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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 12.12.2000 06:00

Weihnachtsvorlesung: Professor Reinhard Nesper zieht alle Register der Chemie
Far from equilibrium

Es war Chemie, wie wir sie uns vorstellen: es stank, knallte und rauchte. Mit der traditionellen Weihnachtsvorlesung von gestern haben Professor Reinhard Nesper und sein Team einmal mehr das Publikum im fast vollbesetzten Scherrer-Hörsaal begeistert. Die Showexperimente begleitete das Team mit Alphorn, Geige und Gitarre, während Nesper sogar dazu sang. Eine Veranstaltung, die man gesehen haben muss!

Haup 2000-12-12-Weihnachtsv-
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Von Richard Brogle

Die Chemieabteilung leidet unter Nachwuchsmangel und hat daher nur einen Wunsch: volle Hörsäle. Einmal im Jahr erfüllt sich dieser, nämlich immer dann, wenn Professor Nesper auf die Bühne tritt und mit seinem Team die Weihnachtsvorlesung startet.

Begehrte Plätze

Der Run auf die Plätze ist gross. Obwohl die Vorlesung erst um fünf Uhr beginnt, tauchen die ersten Zuschauer bereits um drei auf, um sich einen der begehrten Plätze zu sichern. Professor Nesper: "Nachdem der Hörsaal im Chemiegebäude in früheren Jahren aus allen Nähten geplatzt war, musste ich in den Scherrer-Hörsaal wechseln." Dabei handelt es sich um den grössten Hörsaal der ETH, der 526 Personen Platz bietet.

Internet-Einstieg

Fünf Uhr null-eins: die Vorlesung beginnt ganz zeitgemäss - mit einer Internetübertragung. Die Zuschauer sehen Nesper lediglich auf dem Bildschirm. Aus der Ferne gibt er den Zuschauern Anweisungen, wie sie die Versuche ganz ohne ihn durchführen können. Ganz scheint er der Sache aber doch nicht zu trauen und erscheint schliesslich selber im Hörsaal.

Ein wahres Feuerwerk

Was dann folgt, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Feuerwerk an Chemie. In den folgenden eineinhalb Stunden zeigt Nesper mit seinem Team, was die Chemie alles kann, wenn sie aus dem Gleichgewicht kommt. Nicht von ungefähr lautet der Titel der diesjährigen Vorlesung auch: Far from equilibrium. Eines der schönsten Experimente ist eine Lösung, die ihr Gleichgewicht sucht und periodisch drei Farbzyklen durchläuft. Sie wechselt während einiger Minuten permanent zwischen farblos, braun und violett. Wie geht das nur? Dazu müsste man eben Chemie studieren ...


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Nesper singt

Die Experimenten begleitet das Team mit humoristischen oder musikalischen Einlagen. Nesper lässt sich sogar dazu hinreissen, ein Lied vorzutragen. Ein Assistent spielt auf dem Alphorn zu einer chemischen Reaktion, die das Licht des Helmraumprojektors in ein immer dunkleres Abendrot verwandelt.

Nicht zu kurz: die Knaller

Voll auf ihre Rechnung kamen diejenigen, für die Chemie in erster Linie die Wissenschaft der Explosionen ist. Der schönste Knaller war der Luftballon, der direkt über den Zuschauern gezündet wurde und diese mit einer Konfetti-Ladung überschüttete. So bunt kann Chemie sein.


Die Vorbereitung

Die Vorbereitung beschäftigen Professor Nesper und zwei bis drei Assistentinnen und Assistenten während rund zwei Wochen. In dieser Zeit bereiten sie die rund 25 Versuche vor, für die sie chemische Substanzen im Wert von 1000 bis 2000 Franken benötigen. Eine eigentliche Hauptprobe gibt es nicht, denn der Hörsaal steht ihnen nur wenige Stunden zur Verfügung. Daher gilt jedes Jahr: hoffentlich explodiert nichts Ungewolltes! Aber auch das ist Chemie.






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