohngemeinschaft, wobei die auf demselben Laubengang gelegenen Wohnungen dank der Kombination von Erschliessungs- und Balkonfläche einen privilegierten Kontakt zueinander haben.




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