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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 27.03.2002 06:00

Auf dem Campus Hönggerberg wird weitergebaut
Trotz Neubauten: Es bleibt eng

Im Sommer 2004 ziehen das Departement Werkstoffe sowie die Institute für Mikrobiologie und Pharmazeutische Wissenschaften auf den Hönggerberg. Ende April entscheidet die Schulleitung definitiv über die Raumzuteilung. Aus finanziellen Gründen müssen bei Hörsälen und Seminarräumen Abstriche in Kauf genommen werden.

Von Lukas Denzler

Am Imposantesten ist der Blick auf die Baustelle zuvorderst an der Kante der Baugrube. Die Bauarbeiter wirken zielstrebig, arbeiten nach einem genauen Plan. Voll beladene Lastwagen quälen sich die steile Rampe hoch. Drei Baukräne ragen zum Himmel, demnächst kommen noch drei weitere dazu. Auf dem Hönggerberg entstehen in den nächsten zwei Jahren zusätzlich zwei Institutstrakte – der Spatenstich erfolgte am 10. Oktober 2001, wenige Tage vor der Einweihung der Chemiebauten. Damit schliesst sich die Ausführung der zweiten Phase nahtlos an die erste an.

Martin Moll von der Abteilung Bauten der ETH Zürich ist zufrieden: "Wir kommen gut voran und bisher sind keine grösseren Probleme aufgetaucht. Auch das Wetter hat mitgespielt." Der Aushub ist praktisch abgeschlossen; die Arbeiter sind zur Zeit daran, das Fundament für die Institutstrakte zu betonieren. Martin Moll steht der dreiköpfigen Projektleitung vor. Er schliesst für die ETH Zürich Verträge ab, überwacht Termine, prüft Offerten und Rechnungen. Der wichtigste Vertrag wurde am 15. August 2001 unterzeichnet: die Firma Hauser Rutishauser Suter AG aus Kreuzlingen ist als Totalunternehmer für die gesamte Ausführungsplanung und Ausführung zuständig.

martin moll
"Wir kommen gut voran." - Projektleiter Martin Moll von der Abteilung Bauten der ETH. gross

Die Nutzer frühzeitig beiziehen

Die Bedürfnisse der zukünftigen Nutzer werden soweit wie möglich berücksichtigt. In der Projektleitung ist man erleichtert, dass die Schulleitung entschieden hat, welche Institute die neuen Gebäude beziehen werden. Das hat Auswirkungen bis in die Kellergeschosse. Auch dort müssen Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser genau geplant werden. Nachträgliche Änderungen sind für die Bauleute ein Ärgernis und zudem mit hohen Kosten verbunden. "Die Zusammenarbeit mit den Nutzern ist für uns sehr wichtig", erklärt Martin Moll. In der Projektleitung sitzt deshalb der promovierte Chemiker Bruno Martinoni.


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baustelle
Baustelle Hönggerberg während der Aushubarbeiten (Bild: Abteilung Bauten der ETH). gross

Er ist das Bindeglied zwischen den Wissenschaftlern und den Baufachleuten.

Schwierige Raumzuteilung

Die Schulleitung hat im Juli 2001 entschieden, wieviel Fläche jedes Institut bekommen soll. Massgebend dafür waren die Anzahl Professuren und Mitarbeitende sowie die benötigten Forschungseinrichtungen. Schwierig gestalten sich gegenwärtig die Verhandlungen über die Zuteilung der Räume. Definitiv entschieden wird Ende April. Beim Departement Werkstoffe freut man sich, dass 2004 endlich alle Institute unter einem Dach zusammengefasst werden. Die Werkstoffwissenschaften sind gegenwärtig auf mehr als zehn Standorte im Zentrum und in Schlieren verteilt. "Wir freuen uns auch auf die Nähe zur Chemie und Physik, die für uns sehr wichtig sind", sagt Professor Hans Christian Öttinger. Mit der vorgesehenen Raumzuteilung sei das Departement jedoch nicht sehr glücklich. Man habe Hand zu einer Lösung geboten, sei nun aber mit der Zuweisung von vielen Räumen ohne Tageslicht schlecht belohnt worden.

Räumliche Nähe verbessert Zusammenarbeit

Für Professor Markus Aebi, Vorsteher des Instituts für Mikrobiologie, hat der Hönggerberg Vor- und Nachteile. Das gegenwärtig benutzte Gebäude im Zentrum sei nicht schlecht, auf dem Hönggerberg könnten nun jedoch neue Projekte wie beispielsweise ein Sicherheitslabor realisiert werden. Vor allem die räumliche Nähe zu den anderen Instituten der Biologie und Chemie werde sich zudem positiv auswirken. Das Institut für Pharmazeutische Wissenschaften ist heute auf dem Gelände der Universität Zürich-Irchel untergebracht. Ein grosser Teil der Professuren ziehen 2004 auf den Hönggerberg und befinden sich dann ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Chemie und Biologie.

Abstriche bei Hörsälen

Die Baukosten der zweiten Phase werden auf rund 280 Millionen Franken veranschlagt. Während für die Chemie-Neubauten der Kredit nicht voll ausgeschöpft wurde, wird das Geld für die zweite Phase knapp. In der Baurezession der 90er Jahre konkurrenzierten sich die Bauunternehmer, es wurde allgemein knapper kalkuliert. Nun hat der Wind gedreht. Deshalb mussten einige Abstriche vorgenommen werden. Nicht gebaut werden beispielsweise zwei kleine Hörsäle und einige Seminarräume im östlichen Teil des Neubaus.


Literaturhinweise:
ETH-Life-Bericht über die Projekt-Unterzeichnung vom August 2001: www.ethlife.ethz.ch/news/show/0,1046,0



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