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Rubrik: News |
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Jahrestagung des Zentrums für internationale Landwirtschaft an der ETH Mit Agro-Produkten lässt sich leben |
(cm) Profitieren vom globalisierten Markt nur die Multis und der reiche Westen und Norden, oder reifen im Klima des zugigen Wettbewerbs auch lokale Früchte heran? Dieser Frage widmete sich die Jahrestagung des an der ETH Zürich angesiedelten ZIL (Schweizerisches Zentrums für Internationale Landwirtschaft) und des Swiss Forum for International Agricultural Research (SFIAR) am Freitag im Kunsthaus Zürich. An der Tagung nahmen rund 90 Personen teil. Forschung für nachhaltige Produktion Welche Folgen die liberalisierten Agrarmärkte auf Entwicklungsländer haben, illustrierte Norbert Behi von der Elfenbeinküste (Siehe Bild). Ein Teil der Tagung war Beispielen gewidmet, wie mit Hilfe der Forschung an der ETH Kleinproduzenten zu einer nachhaltigen und ertragsreicheren Ernte kommen können. Die Strategien der schweizerischen Nichtregierungs-Organisationen (NGO), legte Henri Suter, Leiter Sektor Landwirtschaft bei Intercooperation, dar. "Wir Schweizer NGO treiben stark Bioprodukte und Fair-Trade-Waren voran." Langfristige Abnahmeverträge schafften geschützte Märkte und brächten den Partnern im Süden Existenz sichernde Einkommen. Arme zahlen keine Importzölle Aus Sicht der Schweizer Behörden beschränkt sich die Entwicklungszusammenarbeit nicht auf ein blosses Geben. Hans Häfliger von der Sektion Handels- und Umwelttechnologie-Kooperation im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) machte deutlich, dass stabilere Volkswirtschaften im Osten und Süden sich zumindest langfristig auch für uns auszahlen.
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Zum einen vermindert eine tiefere Armut den Migrationsdruck, andererseits können sich nur so stabile Märkte entwickeln, die als Zulieferer für die Schweizer Industrie oder als Absatzkanäle interessant werden. Gerade für Agrar-Produkte entscheidend ist jedoch der Zugang zu den Exportmärkten. Die Schweiz unterstützt dies einerseits, indem sie für Waren aus den ärmsten Ländern tiefere oder gar keine Importzölle erhebt. Andererseits laufen Projekte, die lokale Anbieter weltmarktfähig trimmen. Zum Handeln befähigen "Die Armen im ländlichen Raum bleiben die wichtigsten Verlierer der Globalisierung", hielt Dora Rapold von der Direktion für Entwicklungszusammenarbeit (Deza) fest. Bei einem bescheidenen technologischen Fortschritt bleibe die Produktion tief, während die Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt fielen. Gleichzeitig sind aber die Südländer jene Regionen, die für die globale Umweltsituation eine Schlüsselrolle spielen. Das Ziel der Deza sind Allianzen mit Zivilgesellschaft, Regierungsstellen und internationalen Organisationen wie der UNO. Diese sollen die Projektpartner befähigen, ihren Entwicklungsprozess selbst zu steuern. |
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