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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 24.08.2001 06:00

Übergabe eines neuen Computerraumes am D-INFK
Sun-Maschinen für Informatiker

Seit gestern stehen den ETH-Studierenden der Informatikabteilung 24 nigelnagelneue Sun-Workstations zur Verfügung. Ein Geschenk der Firma Sun Microsystems Schweiz, die an dieser Hochschule noch vor den Sommerferien für negative Schlagzeilen sorgte.

Von Roman Klingler

Die Schenkung war vom umtriebigen Departementsvorsteher Walter Gander(1) bereits letzten Winter eingefädelt worden; also lange bevor die breit angekündigte Sun-Blade-100-Aktion abgeblasen wurde(2). Weil sie eine Umstellung des Betriebssystems während des Unterrichts nicht in Kauf nehmen wollten, wurden die Workstations erst jetzt installiert und für den Betrieb eingerichtet. Sun lässt sich die Goodwill-Aktion 250'000 Dollar kosten.

"Wer weiss, wofür SUN steht?" warf Informatik-Professor Gander vor der Übergabe des Studentenraumes IFW D25 in die Runde. Einer wusste es und lieferte mit Stanford University Network die richtige Antwort. Damit war auch das Gerücht vom Tisch, wonach SUN für "students' unreliable netpartner" stehe, wie böse Zungen behaupten.

Walter Gander und Nic Cantuniar
Sind sich handelseinig geworden: Vorsteher des D-INFK Walter Gander und Sun-Direktor Nic Cantuniar. gross

Walter Gander erinnerte an die mehr als zehnjährige Kundenbeziehung zwischen dem Departement für Informatik und dem kalifornischen Computerkonzern. 1988 habe man 560'000 Franken für 30 Workstations sowie beinahe 300'000 Franken für zwei Server hinblättern müssen. Dass heute ein Studentenraum eingeweiht werden könne, der für die ETH mit keinen weiteren Kosten verbunden ist, sei eine durchaus positive Entwicklung.

Der Chef von Sun Schweiz, Nic Cantuniar, bewegte sich entschieden entspannter auf ETH-Boden als auch schon. ETH-Absolvent Cantuniar unterstrich einmal mehr die Wichtigkeit eines guten Einvernehmens mit dem Poly, vermied es aber ebenso wie Walter Gander, im Inaugurationsspeech die unerfreulichen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit auch nur mit einem Satz anzusprechen.


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Nic Cantuniar von Sun
Kann wieder lachen: Nic Cantuniar, Chef von Sun Microsystems Schweiz beim Durchschneiden des Markierbandes gross

Debakel mit Folgen

Eine interne Untersuchung hat inzwischen offenbar die Fehlerquellen des Sun-Debakels orten können. Daraus seien organisatorische und personelle Konsequenzen gezogen worden - so Cantuniar. Organisatorisch seien Verantwortlichkeiten und interne Kontrollmechanismen klarer geregelt, personell seien mehrere Verwarnungen sowie zwei Entlassungen ausgesprochen worden. Genaueres war von Schweizer Sun-Chef nicht zu erfahren.

Auch wenn die 24 Workstations für die Angehörigen des Departements Informatik ein willkommenes Geschenk sind, so ist damit der Imageschaden für Sun unter den Studierenden noch nicht aus der Welt geschafft. Dessen sind sich auch die Verantwortlichen von Sun bewusst. Ein Indiz dafür mögen die rund 50 Bestellungen sein, die bis dato beim Studentendienst SSD der ETH eingetroffen sind. Man erinnert sich: Sun machte eine zweite Offerte, die allerdings deutlich weniger attraktiv war als die erste.

Eine Umfrage des Vereins der Informatik Studierenden (VIS) unter 293 Kommilitonen der Departemente Informatik, Elektrotechnik sowie den Mitgliedern des Informatik-Clubs der Uni Zürich hatte anfangs Juli zu Tage gefördert, dass nach der Informationsveranstaltung vom 20. Juni noch rund 13 Prozent grundsätzlich an einer neuen Offerte von Sun interessiert waren. Ausgehend von den ursprünglich etwas mehr als 1000 Bestellungen müssten eigentlich ungefähr 130 Bestellungen eingehen. Wenn es bei den 50 Ordern bleibt, so optieren noch rund fünf Prozent der anfänglichen Kaufinteressenten für eine Sun-Maschine.

Studis vor Sun-Maschinen
Studierende des D-INFK unterziehen die 24 geschenkten Sun-Workstations einem ersten Belastungstest. gross


Fussnoten:
(1) Siehe dazu Artikel Wer hat, dem wird gegeben
(2) Siehe dazu Artikel Das grosse Ringen um klare Worte



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