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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 07.01.2002 06:00

Das Forum "Neue Bildungsmedien" diskutiert neue Lerntechnologien
Sich rechtzeitig informieren

Für Dozierende, die beabsichtigen, neue Lerntechnologien einzusetzen und dafür finanzielle Unterstützung beantragen wollen, gibt es jetzt das "Forum Neue Bildungsmedien". Das Forum informiert über aktuelle Trends auf dem Gebiet neuer Lerntechnologien. Es dient aber auch dazu, Fragen zum Einsatz dieser noch jungen Technologien zu diskutieren.

Von Christian Sengstag

Seit zwei Jahren existiert an der ETH der Fonds Filep (Fonds zur Finanzierung Lehrbezogener Projekte), mit welchem der Rektor innovative Lehrprojekte an unserer Hochschule fördert. Den Entscheid über eine allfällige Projekt-Förderung fällt der Rektor aufgrund von Empfehlungen, die er von der Studienkomission und dem Filep-Team erhält. Das Filep-Team setzt sich zusammen aus Mitarbeitern des Network for Educational Technology (NET) (1) und des Didaktikzentrums (DiZ) (2) . Laut Pius Gruber, Mitglied des Filep-Teams, ist die Förderung von Projekten zwar keineswegs auf den Einsatz neuer Medien begrenzt. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die bisherigen Projekteingaben fast ausschliesslich den künftigen Einbezug neuer Medien in den Unterricht thematisieren.

Ungenügender Informationsaustausch

Es sei schade, meint Gruber, dass sich die Antragsstellerinnen und Antragssteller oftmals zuwenig damit auseinandersetzen, welche Erfahrungen ihre Kolleginnen und Kollegen an der ETH oder der Uni im Einsatz neuer Lerntechnologien gesammelt haben. Dieser Umstand ist unter anderem ein Resultat davon, dass im Vergleich zur Forschung noch kein entsprechendes Gefäss für den systematischen Informationsaustausch im Bereich Neuer Lerntechnologien (NLT) besteht. Darum wurde das Forum "Neue Bildungsmedien" ins Leben gerufen (siehe Kasten rechts). Es lehnt sich in seiner Form an eine ähnliche Veranstaltung an, welche im vergangenen Sommersemester von der ICT-Fachstelle an der Uni durchgeführt wurde.

"Mehreren Filep-Projekteingaben mangelt es an der Qualität der beabsichtigten Evaluation", erklärt Patrick Kunz vom Didaktikzentrum. Als Didaktik-Fachperson legt er im weiteren grossen Wert auf eine klare Beschreibung der didaktischen Szenarios, welche nicht einfach aus einer klassischen Lehrveranstaltung übernommen werden dürfen. Und warnend ergänzt er: "Ohne klares Projektmanagement besteht die Gefahr, dass viel Geld in den Sand gesetzt wird." Künftige Antragsteller sollten deshalb frühzeitig mit dem NET oder dem DiZ Kontakt aufzunehmen und das Angebot einer Beratung in Anspruch zu nehmen.

"Rumshoppen"

Das Filep-Team hat auch klare Erwartungen an den Informationsstand der Antragsteller: Sie sollten bestehende Produkte samt deren Vor- und Nachteile kennen, bevor sie eine Neuentwicklung beantragen." Gruber ergänzt: "Genauso wie ich mich nicht bloss an den zahlreichen Hochglanzprospekten orientiere, wenn ich mir ein neues Auto kaufen will, sondern in meinem Freundes- und Kollegenkreis herumfrage, sollten künftige Antragsteller in ihrem Umfeld "rumshoppen", bevor sie ihre Ideen zu Papier bringen." Um dieses "Rumshoppen" zu erleichtern, gibt es jetzt das Forum "Neue Bildungsmedien" (siehe Kasten).


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Einsatz neuer Lerntechnologien im Projekt Telepoly (im Bild die Teleteaching-Pharmazievorlesung mit Gerd Folkers).


Das Forum ‚Neue Bildungsmedien'

Das Forum findet jeweils Dienstags von 10-12 Uhr im Raum HG D16.2 statt, dem "Hightech" Multimedia Auditorium des NET. Dies ist die adäquate Umgebung, werden hier doch regelmässig multimediale Veranstaltungen durchgeführt. Eine davon ist das schon legendäre Telepoly Projekt, bei dem jeden Montag Pharmazie-Studierende in Zürich und Basel sich einen Dozenten mit Hilfe der neuen Medien teilen (siehe Bild oben). Was von Yogis aus dem fernen Indien berichtet wird, dass sie nämlich zur gleichen Zeit an zwei weit entfernten Orten anwesend sind, schaffen die Professoren Folkers und Ernst ohne anstrengende Meditation. Doch Stefan Schmuki, Leiter des Medienzentrums, bedauert: "Es ist schade, dass zum heutigen Zeitpunkt immer noch wenig Dozierende diese hervorragenden Angebote nutzen". Vielleicht liege es daran, dass diese Dienstleistungen und die Infrastruktur der Räume trotz allen Anstrengungen noch zuwenig bekannt sind.

Die Veranstaltung von morgen Dienstag, 8. Januar, behandelt das Thema "Web-basierte Kooperation und Kommunikation". Darin werden Möglichkeiten und Tücken des Einsatzes von Groupware diskutiert. In einer Woche werden drei Teammitglieder des NET über das Thema "Video Streaming: Neue Möglichkeiten des visuellen Web-basierten Unterrichts" berichten und ihre neuesten Pionierleistungen vorführen. Am 22. Januar folgt das Thema "Lernplattformen: Trends und Anwendungen". Die Schluss-Veranstaltung Ende Januar dient schliesslich der öffentlichen Diskussion, Reflexion und kritischen Betrachtung der neuen Bildungsmedien an der ETH. Für Interessierte gibt es auf der Website des Forums (3) Unterlagen zu den bisherigen Veranstaltungen.




Fussnoten:
(1) Homepage des Network for Educational Technology (NET): www.net.ethz.ch
(2) Homepage des Didaktikzentrums (DiZ): www.diz.ethz.ch
(3) Website des Forums ‚Neue Bildungsmedien': www.fnb.ethz.ch



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