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Publiziert: 07.03.2002 06:00

Trainingszentrum und Turnhalle auf dem Hönggerberg müssen warten
Auf der Suche nach externen Sponsoren

Der Akademische Sportverband Zürich (ASVZ) bietet auf dem Hönggerberg ein wesentlich kleineres Angebot an sportlicher Betätigung als im Zentrum. "Mehr geht im Moment auch nicht", bedauert ASVZ-Direktor Kaspar Egger. Das Ausbauprojekt mit Trainingszentrum und Dreifachturnhalle - seit langem in Planung - wurde noch einmal zurückgestellt und man begibt sich jetzt auf die Suche nach externen Sponsoren.

Von Regina Schwendener

Das sportliche Betätigungsfeld sollte sich dem wachsenden Ausbau und damit der steigenden „Bevölkerungszahl" auf dem Hönggerberg anpassen. So die ursprüngliche Meinung der Verantwortlichen von ASVZ und ETH. Vier Tennisplätze, eine alte Sporthalle und ein Provisorium für Spinning und Kondi im HXE - das ist das Angebot des ASVZ für die sportliche Betätigung von rund 5000 Studierenden und Mitarbeitenden auf dem Hönggerberg.

Bedürfnis ist ausgewiesen

Im Jahre 2005, wenn die letzten „Finger" auf dem Hönggerberg bezogen sind, werden es um die 9000 Mitarbeitenden und Studierenden sein, die wie im Zentrum, nach sportlichem Ausgleich zum geistigen Stress suchen. Das Bedürfnis für den Ausbau der Hochschulsportanlagen wäre nicht nur wegen der steigenden Angestellten- und Studierendenzahlen an ETH und Uni Zürich allgemein nötig, sondern auch auf Grund der Verzettelung der Anlagen auf Zentrum, Irchel, Fluntern und Hönggerberg und wegen der Bedürfnisse des neuen Studienganges und die Verankerung eines Instituts für Bewegungs- und Sportwissenschaften ausgewiesen, so Kaspar Egger. „Wir wollen die Campus-Idee unterstützen - dies in dem Sinn, dass die Leute, die hier arbeiten, forschen und studieren auf dem Campus nicht nur optimale Arbeitsbedingungen vorfinden, sondern auch Dienstleistungen, zu denen auch die sportliche Betätigung zählt."

Die drei Professuren des Instituts für Bewegungs- und Sportwissenschaften (IBSW) - Biomechanik, Trainings- und Bewegungslehre sowie Sportphysiologie - sind zur Zeit im ETH Zentrum, in Schlieren und auf dem Irchel angesiedelt. Die Professur Biomechanik zieht 2004 von Schlieren auf den Hönggerberg. Das IBSW betreut drei Studiengänge und ein Komplementärstudium mit 702 Studierenden. Die Turn- und Sportlehrerausbildung, für die der ASVZ unter anderem die notwendige Infrastruktur bietet, ist zur Zeit mit über 80 Prozent der Absolvierenden in der Schweiz die grösste Ausbildungsstätte auf Hochschulstufe. „Der ASVZ hat sich laufend den steigenden Bedürfnissen angepasst und bietet heute über 70 Sportarten und Dienstleistungen an - vor allem im Zentrum", so der ASVZ-Direktor.

Besucherzahlen gestiegen

Die Besucherzahlen des ASVZ sind analog derjenigen der Studierenden- und Angestelltenzahlen von ETH und Uni Zürich gewachsen. Die Besucherstatistik weist eine steigende Nachfrage aus: jährlich werden bis zu 800'000 Besuche gezählt, wobei auf den Hönggerberg 40'000 Besuche entfallen. Egger muss mit Engpässen fertig werden: „Das IBSW und auch der ASVZ müssen inzwischen vermehrt Objekte mieten, um Kurse und Angebote in genügender Zahl mit der erforderlichen Qualität anbieten zu können." Die Mietobjekte liegen zum Teil weit vom Zentrum oder zum Hönggerberg entfernt und deren Betrieb bedeute zusätzliche Fahrzeit und zusätzliche Kosten für die Betreiber. Die inzwischen renovationsbedürftige Hochschulsportanlage am Waldrand des Hönggerbergs wurde 1979 erstellt, die vier Tennisplätze kamen 1980 dazu. Die bestehende einfache Sporthalle wurde vom ASVZ finanziert und hat eine Ballonhalle abgelöst.

Von pfannen- zu schubladenfertig

Das neue Projekt sah vor, dass in einer ersten Phase ab 2003 ein Trainingscenter entstanden wäre, dem in einer zweiten Phase - ab 2006 - die Dreifachturnhalle gefolgt wäre. Das „pfannenfertige" Ausbauprojekt landet nun erst einmal, wenn nicht externe Sponsoren gefunden werden, in der Schublade.

„Schade", meint Patrick Udvardi, Verantwortlicher für die Sportanlagen Hönggerberg. Für ihn wäre es wichtig, den Hönggerberglern ein dem Campus angepasstes Sportprogramm zu bieten.


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ASVZ Hšnggerbergsport
Die Sportmöglichkeiten, die auf dem Hönggerberg - hier im HXE - angeboten werden, werden gern genutzt. gross

Das heisst für ihn, ein Sportangebot, das auf die Institute zugeschnitten ist, denn der Hönggerberg habe seine eigene Sportkultur. „Es ist Tradition, dass die Institute - Geodäsie, Baustatik und Konstruktion, Geophysik, Molekularbilogie und Biophysik, Geotechnik, Theoretische Physik oder Quantenelektronik - freie Zeiten in der Halle besetzten, um mit den Mitarbeitenden einmal in der Woche Sport zu treiben: Basketball zu spielen, Badminton oder Volleyball", erklärt Udvardi und stellt zudem fest: „Kundenwünsche können wir jedoch nur erfüllen, wenn wir am Puls des Campuslebens bleiben, das heisst uns hier oben auch mit einem Büro installieren und präsent sind."

Seit Herbst letzten Jahres konnte nun als Provisorium das Gebäude HXE mit Fitness, Gymnastik, Krafttraining, Wellnesszone und Spinning- sowie Rudermöglichkeiten eingeweiht werden.

Geplant war ein Trainingscenter, das auf Kraft, Cardio, Fitness, Bewegung und Regeneration ausgerichtet ist. Die Aussensportanlagen hätten einen Platz für Beachvolleyball, einen Hartplatz und zwei Tennisplätze aufnehmen sollen. Die Dreifach-Spothalle sollte in erster Linie Lehrveranstaltungen und Kursen des Instituts für Bewegungs- und Sportwissenschaften dienen. Die Baukosten wurden auf insgesamt 18,8 Millionen Franken veranschlagt, die durch den Bund, mit Drittmitteln aus Fonds und Stiftungen der ETH sowie durch Übernahme eines Kostenanteils von einer Millionen Franken durch ASVZ finanziert werden sollten - sollten, denn jetzt sucht der ASVZ nach externen Geldgebern, da an der ETH im Moment kein Geld für die Verwirklichung der Pläne zur Verfügung steht.


Fitness-Loft reicht nicht aus

(res) Olivier Enger, Doktorand im Laboratorium für Organische Chemie, findet: „Das Sportangebot auf dem Hönggerberg ist eine Katastrophe." Seit er hier oben arbeite, spiele er nur noch ab und zu Fussball. Früher habe er im Zentrum noch Handball und Basketball gespielt und ein Krafttraining absolviert. Geomatikstudent Daniel Dubouloz betreibt Langstreckenlauf im Leistungssport. Ihm reicht der Wald in der Nähe fürs Training und die Dusche auf den Sportanlagen fürs Danach. Eine Möglichkeit zum Schwimmen wär nicht schlecht. Aber da wird sich wohl nichts tun, meint er lachend. Sebastian Hüller, Diplomand in Molekularbiologie und Biophysik, hat früher beim ASVZ Karate trainiert. „Seit ich auf dem Hönggerberg bin, trainiere ich in einem Verein." Ins Zentrum zu fahren, sei zu umständlich. Karin Güdel will Umweltingenieur werden und spielt Badminton im Unisport im Irchel. Im Zentrum hat sie noch die Muskeln trainiert. Heute beschränkt sie sich auf Spinning und Rudern über den Mittag, wo es meist noch Platz habe. „ Schade ist, dass die geleiteten Trainings nicht auf die Studienpläne abgestimmt ist und wir nicht davon profitieren können", kritisiert sie. Sie fühlt sich hier etwas allein gelassen. Für sie ist das sportliche Angebot auf dem Hönggerberg genügend. Nicht so für Geomatikingenieur-Studentin Marianne Forster. Sie meint, dass das Angebot eher beschränkt sei, während man im Zentrum nach Vorlesungsschluss die grosse Auswahl an sportlicher Betätigung hatte und auch nutzte. Heute rudert sie im Sommer und fährt vor allem Velo.






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