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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 25.04.2005 06:01

"Welten des Wissens" auf dem Platzspitz eröffnet
Forscher suchen den Dialog

Nach offziellem Festakt im ETH-Hauptgebäude und Geburtstagsapéro im Zürcher Hauptbahnhof, fiel auch der Startschuss für "ETH für alle", deren Kernpunkt die Erlebnisausstellung "Welten des Wissens" ist, die bis zum 8. Mai auf dem Platzspitz stattfindet. Die ETH gewährt Einblicke in die Spitzenforschung, sucht aber auch den Dialog. Das Interesse am vielfältigen Angebot ist gross, denn von Anfang an waren die dort aufgestellten Themenbereiche und die kleinen Zelte für den Kontakt mit den Professoren sehr gut besucht.

Regina Schwendener

Die "ITET-Röhre" im Hauptbahnhof machte den Anfang: Sie sorgte schon zur Geburtstagsparty und bis zum Wochenende im Hauptbahnhof für Aufsehen, bevor sie ebenfalls auf den Platzspitz umzog. In ihr ist auf relativ engem Raum unwahrscheinlich viel Information über die Arbeit am Departement Informationstechnologie (D-ITET) zum Thema "Mensch Bild Netzwerk" verpackt, die populäre Einblicke in die Welt der Informationstechnologien vermittelt.

Die "Röhre" wies in den ersten Tagen der Ausstellung im Hauptbahnhof auf die "Welten des Wissens" hin und zog erst später auf den Platzspitz. gross

Hier stellen die Forscherinnen und Forscher ihre Erkenntnisse vor, die heute schon unseren Alltag bestimmen: Biomedizinische Technik, Mobilfunk und drahtloses Internet oder Wearable Computing und Energietechnik sind die vier grossen Themenbereiche, die es hier zu entdecken gilt.

Nicht nur ansehen, sondern auch ausprobieren durften die Gäste die einzelnen Projektanordnungen, um das Thema besser verstehen zu können. gross

Sind Strahlen schädlich?

So ist die Röhre der Ort, wo Frauen und Männer mit den Wissenschaftlern zum Beispiel die "heisse" Frage diskutieren: "Ist die elektromagnetische Strahlung schädlich oder nicht?" Die Wissenschaftler versuchen in der Ausstellung der Angst mit Fakten zu begegnen: Die Auswirkungen von Handystrahlen auf lebende Zellen werden erforscht und es wird gezeigt, was Hersteller bereits in der Entwicklungsphase eines Geräts tun könnten, um die gesetzlichen Normen einzuhalten. Wer Lust hat, kann unter dem Titel "Kommunikation im Netz" mit BlueDating einen Traumpartner suchen, Botschaften verschlüsseln oder die rasante Ausbreitung von Viren verfolgen. Zudem spielt die biomedizinische Technik in der Forschung des Departements Informationstechnologie eine wesentliche Rolle. Ziel ist, Hilfsmittel für die Diagnostik, chirurgische Eingriffe und Rehabilitation zu entwickeln oder zu verbessern. Dargestellt wird dies zum Beispiel durch den "Gangroboter" für die Reha von Paraplegie- und Schlaganfallpatienten.

Einen Traum realisieren

Die Ausstellung des Departements Maschinenbau und Verfahrenstechnik hat als Thema "Maschinen Energie Produktion" gewählt. Eine Maschine, die sich von alleine bewegt, ist seit Jahrtausenden ein Traum der Menschheit. Mit dem Versuch, ein Perpetuum mobile zu bauen habe alles angefangen und heute setzen die Maschinenbauer auf intelligente Systeme, Roboter und virtuelle Anlagen. Das Deprtement zeigt beide Exponenten dieser Entwicklung. Schulklassen, ETH-Angehörige und weitere Personen wurden in einem öffentlichen Wettbewerb aufgefordert, ihr Perpetuum mobile zu bauen. Die besten Beiträge werden vorgestellt. Am 2. Mai wird die Preisverleihung in Gegenwart der Erfinder stattfinden. In einem eigens dafür konstruierten Raum wird zudem eine virtuelle Verpackungsanlage dreidimensional dargestellt, die begangen werden kann und deren Apparaturen vom Publikum bedient werden können.


"Welten des Wissens"

Unter www.150jahre.ethz.ch/program/ethfueralle/welten_des_wissens erhalten Interessierte einen animierenden Einblick in die Ausstellung "Welten des Wissens".

Mehr über das Programm "150 Jahre ETH Zürich" unter www.150jahre.ethz.ch/



Am Sonntag erlebte die Ausstellung einen regelrechten Besucheransturm. Beim Eingan aller Pavillons musste man Wartezeiten in Kauf nehmen. (Bild: Stefan Kubli) gross


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Den Sonnenflecken auf der Spur - ein spannender, anschaulicher Beitrag dazu, wie Wissenschaft erlebt werden kann. gross

45 Projekte aus vier Bereichen

Den grössten Raum nehmen die drei Themenbereiche von "Erde Feuer Wasser Luft" mit 45 Forschungsprojekten aus vier Disziplinen ein. Simulationsprogramme machen Landschaftsveränderungen sichtbar. Mit Bohrkernen vom Grunde von Schweizer Seen lassen sich frühere Erdbeben nachweisen, und das älteste noch existierende Lebewesen der Welt zeigt, wie die Luft zum Atmen entstand… Kultzeichner Mike van Audenhove setzte in einem Comic, der an der Ausstellung zu sehen ist, in Szene, wie die Gebirge entstanden sind, während die Forscher anhand von massstabgetreuen Modellen Katastrophen wie einen Steinschlag oder Überschwemmungen simulieren, Computer grossräumige Szenarien berechnen. Ganz ohne Gefahr können die Besucherinnen und Besucher – zum Teil dreidimensional – ein Erdbeben erleben und mitverfolgen, wie der Bergsturz einen Tsunami auslöst, wie dieser entsteht, wie Erdbebenherde lokalisiert werden oder wie stark und wo die Schweiz erdbebengefährdet ist oder welche Auswirkungen die Erdbebenstösse auf Bauwerke haben.

Es sind Modelle, Schrifttafeln und die persönliche Beantwortung der Fragen, welche die Qualität der Ausstellung ausmachen. gross

An der ETH wurde vor fast 150 Jahren damit begonnen, die Sonnenaktivität zu untersuchen. Dazu werden die schwarzen Sonnenflecken gezählt. Die Ausstellungsgäste sind eingeladen, mitzuzählen. Der Ausstellungsplatz ist nach Asicht der Wissenschaftler zudem das spannendste Terrain für Feldarbeiten: Hier lassen sich Wasserqualität testen, Mikroorganismen aus den Flüssen entdecken, Fische bestimmen und die moderne Wassertechnologie hautnah miterleben. Und weiter erfährt man, dass es in Afrika Seen gibt, die explodieren können, da sich hier vulkanische und biologische Gase unbemerkt anreichern, bis diese plötzlich überschäumen wie eine geschüttelte Flasche Mineralwasser. Die Gase können als Energiequelle genutzt werden, wenn es den Forschenden gelingt, an der richtigen Stelle einen Auspuff zu bauen… Apropos Auspuff: Exklusiv für die Ausstellung hält das 11er-Tram seine Nase in die Luft, das heisst, auf seinem Dach ist ein Luftmessgerät installiert worden, dass die gemessenen Daten per Mobilfunk aufs Ausstellungsgelände übermittelt. Man kann dort Mitverfolgen, wie sich ein Stau oder die Rush hour auf die Luftqualität auswirkt.

Kompetent und für alle Fragen gewappnet, erteilen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Auskünft gross

Fünf Themenbereiche

Die Ausstellung ist auf ihren 3300 Quadratmetern in fünf Themenbereiche aufgeteilt – "Erde Feuer Wasser Luft", "Mensch Bild Netzwerke", "Maschinen Energie Produktion", "Luftschloss Pläne Baukultur" sowie "Bücher Daten Wissen". Dazu kommen Gespräche, die Fernseh- und Radiomoderatoren mit Wissenschaftlern führen, die Interessierte verfolgen können, aber Programme für Kinder und Jugendliche. Zwischen Platzspitz und Zürichsee haben kleine Pavillons ihren Platz gefunden, in denen in den zwei Ausstellungswochen 150 Professorinnen und Professoren den Dialog mit der Bevölkerung suchen. Es ist ein grosses, einmaliges Angebot, das die ETH in diesem Jahr macht, und das sich lohnt, genutzt zu werden.

Man muss nicht die ganze Ausstellung an einem Tag besuchen. Sie lädt bis zum 8. Mai zum Wiederkommen und neu entdecken ein. gross




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