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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 12.04.2005 06:00

Studierende aus ganz Europa massen sich in Zürich am Times-Finale
Jungmanager im Wettstreit

Vergangene Woche traten sieben studentische Viererteams aus ganz Europa in Zürich gegeneinander an, um ihr Management-Know-how anhand von konkreten Fällen zu vergleichen. Studierende der ETH organisierten in langer Vorarbeit den internationalen Wettbewerb der Betriebswissenschafter. Studenten aus Enschede in Holland gewannen den Titel „Industrial Engineering & Management Students of the Year“.

Von Michael Schlumpf

Die lokale Qualifikation hatten sie gewonnen, das Halbfinale ihrer Gruppe in Wien leider nicht, und trotzdem war das Team von vier Studierenden des Studiengangs Betriebs- und Produktionswissenschaften (1) der ETH Zürich am internationalen Finale mit am Start. Dies, weil das TIMES (Tournament in Management and Engineering Skills) Finale 2005 (2) dieses Jahr in Zürich stattfand und von ETH-Studierenden organisiert wurde. "Für mich ist diese Arbeit wie ein normaler Teil des Studiums", meinte ein ETH-Teilnehmer. Fabio Pezzani sagte, dass dieses Finale eine Möglichkeit zur Selbsteinschätzung biete – auch im europäischen Vergleich.

Die Organisatoren des Times-Finale in Zürich: Bertrand Dayer, Teilnehmer, Patricia Pongracz, Teilnehmerin und Fabrice Volken. gross

Präsentation vor einer kritischen Jury

Am vergangenen Freitag beschäftigten sich die ETH-Teilnehmer Sabrina Borelli, Olivier Müller, Fabio Pezzani und ein weiterer während vier Stunden intensiv mit der letzten von drei Fallstudien, die sie während einer Woche in Zürich lösen mussten. Eingeschlossen in einem Zimmer im Swissôtel in Oerlikon, bereiteten sie sich auf ihre Präsentation am Nachmittag vor. Der Zeitdruck war enorm, Telefone und Laptops wurden vom Organisationskomitee weggeschlossen und die versprochenen Sandwiches nicht geliefert. Fieberhaft beschrieben die Vertreter der ETH nun in Teamarbeit Folien, besprachen den genauen Ablauf der Präsentation – kurz darauf ging es los. Vor einer kritischen Jury präsentierten sie ihre Lösung zu einem konkreten Fall, den sie im späteren Berufsleben tatsächlich antreffen könnten. Sie zeigten Markt- und Konkurrenzanalysen, und konkreter, welche Märkte sie mit ihrer Strategie durchdringen, mit welchen Firmen sie eine Partnerschaft eingehen und welche sie direkt übernehmen wollten. Die Jury, bestehend aus Sponsoring-Vertretern und Fallentwicklern, wollte mehr wissen, hakte da nach, wo die vier Studierenden nicht alles durchdacht hatten, wo sie schwammige Ausdrücke gebrauchten, und enthüllte so einige Schwachstellen. Sabrina Borrelli meinte nach der Präsentation: "Wir lernten an der ETH nie präsentieren. Bei uns wird immer nur der Inhalt bewertet und nicht die Präsentation."

Das Siegerteam aus Enschede: Gertjan van der Goot, Gijsbert Kooper, Rink Kraakman und Leonard van Bokhorst. gross


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Olivier Müller, Teilnehmer, Fabio Pezzani und Sabrina Borrelli bereiten sich unter Zeitdruck auf ihre Präsentation vor der Jury vor. gross

Gewinner der Halbfinale in Zürich

Die Konkurrenz war beachtlich. An 64 Hochschulen in ganz Europa wurden ebenfalls mit Fallstudien lokale Qualifikationswettkämpfe ausgetragen. Das Gewinnerteam jeder Universität durfte an einen der Halbfinals reisen, die in diesem Winter in Ankara, Eindhoven, Ilmenau, Grenoble, Linköping und Wien stattfanden. Nur die Gewinner der Halbfinals reisten nach Zürich, um um den Titel „Industrial Engineering & Management Students of the Year “ zu kämpfen. In diesem Jahr haben sich Viererteams aus Helsinki, Linköping, Cambridge, Eindhoven, Lund und Enschede qualifiziert. Zürich durfte als Gastgeber zusätzlich das lokale Siegerteam anmelden.

Nachdem alle Teams ihre letzte Lösung präsentiert hatten, trafen sich am Freitagabend alle in der „Zunft zur Saffran“ zur mit Spannung erwarteten Rangverkündigung mit anschliessendem Festessen. Am Ende die Nase vorn hatte das Team aus Enschede, dicht gefolgt von Helsinki und Linköping. Das Team der ETH musste sich leider mit dem letzten Rang begnügen.

Die Studierenden aus ganz Europa trafen sich am Freitag in der "Zunft zur Saffran" zur Rangverkündigung und zum Festessen - mit Sponsoren und Jury. gross

Viel organisatorischer Aufwand

Das aus acht ETH-Studierenden bestehende Organisationsteam um Fabrice Volken und Patricia Pongracz leistete für das Finale ein grosses Stück Arbeit. Bereits im April 2004 präsentierten es an der Ratssitzung der Europäischen Studentenorganisation ESTIEM (3) in Sofia ihr Projekt für das Finale in Zürich und bekam den Zuschlag. Dann folgte harte Arbeit. Sponsoren mussten gesucht werden, und für das eigentliche Finale waren 24 ausländische Studierende zentral in Zürich unterzubringen. Die Wettbewerbe in Europa finden nicht nur statt, um Studierende gegeneinander antreten zu lassen, sondern sind auch eine ausgezeichnete Plattform, um internationale Kontakte zu knüpfen. Einer der Teilnehmer teilt diese Einschätzung: "Es kann durchaus eine Möglichkeit sein, Kontakte für die eigene Karriere zu knüpfen." Neben den Fallstudien bieten die Organisatoren ein umfassendes Rahmenprogramm mit Firmenbesichtigungen und Streifzügen durch das Nachtleben der jeweiligen Stadt. Die ausländischen Studierenden waren auf jeden Fall sehr zufrieden mit der Betreuung. Wäre dafür ein Preis zu gewinnen gewesen, hätten ihn die Zürcher Organisatoren verdient.


Fussnoten:
(1) Website des Departements „Management, Technology and Economics“, ehemaliges Departement Betriebs- und Produktionswissenschaften der ETH: www.mtec.ethz.ch/
(2) Weitere Informationen über das TIMES Finale: www.times.estiem.org/
(3) Website der Europäischen Studentenorganisation der Studiengänge „Industrial Engineering and Management“: www.estiem.org



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