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Publiziert: 24.06.2004 06:00

Alpengarten der ETH Zürich auf dem Hönggerberg
Science City blüht auf

(cm) Bewimperte Alpenrose, schmalblättriges Weidenröschen, steifhaariges Milchkraut. – Der geneigte Leser fühlt sich bei diesen Blumennamen in die Alpen versetzt. Doch um die Pflanzen zu sehen, muss man nicht mehr in die Berge sondern nur noch zur ETH Hönggerberg gehen. Denn letzten Montag eröffnete die ETH mit Rektor Konrad Osterwalder neben dem Gebäude der Festkörperphysik einen Alpengarten.

Die Initiative für die neue Anlage ging von ETH-Gärtnern aus. Vor zwei Jahren traten sie auf Matthias Baltisberger, ETH-Professor für Systematische Biologie, zu, mit der Frage, ob sich ein Alpengarten auf dem Hönggerberg realisieren liesse. Die Gärtner wollten nämlich eine andere Bepflanzung als die beispielsweise häufig verwendeten Kotoneaster. Der Pflanzespezialist bejahte, forderte aber auch, dass man die Möglichkeit nutze, um einen Lehrpfad zu gestalten.

Ein Teil des neuen Alpengartens an der Wolfgang-Pauli-Strasse. gross

Jetzt ist das Projekt realisiert. Auf vier unterschiedlich aufgebauten Böden – Silikatgestein und humoses, feuchtes sowie mineralisches Kalkgestein – wachsen momentan auf 470 Quadratmetern rund 150 verschiedene Pflanzenarten. In der Zukunft sollen es bis 250 sein, die entsprechend ihrer Herkunft jeweils relativ kurze Zeit im Sommerhalbjahr blühen. Die Pflanzen wurden auf Exkursionen gesammelt, oder stammen aus dem Botanischen Garten Bern sowie dem Berner Oberländer Alpengarten „Schynige Platte“.

Obwohl gemäss Baltisberger die Klimaumstellung mit den warmen Nächten und der grösseren Verdunstung nicht für alle Pflanzen einfach ist, blühen bereits ein Jahr nach der Bepflanzung einige, zum Beispiel der rundblättrige Steinbrech oder das gewöhnliche Leimkraut.


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Neuer Science Citizen: Das gewöhnliche Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium). gross

Damit die botanischen Neubewohner sich behaupten können, ist es nötig, dass die Gärtner in der „Alpinum ETH Zürich“ genannten Anlage jäten.

Doch trotz aller Blumen im neuen Gartenareal, sieht Baltisberger in der Anlage keinen Ersatz für die botanischen Exkursionen. Für ihn bietet sie einfach die Möglichkeit, anhand realer Exemplare den Unterrichtsstoff zu repetieren. Zudem sei die Anlage auch für die Öffentlichkeit gedacht, die teilweise auch schon den blühenden Enzian diesen Frühling bewundert habe. Damit passt das Projekt auch zur Vision Science City, bei welcher der Campus Hönggerberg zum attraktiven Stadtquartier werden soll. Insofern kann man den pflanzlichen Pionieren auf steinigem Grund nur noch gutes Gedeihen wünschen.

Anstatt an einer Felswand blüht dieser Traubensteinbrech (Saxifraga paniculata) an einer Mauer auf dem Hönggerberg. gross


Literaturhinweise:
Literatur zur Alpinen Flora:
David Aeschimann, Konrad Lauber, Daniel Martin Moser und Jean-Paul Theurillat "Flora alpina, Ein Atlas sämtlicher 4500 Gefässpflanzen der Alpen" , Haupt-Verlag; ISBN 3-258-06600-0, CHF 286.–
Elias Landolt "Unsere Alpenflora", Schweizer Alpenclub SAC 2003. ISBN 3-85903-218-0, CHF 54.-



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