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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 21.06.2007 06:00

ETH-Maschinenbauer präsentieren ihre Arbeiten
Von 0 auf 100 in acht Monaten

Der Rennwagen „Albula“ und der Überwachungsroboter „Cable Crawler“ hatten am vergangenen Dienstag ihren ersten Auftritt vor einem grossen Publikum in der Eingangshalle des ETH Hauptgebäudes. Die Arbeiten sind das Ergebnis eines praxisnahen Fokusprojekts im Studiengang Maschinenbau und Verfahrenstechnik.

(flo)Unter seidig glänzenden Tüchern verbargen sich die Resultate von acht Monaten harter Arbeit. Allein das Team „Albula“ hat neben dem Studium rund 30'000 Arbeitsstunden in seinen Rennwagen investiert. Seit dem Projektbeginn Ende Oktober 2006 hatten die beiden Teams auf diesen Moment hingearbeitet. Entsprechend gross war die Erleichterung, dass die Prototypen termingerecht fertig gestellt werden konnten.

Hochspannender Roboter

Als erste durften die sechs Studierenden des Teams „Cable Crawler“ ihr Projekt vorstellen. Sie haben einen Überwachungsroboter für Hochspannungsleitungen entwickelt, welcher auf der Erdungsleitung entlang fahren, Steigungen und Strommasten überwinden und allfällige Schäden mit einer Kamera festhalten kann.

Der Überwachungsroboter "Cable Crawler" klettert über die Mastspitze einer Hochspannungsleitung gross


Formula Student

Formula Student ist ein Konstruktions-Wettbewerb, welcher seit 1978 in den Vereinigten Staaten ausgetragen wird. Dabei geht es in erster Linie darum, während eines Jahres ein renntüchtiges Auto aus dem Nichts zu entwickeln. Die Studierenden sehen sich mit der Chance konfrontiert, ihr angestautes theoretisches Wissen in eine faszinierende praktische Arbeit fliessen zu lassen. Dies eröffnet nicht nur die Möglichkeit, eigenes Wissen zu vertiefen, sondern auch einmal den Bleistift gegen einen Schraubenschlüssel zu tauschen. Beim Wettbewerb werden einerseits Design, Präsentation, Kosten- und Fertigungsanalyse überprüft, andererseits muss sich das Fahrzeug auch bei einer Beschleunigungsprüfung, einer Achterfahrt, einem Autocross und natürlich einem Rennen behaupten. Hierfür muss der Rennwagen aber zuerst durch eine harte technische Inspektion, welche die Einhaltung des offiziellen FSAE Reglements überprüft. Jährlich finden acht verschiedene Wettbewerbe in unterschiedlichen Ländern statt: USA, England, Deutschland, Italien, Japan, Australien und Brasilien. (Quelle: www.amz.ethz.ch)




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Das Konstruktionsteam des Akamdemischen Motorsportvereins präsentiert stolz seinen Rennwagen "Albula" gross

2003 löste ein Baum, der in eine Leitung hineingewachsen war, einen Stromausfall aus, von dem 50 Millionen Menschen in Italien betroffen waren. Um solche Zwischenfälle zu vermeiden, werden die Leitungen regelmässigen überprüft. Bis anhin werden Hochspannungsleitungen zu Fuss oder mit einem Hubschrauber inspiziert. Die letztere Variante ist sehr kostspielig und zudem auch riskant für die Piloten. Der „Cable Crawler“ könnte nun Abhilfe für dieses Problem schaffen. Securiton, der Hauptsponsor des Projekts, ist daran interessiert den „Cable Crawler“ für eine allfällige Serienproduktion weiter zu entwickeln. Um den Überwachungsroboter in Aktion zeigen zu können, wurde in der Eingangshalle des ETH-Hauptgebäudes eine originale Mastspitze einer Hochspannungsleitung kurzfristig installiert, welche der „Crawler“ dann auch ohne Mühe überwand.

Hochgesteckte Ziele

Im zweiten Teil des Rollouts präsentierte der Akademische Motorsport Verein Zürich (AMZ) (1) welcher eigens für das Fokusprojekt ins Leben gerufen wurde, seinen Rennwagen „Albula“. An der Entwicklung sind 17 Maschinenbaustudenten der ETH Zürich, 16 Wirtschaftstudenten der HSG, 5 Designstudenten der HGK Zürich und 3 Elektronikstudenten der HTA Luzern beteiligt. Vom 8. bis 12. August wollen die Entwickler mit „Albula“ am internationalen Konstruktions- und Rennwettbewerb „Formula Student“ (siehe Kasten) am Hockenheimring in Deutschland teilnehmen. Die Ziele sind hoch gesteckt: Der AMZ will den Preis als bester Newcomer mit nach Hause nehmen. Um mit der harten Konkurrenz mithalten zu können, haben sich die Konstrukteure einige Besonderheiten ausgedacht. Der Formelrennwagen „Albula“ hat 82 Pferdestärken unter der Haube und das bei einem Gewicht von nur 240 Kilogramm. Dies ermöglicht eine Beschleunigung auf 100 Kilometer pro Stunde in unter vier Sekunden. Dank einer Trockensumpfschmierung ist die Ölwanne flacher, was einen tieferen Schwerpunkt ermöglicht. Die Karosserie besteht aus Schichten von Glasfasern und dem Hartschaumstoff Rohacell. Dies lässt ermöglich eine hohe Stabilität bei niedrigen Gewicht.

Im Rahmen der Präsentation verlieh die UGS PLM Software AG, eine Tochterfirma von Siemens, an die Teams „Cable Crawler“ und „Albula“ Checks in der Höhe von 500 respektive 1500 Schweizer Franken. Das Geld kommt den Studierenden bestimmt gelegen, denn sie mussten alle finanziellen Mittel für ihre Projekte über Sponsoren organisieren. Die Idee, die Planung und die Realisierung der Fokusprojekte haben die Studierenden nahezu ohne Hilfe umgesetzt. Sozusagen aus dem Nichts, haben sie einzigartige Produkte geschaffen.


Fussnoten:
(1) Website des Akamdemischen Motorsport Vereins Zürich: www.amz.ethz.ch



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