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Rubrik: Tagesberichte

ETH Jubiläumsprojekt
Luftschloss wurde Realität

Published: 01.11.2006 06:00
Modified: 31.10.2006 15:05
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Was im Jahr 2003 als Utopie begann, wurde nun Wirklichkeit. Gestern, am 31. Oktober, konnte das ETH House of Science in Afghanistan feierlich an die Universität Bamiyan übergeben werden.



Martina Märki (mailto:martina.maerki@sl.ethz.ch)

Die feierliche Einweihung und Übergabe des Baus an die Universität Bamiyan, die am 31. Oktober im Beisein des afghanischen Parlamentspräsidenten Khanouni stattfand, ist ein wichtiger Meilenstein eines ETH-Jubiläumsprojekts, das abenteuerlich begann, und das nur dank viel idealistischer Unterstützung, die es immer wieder fand, Wirklichkeit wurde. Eine Delegation der ETH Zürich nahm an der Einweihung teil. Sie bestand aus Professor Olaf Kübler, dem ehemaligen Präsidenten der ETH Zürich, Professor Meinrad Eberle, unter dessen Leitung das ETH-Jubiläumsjahr stand, Professor Albert Stahel, Afghanistanexperte und Berater des Projekts, sowie Vertretern der Studierenden der ETH Zürich.

Wettbewerbsgewinner vor Ort

Mit von der Partie waren zudem neben Nationalrat Jo Lang auch die drei jungen Architekten Ivica Brnic, Florian Graf, und Wolfgang Rossbauer, aus deren Feder das Projekt stammt. Sie hatten im Jahr 2003 am Nachwuchswettbewerb namens «Luftschloss» teilgenommen, den die beiden ETH-Baudepartemente für eine Festarchitektur zum 150. Geburtstag der ETH ausgeschrieben hatten. Doch sie wollten ihr «Luftschloss» nicht, wie eigentlich gedacht, in Zürich bauen, sondern in der Dritten Welt. Zum Bauentwurf weiterentwickelt und konkret auf einen Standort in Afghanistan bezogen, siegte das Projekt in der Endausscheidung vom Juli 2004 schliesslich als die eigenwilligste, riskanteste, aber auch überzeugendste Umsetzung des Wettbewerbsthemas: ein Luftschloss, das Ort und Aufgabe gefunden hatte, Nachhaltigkeit versprach und doch die utopische Zielsetzung des Wettbewerbs im Blick behielt. (1)

Wissenschaft mit praktischer Verantwortung

Dass das Gebäude trotz der sich gegenwärtig wieder zuspitzenden politischen Lage in Afghanistan fertiggestellt werden konnte, ist an sich schon ein Zeichen der Hoffnung.

Der Minister für höhere Bildung, Azam Datfar, und der ehemalige ETH-Präsident Olaf Kübler unterschreiben eine Übereinkunft, welche die Übergabe des universitären Zentrums an die Universität Bamiyan regelt.

Mit dem Erstellen des Baus soll das Projekt aber nicht beendet sein. Nun soll das Gebäude nicht nur der jungen Universität von Bamiyan eine zeitgemässe Infrastruktur zur Verfügung stellen, sondern nach Möglichkeit durch gegenseitigen Wissenstransfer inhaltlich gefüllt werden. Auch hier setzt man vor allem auf den Idealismus der jungen Generation. «Das ETH House of Science ist von Studierenden erdacht worden und es soll auch weiterhin von Forschungsideen Studierender getragen werden“ betont Professor Mario Fontana.

Studierende der ETH sollen mit Unterstützung des Projekts in Bamiyan Forschungsprojekte erarbeiten können, und umgekehrt soll auch für Studierende aus Bamiyan die Möglichkeit bestehenden, für kürzere Zeit mit ETH-Unterstützung nach Zürich zu kommen. Thematisch wird man vor allem auf die Bereiche Bauwissenschaften/Geomatik, Informatik, Politik- und Kulturwissenschaften sowie Agronomie/Ökonomie setzen, Themen also, die für das Land Afghanistan von unmittelbarer Relevanz sind. «Das ETH House of Science wird alle diejenigen überzeugen, die den Wert von Wissenschaft auch daran messen, wie weit sie bereit ist, überall auf der Welt praktische Verantwortung zu übernehmen», sagt Professor Andreas Tönnesmann, der das Projekt gemeinsam mit Mario Fontana leitete.

References:
•  Website des Projekts: www.house-of-science.ethz.ch

Footnotes:
(1 vgl. ETH Life-Artikel "Vom Luftschloss zum konkreten Turm": www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/luftschlabschlwett.html


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