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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 17.04.2007 06:00

Polyparty 2007
Feiern in Sempers Hallen

Das Grossereignis bahnte sich schon am vergangenen Donnerstag an: Während zwei Trompeter ihre Fanfaren zur Enthüllung einer Gedenktafel von der Galerie in die ETH-Haupthalle schmetterten, kündigten die ersten farbigen Spots die Polyparty vom Samstag bereits an.

Samuel Schlaefli

Gleicher Standort, zwei Tage später: Keine dezenten Trompetenklänge, sondern Bässe wummern durch die weite Halle des ETH-Hauptgebäudes. Hunderte bewegen sich auf der überdimensionalen Tanzfläche zwischen den mächtigen Säulen zu R`n`B` und Hip Hop. Hier schlägt das treibende Herz der Polyparty 2007. Hier strömen die Partygänger aus allen Richtungen zusammen, um sich im Getümmel der Tanzfläche zu verlieren. Und von hier aus verteilt sich die Menge wieder in die langen Gänge, die wie verbindende Arterien alle umliegenden Dancefloors, Lounges, Kinos, Essstände und Bars mit den Partyhungrigen versorgen. Rund 5000 von ihnen waren am Samstag an die ETH gekommen um in dem einmaligen Ambiente des monumentalen Baus zu feiern.

„Chlyklässler“ an der Hochschule

Kurz nach Mitternacht schnellte der Puls in der grossen Halle nochmals kräftig in die Höhe. Das Berner Hip Hop-Kollektiv „Chlyklass“ übernahm das Zepter - in Form des Mikrofons, versteht sich - von MC Morph und den beiden DJs M-Live und Slice. Wer sich zu dieser Zeit noch keinen Platz in der Menge ergattert hatte und trotzdem etwas vom Konzert sehen wollte, stieg auf die Galerie im ersten oder zweiten Stock. Der Blick, der sich von dort aus bot, hätte wohl auch den Architekten dieses Baus, Gottfried Semper, gerührt: Die Rundbogen der Galerie und die massiven Säulen in ständigem, stimmungsvollen Farbenwechsel des Scheinwerferlichts, dazwischen hunderte von jungen Leuten, die für einmal nicht zum Lernen, sondern zum Tanzen hierhin gekommen waren.

Testosteron, Serotonin und andere Wallungen

„Stress“, der charismatische Rapper aus Lausanne, brachte das Blut in der Adern der Partymeute endgültig zum Kochen. Im Nu hatte er die Haupthalle für sich erobert, begeistert füllte das Publikum die Pausen zwischen älteren Stücken und neuen Titeln aus dem aktuellen Album „Renaissance“ mit lautstarken Begeisterungsstürmen. Nichts konnte von der starken Präsenz des Rappers ablenken oder zumindest fast nichts: Am rechten Flügel unterhalb der Bühne zeigte sich Ex-Miss Schweiz Melanie Winiger in der Entourage des Rappers, ein Anblick, der besonders bei jüngeren Hip Hop-Fans zu Wallungen führte.

Etwas weniger Testosteron, dafür mehr Serotonin sorgte auf dem Disco-Floor für eine ausgelassen-euphorische Stimmung. Gerade ein etwas älteres Publikum fühlte sich hier unter altgedienten Klassikern von Madonna, Pet Shop Boys oder Donna Summer sehr wohl. Einen Stock höher, dort wo sonst normalerweise Poly-Snacks angeboten werden, servierten DJs geradlinige Electro-Tracks. Die Heissblütigeren traf man dagegen auf dem nahen Latin-Floor. Bei Soca-Rhythmen und Cuba Libre, liess man es sich hier gut gehen.

Nicht nur Stress, sondern auch Chill-out

Wer sich vom Stress der vielen Möglichkeiten erholen wollte, hatte dazu verschiedene Möglichkeiten. Der Poetry Slam richtete sich an all diejenigen, die ihren Intellekt trotz fortgeschrittener Stunde noch herausfordern wollten. Drei Kinoprogramme, eins „für Kerle“, eins „für Mädchen“ und ein weiteres „für Popstars“, lockten mit je drei Filmen, die den Programmtiteln alle Ehre machten. Dazu waren drei Vorlesungssäle kurzfristig zu Kinos umfunktioniert worden. Der eine oder andere Student dürfte sich bei Joaquin Phoenix ` Gitarrensolo in „Walk the Line“ oder beim Katz und Maus-Spiel von „Heat“ Vorlesungen mit vergleichbarem Spannungsfaktor herbeigewünscht haben. Deutlich entspannter ging es in den verschiedenen Lounges zu und her, wo man sich entweder mit Snacks stärken oder bei einem kurzen Nickerchen in einem der Liegesessel erholen konnte. Ein Angebot, dass jedoch bis zuletzt nicht allzu oft genutzt wurde, dazu schlug das Herz in der Haupthalle noch zu intensiv. Schliesslich war man ja zum Feiern gekommen, schlafen kann man während des Studienbetriebs wieder.


Das Herz der Party: Die Haupthalle diente als Tanzfläche und Konzertlokal. gross

Der Disco-FLoor: Im Einklang mit Prince, Michael Jackson und Donna Summer. gross

Holte sich die Aufmerksamkeit im Handumdrehen: Der Lausanner Rapper Stress. gross

Wo sonst Professoren und Studenten Kaffe trinken: Der Eingangsbereich zur Haupthalle. gross

Greis von der Berner "Chlyklass" überzeugte mit trilingualem Reimfluss. gross

Entspanntes Treiben vor dem Latino-Floor. gross

La Scala di Zurigo: Ein Ausblick, schöner als von einer Opern-Loge. gross




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