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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 02.06.2006 06:01

Einweihung des neuen Entwicklungszentrums für Internet-Telefonie
Microsoft sucht Nähe zur ETH

Letzten Dienstag eröffnete der Software-Konzern Microsoft an der Sternenstrasse 12 im Zürcher Enge-Quartier das „Microsoft Developer Center for Collaboration Technologies“. Damit werden erstmals in der Schweiz Entwicklungsarbeiten für Microsoft-Produkte geleistet. Ausschlaggebend für die Wahl des Standorts Zürich war gemäss Microsoft primär die Nähe zur ETH, denn dies vereinfache die Rekrutierung von Software-Entwicklern.

Jakob Lindenmeyer

An einer Podiumsdiskussion zur Eröffnung des neuen Zentrums, an der auch Microsoft-Vizepräsident Gurdeep Singh Pall teilnahm, zeigte sich Dimos Poulikakos, Vizepräsident Forschung der ETH, erfreut über die Begründung der Standortwahl. Diese sei ein wichtiger Anreiz für Studierende und zeige, dass Informatik ein Studiengang mit Zukunft sei. Doch die Software-Entwicklung sei nicht der einzige Arbeitsbereich für ETH Informatikingenieure, ergänzte Poulikakos, denn gerade auf dem Platz Zürich seien die Banken und Versicherungen ebenfalls wichtige Arbeitgeber.

Die Mitarbeiter des neuen Zürcher Entwicklungszentrums von Microsoft vor ihrem neuen Arbeitsort. Rechts aussen: Stadtpräsident Elmar Ledergerber. gross

Nach IBM und Google jetzt auch Microsoft

Nach der Podiumsdiskussion enthüllte Stadtpräsident Elmar Ledergerber in einer feierlichen Zeremonie das Firmenschild des neuen Entwicklungszentrums. Nachdem IBM seit 50 Jahren in Rüschlikon und seit wenigen Jahren auch Google in Zürich forschen und entwickeln, habe nun auch der grösste Software-Konzern die Vorteile Zürichs entdeckt, freute sich der kantonale Wirtschaftsförderer Stephan Kux.

Das neue Zentrum spezialisiert sich auf die Entwicklung von neuen Kommunikationstechnologien wie Internet-Telefonie (Voice over IP) oder Instant-Messaging. Die ersten Resultate aus Zürich werden bereits mit dem Microsoft Office System 2007 ausgeliefert. Darum will Erich Gebhardt, der Leiter des neuen Entwicklungszentrums, den Personalbestand in nächster Zeit auf 20 bis 50 Mitarbeiter aufstocken. Dazu betonte er bei der Eröffnung: “Die Nähe zur ETH ist die Grundlage für eine erfolgreiche Rekrutierung junger Talente.” So haben denn auch die meisten der neu eingestellten Mitarbeiter an der ETH studiert.


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Podiumsdiskussion zur Eröffnung des neuen Entwicklungszentrums: ETH-Vizepräsident Dimos Poulikakos (links) und Microsoft-Vizepräsident Gurdeep Singh Pall (rechts). gross

Frisch ab Studium zu Microsoft

So zum Beispiel der 31-jährige Elia Noris und der 24-jährige Roger Keller. Ihr ETH-Informatikstudium haben sie erst in diesem Jahr beendet. Dass sie nun frisch ab Studium gleich bei Microsoft in die Entwicklung einsteigen können, bewerten sie als Glücksfall. Keller hat zwar schon sein Praktikum bei Microsoft absolviert, aber im Bereich Consulting Services. Nun ist er froh, in der Entwicklung zu arbeiten, denn hier spüre man nicht dauernd den Druck der Kunden und müsse sich nicht an die strengen Dress-Codes des Consulting halten. Diese Freiheit sei wichtig, um kreative Softwarelösungen entwickeln zu können, betont Keller.

Eben noch ETH-Studenten und heute Entwickler bei Microsoft: Roger Keller (links) und Guido Frerker testen im neuen Entwicklungszentrum das ePhone von Microsoft. gross

Von den ETH-Vorlesungen sei insbesondere das Ubiquitous Computing den in Zürich entwickelten Produkten am nächsten. Verglichen mit ihren Kollegen von der EPFL sei der Anteil an Kommunikationstechnologie im Informatikstudium der ETH ansonsten aber deutlich geringer, stellte der 28-jährige ETH-Alumnus Guido Frerker fest. Daher finden sich unter den bisherigen Mitarbeitern auch viele Studenten aus Lausanne. „Während des Studiums gehörte es bei ETH-Studenten zum guten Stil gegen Microsoft zu sein“, berichten die ehemaligen ETH-Studierenden, „doch insgeheim würden die meisten unserer Studienkollegen eigentlich gerne hier arbeiten.“


Literaturhinweise:
Homepage der Firma Microsoft: www.microsoft.com



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