|
Rubrik: Tagesberichte |
Print-Version
|
Mathematik-Olympiade in Slowenien Auf dem geistigen Olymp |
Die Schweiz hat einen neuen Olympiasieger: Vladimir Serbinenko holte Gold. Er war jedoch nicht an einem sportlichen, sondern einem geistigen Wettstreit erfolgreich - an der 47. Internationalen Mathematik-Olympiade (IMO) in Slowenien. Jonas Baud Dem stolzen Gewinner und den fünf weiteren Schweizer Teilnehmern der IMO wurde gestern Morgen um halb neun im Zürcher Hauptbahnhof ein würdiger Empfang bereitet: sie wurden von einem Komitee mit Schweizerfahnen und Champagner begrüsst. Glänzende Schweizer Resultate Kreative Ideen und mathematisches Geschick waren an der IMO (1) gefragt, die vom 10.-18. Juli in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana stattfand. 498 Mittelschülerinnen und Mittelschüler aus 90 Ländern nahmen daran teil. Zugelassen waren nur Teilnehmer, die weniger als 20 Jahre alt waren. In zwei Prüfungssessionen von jeweils fünf Stunden mussten die Schüler neue Sätze aus den Bereichen Algebra, Geometrie, Kombinatorik und Zahlentheorie beweisen. Eine beträchtliche Herausforderung für die mathematischen Nachwuchstalente. Doch das Schweizer Team löste diese Aufgaben mit Bravour. Der gebürtige Ukrainer Vladimir Serbinenko aus Villarimboud (FR) holte die erste Schweizer Goldmedaille seit Einführung der IMO. Teambetreuer und ETH-Mathematik-Doktorand Lorenz Reichel freute sich: „Vladimir hatte schon immer geniale Ideen, diesmal konnte er sie optimal umsetzen.“ Auch die anderen fünf Teilnehmer brillierten. Markus Sprecher gewann an seiner vierten und letzten IMO-Teilnahme Silber. Doch er war nicht ganz zufrieden: "Das war eine durchschnittliche Leistung von mir." Es war schon die dritte Medaille Sprechers (zweimal Silber, einmal Bronze). Andreas Bärtschi, Le Thanh Tu Nguyen, Colin Streich und Bogdan Gheorghe wurden jeweils mit einer Honourable Mention für eine vollständig gelöste Aufgabe ausgezeichnet. Wertvoller Teamgeist Markus Sprecher geht jedoch dem Team nicht verloren: Er wird im nächsten Jahr das Betreuerteam der IMO verstärken. „Wir sind froh, dass Markus sein immenses Wissen an die jüngere Generation weitergeben wird“ meinte Mitbetreuer und ETH-Doktorand Thomas Huber. Sprecher wird ausserdem ab Herbst an der ETH Mathematik studieren. Auch Lorenz Reichel, der die Entwicklung des Teams massgeblich geprägt hatte, war das letzte Mal an einer IMO dabei. „Es ist schön, auf dem Gipfel aufzuhören“ so Reichel.
|
Neben dem Wettbewerb bot die IMO auch Gelegenheiten, sich mit anderen Teilnehmern aus der ganzen Welt auszutauschen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Weiter konnten die Schüler Exkursionen unternehmen und Slowenien kennenlernen. „Wir hatten eine gute Zeit dort, was sicher zu unserer ausgezeichneten Leistung beigetragen hat“, bemerkte Daniel Sprecher, der Delegationsleiter und Präsident der Schweizerischen Mathematik-Olympiade (2) zufrieden.
|
|||||||||
Fussnoten:
Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen. |