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Rubrik: Tagesberichte |
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Der 14. November des ETH-Jubiläumjahrs steht ganz im Zeichen der Lehre Ein Tag im Zeichen der Lehre |
Der „Tag der Lehre“ am 14. November 2005 bildet den Auftakt zu den „ETH-Visionen“(1), welche den Schlusspunkt des ETH-Jubiläumsjahr setzen. Er ist ganz den Studierenden und Lehrenden gewidmet, die aufgerufen sind, neben dem kritischen Diskurs über das Lernen der Gegenwart auch Visionen für die Zukunft der Lehre an der ETH zu entwickeln. Ein vielfältiges Programm bietet Workshops, Referate und Dispute internationaler Wissenschaftler, sowie humoristische Einlagen über den früheren und gegenwärtigen Lehralltag an. Modernste Unterrichtstechnologien können verglichen werden mit kaum mehr angewandten Lehrmethoden, futuristisches Tele-Teaching mit Vorlesungen aus dem letzten Jahrhundert. Wer mitgestalten will, ist herzlich willkommen. Von Anne Laurence Klein „Man lernt nie aus“ –die Redewendung impliziert es bereits: Das Thema Lernen ist immer aktuell. Speziell gilt dies natürlich an der Forschungs- und Lehranstalt ETH Zürich: Am „Tag der Lehre“, dem Auftakttag der „ETH-Visionen“ am 14. November 2005, steht hier das Thema „Lernen und Lehren“ im Mittelpunkt. Ein facettenreiches Programm, das unter der Leitung von Professor Bertram Batlogg zusammengestellt wird, lädt Studierende und Lehrende zum Mitmachen und Reflektieren über die ETH-Lehre von gestern, heute und morgen ein. Anregungen für die Zukunft Über den ganzen Tag verteilt werden Workshops für Studierende stattfinden. Unter der Anleitung von erfahrenen Moderatoren, soll ein Raum geschaffen werden, in dem interessierte und engagierte Studierende die aktuelle Lehrsituation kritisch hinterfragen und Visionen für die ETH von morgen entwickeln. Wichtig sei, dass die Diskussionen nicht einfach in den Hörsälen verhallen, sondern zu einem konkreten Resultat mit Anregungen für die Zukunft führen, meinen Kathrin Jaag und Sabine von Stockar, Mitorganisatorinnen des Tages der Lehre. Ausserdem werden geladene Experten Referate über die Lehre der Zukunft halten. Unter den Gästen befinden sich Hermann Maurer, Professor an der Technischen Universität in Graz (2) sowie Manfred Spitzer, Professor für Psychiatrie an der Universität in Ulm (3). Die beiden Referenten werden erörtern, welche Inhalte und Werte die Hochschule der Zukunft vermitteln soll - in einem Zeitalter, in dem schnell greifbares Wissen augenblicklich vom Internet abgerufen werden kann. Vorlesung bei Semper, Pauli und Feyerabend Nebst dem Blick in die Zukunft soll das Augenmerk auch auf die letzten 150 Jahre ETH gerichtet werden. Historische Inszenierungen werden die Teilnehmenden zurück in die Vergangenheit begleiten: Gottfried Semper, Wolfgang Pauli und Paul Feyerabend, drei bekannte Persönlichkeiten, die in den letzten 150 Jahren an der ETH gelehrt haben, sollen anhand ihrer typischsten Charakteristika von professionellen Schauspielern gemimt werden.
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Auch der wissenschaftliche Disput, der heute kaum noch in Vorlesungen oder Vorträgen stattfindet, soll an diesem Tag mit Hilfe von internationalen Experten reanimiert werden. Dazu geeignete Gäste haben auch bereits zugesagt: Der dänische Politologe Bjorn Lomborg (4) zum Beispiel hat seine Disputbereitschaft zum Thema Umweltwissenschaften bereits mehrfach bei CNN, BBC oder der New York Times bewiesen. An der ETH wird Lomborg seinen (noch unbekannten) Gegner-Experten zum Thema Klimaveränderungen herausfordern. Moderner Marktplatz Am Marktplatz in den Seitenhöfen der ETH Zürich werden ausserdem modernste Unterrichtstechnologien vorgeführt. Erfolgreiche e-learning Projekte werden vorgestellt und Interessierte werden live eine Tele-Teaching Vorlesung erleben. Am Computerkiosk wird es zudem möglich sein, ausgewählte Vorträge an der ETH nochmals mitzuerleben. Abgerundet wird das Programm des Tages mit spektakulären Demonstrationsvorlesungen im Stil der Weihnachtsvorlesung(5) an der ETH. Mit der Scuola Dimitri Profs imitieren Dozierende werden sich ausserdem in humoristischen Darstellungen ihrer Studierenden wieder finden: Ab April bereiten der Satiriker Peter Schneider und später die Theaterschule „Scuola Dimitri“ die Akteure auf diese Performance vor. Den krönenden Abschluss des Tages bildet schliesslich die Anerkennung besonders verdienter Lehrpersonen an der ETH durch die Studierenden. Sämtliche Veranstaltungen verfolgen das Ziel, die Lehre an der Hochschule von ihren ursprünglichen Wurzeln bis zu den Herausforderungen der Zukunft greifbar zu machen. Studierende und Lehrende sind zur Mitgestaltung eingeladen und mögen sich bitte melden bei Kathrin Jaag (jaag@sl.ethz.ch) oder Sabine von Stockar (vonstockar@sl.ethz.ch). |
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