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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 14.12.2005 06:00

Kooperation in der Diabetesforschung
Schulterschluss von Roche und Hochschulen

Der Pharmakonzern Roche und „SystemsX“, die Schweizer Initiative in Systembiologie, werden in den nächsten drei Jahren in der Diabetesforschung zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung haben die beiden Partner gestern der Öffentlichkeit präsentiert. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, neue Medikamente und Diagnoseinstrumente gegen Diabetes zu entwickeln.

Peter Rüegg

Wissenschaftler von Roche und des Kompetenzzentrums für Systemphysiologie und Stoffwechselkrankheiten (CC-SPMD) werden gemeinsam an einem Projekt über Diabetes Typ 2 arbeiten. Am Projekt beteiligt sind über 15 Forscherinnen und Forscher von Roche und des CC-SPMD, darunter auch Forschende der ETH Zürich und der Universität Zürich. Der Basler Pharmakonzern finanziert das Vorhaben in den nächsten drei Jahren mit 6,3 Mio. Franken. Der ETH-Präsident und Vorsitzende von SystemsX, Ernst Hafen, lobte, dass diese viel versprechende Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern so rasch zustande gekommen sei.

Neue Medikamente gegen Diabetes

Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist, die Systembiologie der Beta-Zellen besser zu verstehen und die gewonnen Erkenntnisse in die Entwicklung neuer Medikamente gegen Diabetes Typ 2 einfliessen zu lassen. Beta-Zellen bilden Insulin und sitzen in den so genannten Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse. Das Hormon Insulin ist verantwortlich für die Steuerung des Blutzuckerspiegels. Auch wollen die Forscher mehr wissen über den Einsatz von diagnostischen Biomarkern. Diese sollen auf das Versagen von Beta-Zellen hinweisen.


SystemsX und Systembiologie

SystemsX ist ein Schweizer Netzwerk für Systembiologie, das Fächer übergreifend nicht nur einzelne Komponenten sondern ganze biologische Systeme erforschen soll. An SystemsX beteiligt sind die ETH Zürich sowie die Universitäten Basel und Zürich. Geplant ist, dass sich weitere Universitäten anschliessen und gemeinsam ein nationales Forschungsnetzwerk für Systembiologie aufbauen, das auch international bestehen kann. (1)

Als Untereinheit ist SystemsX das Kompetenzzentrum für Systemphysiologie und Stoffwechselkrankheiten (CC-SPMD) angegliedert (2). Dieses ist ein sogenannter Scientific Node, eine Forschungskooperation der beiden Zürcher Hochschulen. Das Zentrum umfasst 21 Forschergruppen aus Medizin, Biologie, Biotechnologie, Computerwissenschaften und Mathematik. Neu bietet das CC-SPMD in Zusammenarbeit mit der Life Science Graduate School ein PhD-Programm zu Systemphysiologie und Stoffwechselkrankheiten an. 10 Studierende werden im Frühling 2006 ihr Doktorat in Zürich aufnehmen.




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An einem Tisch: Forschende des Pharmakonzerns Roche, der ETH Zürich und der Universität Zürich werden bald gemeinsam nach Lösungen bei der Diabetes-Forschung suchen. (Bild: www.roche.com)

Der neue systemorientierte Forschungsansatz werde neue Erkenntnisse über Regulationsstörungen bei Betazellen und deren Auswirkungen auf das Fortschreiten von Typ-2-Diabetes ermöglichen, erklärte René Imhof, Leiter der Pharmaforschung bei Roche. Die Forschenden versprechen sich langfristig auch ein neues Verständnis von Stoffwechselerkrankungen. Dieses dürfte vom heutigen Konzept der für das Krankheitsgeschehen verantwortlichen physiologischen Faktoren abrücken.

Diabetes Typ 2, auch Altersdiabetes genannt, ist eine der wichtigsten Stoffwechselkrankheiten in den Industrieländern. Gesundheitsexperten warnen vor einer Epidemie. Bereits heute leiden weltweit 120 bis 140 Millionen Menschen an Diabetes. Auslöser dieser Krankheit sind oft Übergewicht und Fehlernährung. In den nächsten 25 Jahren dürfte sich die Zahl der Erkrankten verdoppeln, wenn der aktuelle Trend anhält.


Fussnoten:
(1) Weitere Informationen zu SystemsX: www.systemsx.ch
(2) Weitere Informationen zum CC-SPMD: www.cc-spmd.ethz.ch



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