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Rubrik: Tagesberichte

Molekurarbiologie zieht um
Bereit fürs "Jahrhundert der Biologie"

Published: 28.11.2000 06:00
Modified: 28.11.2000 11:08
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Die Konzentration der Life Sciences der ETH nimmt Formen an. Das Institut für Molekularbiologie und Biophysik bezieht topmodern umgebaute Räume im ältesten ETH-Gebäude auf dem Hönggerberg. Heute werden diese und die Arbeit der Forscherteams einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert



Eine imponierende Laborflucht: Professor Tim Richmond ist sichtlich stolz auf den grossen umgebauten Saal am Institut für Molekularbiologie und Biophysik der ETH auf dem Hönggerberg. Die neuen Räume seien auf die Anforderungen der Forscherinnen und Forscher zugeschnitten und ermöglichten seinem Team, so Richmond, vor allem eines: "verbesserte Kommunikation".

Ein Schlüsselwort, das noch einige Male fällt im Gespräch mit den Forschern des HPK und die Entwicklung der gesamten Disziplin auf den Punkt bringt: Gerade die heutige Molekularbiologie zeige besonders gut, wie sich die Grenzen zwischen Biologie, Chemie und den angrenzenden Wissenschaften zusehends verwischen, erklärt Professor Rudolf Glockshuber. Da sei die enge Vernetzung mit verwandten Fächern besonders wichtig. Zwanzig Postdoc- und Forschungsassistenten arbeiten hier, 26 Nachdiplomstudenten und etwa zehn Diplom-Studierende. Die Studierendenzahlen seien im Unterschied zu anderen Disziplinen sehr konstant.

Das 20. Jahrhundert gehe als Jahrhundert der Physik in die Geschichte ein; das 21. werde wohl das Jahrhundert der Biologie sein, habe mal jemand gesagt. Die zukunftsträchtigen Life Sciences der ETH sollen mittelfristig auf dem Hönggerberg versammelt werden. Mit dem nächsten Ausbauschritt wird auch die Chemie vom Zentrum hierher verlegt. Rudolf Glockshuber meint: "In unserem Gebäude haben wir jetzt etwas mehr Platz. Der ist nötig, da wir im kommenden Jahr eine weitere Assistenzprofessur erhalten. Zusammen mit den Gruppen Richmond, Wüthrich, Ban und meiner werden wir dannzumal fünf Teams im Haus haben."

Beim Rundgang durch die nüchternen Räume fällt im Sekretariat ein grosses Aquarium auf. Drin tummeln sich bunte Zierfische, alles besondere Exemplare aus Südamerika: "Sie erinnern uns Biophysiker daran, uns auch tatsächlich mit biologisch relevanten Themen zu befassen." - Laut Glockshuber keine Selbstverständlichkeit.

ETH-Professor Tim Richmond im neubezogenen Labor
ETH-Professor Tim Richmond im neubezogenen Labor

Lieber ETH als Berkeley

Der junge Assistenzprofessor Nenad Ban - er kam von Yale an die ETH - ist erst seit zwei Monaten auf dem Hönggerberg tätig. Für ihn lassen die neuen Räumlichkeiten keine Wünsche offen: "Sie sind genau das, was wir momentan brauchen." Pläne hatte er schon während seines Berufungsverfahrens auf seinem Pult; sie waren mit dafür ausschlaggebend, Angebote wie jenes von Berkeley auszuschlagen.

Assistenzprofessor Nenad Ban im B|ro
Assistenzprofessor Nenad Ban: frisch am Hönggerberg

Die Untersuchung von Proteinstrukturen (Stichwort: Prionenforschung) ist eine der Hauptaufgaben der Molekularbiologie. Am Institut wird mittels Röntgenstrahlung und Kernresonanzspektroskopie daran gearbeitet: In einem abgesonderten Raum im Keller steht der eindrückliche grosse Magnet, das Spektrometer, dem man sich nicht mit dem Portemonnaie nähern sollte: Das Magnetfeld ist so stark, dass der Kreditkarten-Streifen kaputt gehen würde.

Teurer als geplant

Der Umzug führte zwar nicht sehr weit, nur ins benachbarte Gebäude. Aber ob man sich hundert Meter oder hundert Kilometer verschiebt, sei egal, sagt Betriebsleiter Hans Huber. "Der Aufwand fürs Demontieren und Abräumen der Einrichtungen ist derselbe." Das neu bezogene Haus war das erste, sozusagen die Keimzelle der ETH auf dem Hönggerberg: es wurde ab 1965 von den Kernphysikern genutzt. Die Armaturen in den neuen Arbeitsräumen sind jetzt "state of the art": offen und einsehbar.

Die Anschlüsse befinden sich über den Köpfen der Arbeitenden. "Gibt's mal eine Überschwemmung im Labor, muss man nicht erst unter die Tische kriechen, um den Hahn abzudrehen", lobt Huber das Installationsprinzip. Etwas mühsam sei, "dass wir hier die ersten sind." Denn erst an Ort und Stelle werde klar, was nicht stimme. Der Umbau sei mit einem Volumen von zwölf bis dreizehn Millionen Franken denn auch teurer geworden als geplant.


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