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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 10.05.2005 06:01

Ein Rückblick auf die erfolgreichen "Welten des Wissens"
Wissen bewegt Welten

Am Sonntagabend wurden die Tore der Jubiläums-Ausstellung „Welten des Wissens“ der ETH Zürich geschlossen. Während zweieinhalb Wochen ermöglichte die Hochschule im Hauptbahnhof, auf dem Platzspitz und in den drei Pavillons in der Zürcher Innenstadt Einblicke in die Forschung. Die Ausstellungsmacher zählten über 220'000 Besucherinnen und Besucher. Damit sind die Feierlichkeiten aber noch nicht zu Ende. Als Nächstes folgt am 17. Juni die Nacht der Physik an der ETH-Hönggerberg.

Von Samuel Brandner

„In unserem Jubiläumsprogramm richten wir uns ganz besonders an die Bevölkerung, ohne deren Unterstützung Wissenschaft weder möglich ist noch Sinn macht“, sagte ETH-Präsident Olaf Kübler am Festakt zur offiziellen Eröffnung der Jubiläumsfeier „150 Jahre ETH Zürich“. In der Tat wurde der Bevölkerung buchstäblich der rote Teppich ausgelegt. Sie dankte es mit einem Interesse, das selbst an verregneten Tagen die Erwartungen der Organisatoren übertraf. Allein an der Erlebnisausstellung auf dem Platzspitz konnten die Organisatoren vom 22. April bis zum 8. Mai über 160'000 Besucherinnen und Besucher zählen (1). Weitere 20'000 verfolgten die rund 430 Vorlesungen der 150 ETH-Professorinnen und -Professoren in den Pavillons der Zürcher Innenstadt. Rund 40'000 Personen interessierten sich für die kurzweilige Ausstellung „Mensch Bild Netzwerk“ im Hauptbahnhof.

Am Samstag, 7. Mai konnte die 200'000 Besucherin gefeiert werden. Ramona Hubacher aus Zürich Schwamendingen erhielt einen Freipass für alle Veranstaltungen der Ausstellung. gross

Auf 3'300 Quadratmetern bot die Ausstellung fünf Themenbereiche. Dazu kamen Gespräche, die Radio- und Fernsehmoderatoren mit Wissenschaftern zusammen mit Persönlichkeiten aus der Öffentlichkeit führten und Programme für Kinder und Jugendliche. Abgeschlossen wurde das Grossereignis mit dem Festival „Jazz im Park“, das die ETH Big Band nach 2003 zum zweiten Mal organisierte.

Exemplarischer Dialog

Die ETH beabsichtigte, über die gross angelegte Ausstellung einen Gedankenaustausch mit der Öffentlichkeit anzukurbeln. Wie Matthias Erzinger erklärt, war es ein Ziel der Ausstellung, Menschen zu zeigen, die sich wissenschaftlich betätigen. Erzinger war Projektleiter des Jubiläums-Anlasses „Welten des Wissens“ und befasste sich seit Sommer 2003 mit dessen Organisation. Der erfahrene Ausstellungsmacher ist sich bewusst, dass der Wissenschaft in der Öffentlichkeit schnell einmal das Etikett des Abgehobenen und Unzugänglichen anhaftet. Wichtig war daher, erläutert er, dass die ETH mit der Wahl des Platzspitz’ als Ausstellungsgelände zu den Leuten ging. Hätte man die Erlebnisausstellung in den Gebäuden der Hochschule durchgeführt, dann wäre aus seiner Sicht das öffentliche Interesse geringer ausgefallen.


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Besonders an den Wochenenden wurden die Kapazitätsgrenzen der Erlebnisausstellung erreicht. Besucherinnen und Besucher übten sich in Geduld. (Bild: Matthias Erzinger)

Für Rolf Probala, Leiter Corporate Communication der ETH, waren zwei Gründe ausschlaggebend für den Erfolg der Ausstellung: „Erstens war das Publikum interessiert, weil es weiss, wie prägend Wissenschaft für den Alltag ist.“ Bedingung sei allerdings, dass dieses Wissen verständlich vermittelt werde. Zweiter Erfolgsfaktor seien daher die Professoren, Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeiter gewesen, weil sie das Wissen in Gesprächen den Besucherinnen und Besuchern erklärten. Abschliessend beurteilt Probala die Ausstellung als „exemplarisch, wie Wissenschaft und Bevölkerung zum Dialog finden.“

Motor S-ENETH

Der Kontakt mit der Öffentlichkeit ist wichtig. Davon liessen sich auch zahlreiche Wissenschafter überzeugen, erzählt Erzinger. Anfänglich hatten zahlreiche Professoren Bedenken, einen so grossen Beitrag auf Kosten der Arbeiten im Labor zu leisten. Als Motor für die Ausstellung entpuppten sich die drei Departemente Agrar- und Lebensmittelwissenschaften, Erdwissenschaften und Umweltwissenschaften, erzählt Probala. Seit dem 1. April bilden die drei Departemente auch den gemeinsamen Schulbereich für Erde, Umwelt und natürliche Ressourcen (S-ENETH). Mit 45 Projekten nahm ihr Themenbereich „Erde Feuer Wasser Luft“ denn auch den grössten Raum an der Ausstellung ein. Das klare Bekenntnis der drei Departemente zum Vorhaben „Welten des Wissens“ habe schrittweise auch weitere Departemente überzeugt, so dass letztlich ausser den Departementen Chemie und Physik sich alle an der Ausstellung beteiligten, resümiert Erzinger. Die Chemiker feierten das ETH-Jubiläum mit Tagen der offenen Tür vom 15. bis 18 März auf dem Hönggerberg. Die ETH-Physiker werden das Jubiläum unter anderem mit einer Nacht der Physik am 17. Juni begehen (2).

Von der Notwendigkeit des Austausches mit der Öffentlichkeit ist auch der designierte ETH-Präsident Ernst Hafen überzeugt: „Hochschulen sind zwar kostspielig, aber absolut wichtig für unser Land“ erklärte Hafen anlässlich der Pressekonferenz des Bundesrates zu seiner Wahl am 4. Mai. „Wir müssen sie in der Bevölkerung aber besser verankern und auch erklären, warum es sie braucht.“ Dazu ergänzt Rolf Probala, dass bereits heute Überlegungen im Gang seien, wie der Gedankenaustausch mit der Öffentlichkeit auch nach den Jubiläums-Anlässen weitergeführt werden können. Mit dem Ende der „Welten des Wissens“ ist auch ein grosser Teil der Feier des ETH-Jubiläums mit der Öffentlichkeit vorbei.. Ausklingen wird das Jubiläums-Jahr mit dem ETH-Tag am 19. November.


Fussnoten:
(1) Eindrücke von den "Welten des Wissens" und Informationen über weitere Veranstaltungen erhalten sie unter www.150jahre.ethz.ch
(2) Unter www.nachtderphysik.ethz.ch erhalten Interessierte weitere Informationen.



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