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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 15.10.2004 06:00

Prix du Jeune Entrepreneur 2004
ETH-Studenten siegten

Markus Wenk und Martin Zellweger, Studenten am Departement für Elektrotechnik und Informationstechnologie (D-ITET), gewannen mit dem Projekt "SphereDEC" den diesjährigen Prix du Jeune Entrepreneur, der damit erstmals an die ETH Zürich ging.

Von Regina Schwendener

Am diesjährigen Wettbewerb nahmen die Hochschule St. Gallen, beide ETH und die Ecole Hôtelière de Lausanne teil. Der Preis wird von der "Section Suisse des Conseillers du Commerce Extérieur de la France" ausgeschrieben. Bei der Prämierung der eingereichten Projekte waren Innovation, Kreativität und Mut zur Umsetzung neuer Ideen die wichtigsten Kriterien.

Zwei Projekte zur Wahl

Im vergangenen Jahr war die ETH mit einem Doktoranden-Projekt des Instituts für Geodäsie und Photogrammetrie in der Schlussrunde des Prix du Jeune Entrepreneur vertreten. In diesem Jahr kamen zwei Projekte zuerst zur ETH-internen Ausmarchung: eins der Architekten und eins aus dem Institut für Integrierte Systeme (1). Die kleine Jury – ein Gremium der ETH-Angehörigen Dr. Silke Meyns, ETH Transfer, Hilmar Ingensand, Professor am Institut für Geodäsie und Photogrammetrie, Christoph Niedermann, Stab Rektor, und Pascal Elsener, ETH Juniors – entschied sich nach eingehender Prüfung, "SphereDEC" der Elektrotechnik-Studenten ins Rennen zu schicken. Und in der grossen Jury mit rund 20 Mitgliedern verschiedener Fachrichtungen, hatte dieser Entscheid Bestand. "Die Freude über den erstmals an die ETH geholten ersten Platz ist natürlich gross", freut sich Christoph Niedermann, der auch Mitglied der 20-köpfigen grossen Jury ist. Die Preisverleihung fand in Anwesenheit des französischen Botschafters im Juni im Hotel Beau Rivage Palace in Lausanne statt.

Arbeit weiterentwickelt

Das Projekt der Elektrotechniker ist aus einer Semesterarbeit am Institut für Integrierte Systeme (IIS) hervorgegangen, wo man sich unter anderem mit der Realisierung von Mehrantennensystemen beschäftigt, erzählen die Preisgewinner. Hier sei es Tradition, Studierenden die Möglichkeit zu geben, im Rahmen einer Semesterarbeit eine Integrierte Schaltung zu entwickeln, welche anschliessend auch produziert und getestet wird.


Prix du Jeune Entrepreneur 2005 ausgeschrieben

(res/Nie) Die nächste Runde des "Prix du Jeune Entrepreneur" der Schweizer Sektion der Aussenhandelsberaters Frankreichs ist gestartet worden. Anmeldeschluss für die Projekte an den einzelnen Hochschulen ist der 31. März 2005 und Abgabeschluss der 15. Mai. An der ETH Zürich ist Christoph Niedermann vom Stab Rektor (niedermann@sl.ethz.ch, Telefon 2'20'73) Jurymitglied und Kontaktperson für weitere Auskünfte.

Ziel des Wettbewerbs ist die Auszeichnung der besten Schweizer Projekte, die von Studierenden (Einzelpersonen oder Teams) der vier beteiligten Hochschulen eingereicht werden. Dabei kann es sich um eine Semesterarbeit, eine Diplomarbeit oder Dissertation handeln; das Thema ist hinsichtlich Fachrichtung völlig offen. Wichtig ist neben der durchdachten Idee auch der unternehmerische Aspekt. Der Bezug zu einer französischen Firma oder Organisation ist von Vorteil aber nicht zwingend. Eine kleine Jury an jeder Hochschule, also auch an der ETH Zürich, wählt unter den eingereichten Projekten eines für die Finalrunde aus. Die grosse Jury bestimmt dann das Siegerprojekt, welches den mit 20'000 Franken dotiert Preis erhält.




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Die Preisgewinner Martin Zellweger und Markus Wenk (v.l.) mit Andreas Burg gross

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Die Projektidee stamme von Andreas Burg, Doktorand am IIS, der zugleich auch Betreuer der Arbeit war. Auf diesem Hintergrund gesehen entschloss sich das Team – Markus Wenk, Martin Zellweger und Andreas Burg - im Anschluss an die Semesterarbeit neben den technischen Aspekten auch die mit einer Vermarktung des Mikrochips verbundenen Aspekte näher zu studieren und mit der resultierenden Produktidee am "Prix du Jeune Entrepreneur" teilzunehmen.

"SphereDEC"

Markus Wenk und Martin Zellweger erklären den Inhalt des Projekts: Beim Projekt "SphereDEC" handelt es sich um eine integrierte Schaltung (IC) für ein System zur drahtlosen Kommunikation mit mehreren Antennen. Die sogenannte MIMO(Multiple-Input Multiple-Output)-Technologie ermöglicht es dabei den Datendurchsatz proportional zu der Anzahl Antennen zu erhöhen und eine stabilere Funkverbindung zu erreichen.

Da diese Technik in Verbindung mit praktisch allen Arten von Mobilfunknetzen verwendet werden kann, ist ein hohes Marktpotential garantiert. Um jedoch die hohen Datenraten auch realisieren zu können, werden aufwendige Algorithmen gebraucht, die den Einfluss von Störungen in drahtlosen Mehrantennensystemen möglichst effektiv reduzieren. Die hohe Komplexität dieser Algorithmen erfordert innovative Hardwarearchitekturen, um die Daten auch in Echtzeit verarbeiten können. Der sogenannte Sphere-Dekoder, ist ein solcher Algorithmus. Während man ihn theoretisch bereits seit einigen Jahren kennt, galt eine schnelle und effiziente Implementierung bisher als ausgenommen schwierig. Bisherige Softwarelösungen sind um ein Vielfaches zu langsam, und alle alternativen Lösungen in Form von Integrierten Schaltungen gehen Kompromisse bei der Übertragungsqualiät ein. Der realisierte Mikrochip hingegen ist die erste Realisierung des optimalen Sphere Algorithmus, der obendrein den Datendurchsatz der meisten anderen (suboptimalen) Implementierungen noch übertrifft.

Erste Einsätze geplant

Wie geht es weiter? - Für die Weiterverwendung der Resultate der Studenten ist gesorgt, betont Andreas Burg. "Da der Chip im Rahmen eines ETH-Projektes entwickelt wurde, welches das IIS gemeinsam mit dem Institut für Kommunikationstechnik (IKT) (2) durchführt, gehen die Ergebnisse direkt in die Forschungsarbeit ein", so Burg weiter. Ein erstes Einsatzgebiet wäre der MIMO-WLAN-Versuchsaufbau der beiden Institute. Auch an der Weiterentwicklung des Konzeptes von "SphereDEC" werde gearbeitet. Verbesserungen der bereits innovativen Architektur, würden noch höheren Datendurchsatz bei geringerer Leistungsaufnahme und weniger Chipfläche versprechen. "Die Architektur des 'SphereDEC' bildet die Basis für die Integration eines oft als 'Soft-Sphere' bezeichneten Konzeptes, das eine weitere Steigerung der Zuverlässigkeit einer drahtlosen Mehrantennenverbindung verspricht", so Andreas Burg.


Fussnoten:
(1) Institut für Integrierte Systeme:www.iis.ee.ethz.ch
(2) Institut für Kommunikationstechnik:www.nari.ee.ethz.ch



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