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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
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Publiziert: 07.05.2004 06:00

ETH-World Showcase zum Projekt "blue-c"
Virtuelle Kommunikation in 3D

(fw) Schon seit einiger Zeit arbeiten Wissenschaftler aus vier verschiedenen Departementen der ETH Zürich am futuristischen Projekt "blue-c" (1). Letzten Mittwoch berichtete nun Stephan Würmlin, Doktorand am Computer Graphics Laboratory, im Rahmen eines ETH-World Showcase über den Stand der Arbeiten (2). Mit blue-c, so Würmlin, eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Kommunikation und Zusammenarbeit von räumlich entfernten Menschen.

Anders als bei herkömmlichen Videokonferenz-Systemen erlebt bei blue-c der Gesprächspartner sein Gegenüber nicht nur in zwei, sondern in drei Dimensionen. Der Besucher der Station A hat also das Gefühl, der Besucher der Station B sei als reales Wesen in seiner unmittelbaren Umgebung.

Dieses Vorhaben gelingt nur mit einer Kombination von Hochleistungstechnologien. Vor allem die Station im ETH-Zentrum, bei der die Projektion auf drei Wände erfolgt, ist technisch sehr aufwändig. Die Besucher der Station werden von 16 Kameras gleichzeitig gefilmt. Die Daten werden dann an die Station auf dem Hönggerberg übertragen, wo sie zu einer 3D-Projektion verarbeitet werden. Gleichzeitig sehen die Menschen im Zentrum, was in der Station auf dem Hönggerberg gerade geschieht.

Damit die Partner auch wirklich miteinander kommunizieren können, muss die Datenübertragung möglichst in Echtzeit erfolgen. blue-c, so Würmlin, erreicht heute eine Latenzzeit von knapp einer halben Sekunde. Für die Datenübertragung braucht es eine Kapazität von 3 Mbits pro Sekunde. Das ist erstaunlich wenig; schon bei der nächsten oder übernächsten ADSL-Generation, so ist Würmlin überzeugt, werden solche Übertragungsraten alltäglich.

Doch was, ausser 3D-Videokonferenzen, kann man mit einer solchen Applikation überhaupt machen? Würmlin erwähnt als konkretes Beispiel ein Schachspiel, das die Ingenieure für blue-c entwickelt haben. Mögliche Anwendungen sieht er auch für die Verkäufer von Luxusgütern.


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Die blue-c-Station im ETH-Zentrum. gross

Diese könnten beispielsweise virtuelle "shopping environments" einrichten oder den Kunden Automobile in verschiedener Ausstattung vorführen. Wenig Interesse zeigen bisher hingegen die Entwickler von Computerspielen. Für solche Anwendungen ist die blue-c-Technologie heute schlicht noch zu teuer.

Das Projekt blue-c geht nun in die zweite Phase. In den nächsten drei Jahren soll diese Technologie soweit entwickelt werden, dass sie in gewöhnlichen Räumen und Büros eingesetzt werden kann.


Fussnoten:
(1) Homepage des Projekts: http://blue-c.ethz.ch/
(2) Am 23. Juni findet ein ETH Demo Day über blue-c statt. Interessierte ETH-Angehörige und Medienvertreter können sich dann vor Ort über die Möglichkeiten dieser neuen Technologie informieren.



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