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Rubrik: News
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Publiziert: 08.05.2001 06:00

Immer mehr giftige Schwermetalle in der Umwelt
Kehrseite des Handy-Booms

Am Festival des Wissens im Hauptbahnhof Zürich zeigten Forscherinnen und Forscher des Paul Scherrer Institutes (PSI) der Bevölkerung, wie vermieden werden kann, dass giftige Schwermetalle in die Umwelt gelangen.

(rib) Computer, elektronische Agenden, Telefone: alles wird immer portabler. Praktisch und doch problematisch. Fast alle diese Geräte haben Akkus und Elektronikteile, die Schwermetalle enthalten. Trotz Sammelstellen landen nach Gebrauch (noch) zu viele dieser Geräte im Haushaltmüll. Nicht alle metallhaltigen Gegenstände können einer Separatsammlung zugeführt werden. Schwermetalle sind oft auch da, wo man sie nicht vermutet, z.B. in Kunst- oder in Farbstoffen. Gelangen schwermetallhaltige Gegenstände in den Hausmüll, werden diese in der Kehrichtverbrennungsanlage verbrannt. Der Filterstaub dieser Anlagen ist daher mit Schwermetallen so stark belastet, dass er nur noch in sehr teuren Deponien endgelagert werden kann.

Ein erklärtes Ziel des Labors für Energie und Stoffkreisläufe (LEM) des PSI besteht darin, ein Verfahren zu entwickeln, das die Schwermetalle vom Rest des Filterstaubes trennt. Chrstian Ludwig vom LEM: "Der ungiftige Rest könnte bei guter Trennung als Baustoff verwendet werden, während die Schwermetalle recycliert und in der Metallindustrie wiederverwendet werden könnten."

Das ist noch Zukunftsmusik. Aber einen grossen Schritt ist man dem Ziel schon näher gekommen. Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter des PSI arbeiten an einem thermischen Trennverfahren, das bereits einen Grossteil der Schwermetalle durch Verdampfen aus der Matrix des Filterstaubes entfernt.


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Schwermetalle
Forscher erklären Gross und Klein, warum es so wichtig ist, alte Batterien und Elektronikschrott zur Sammelstelle zurückzubringen und nicht in den Haushaltmüll zu werfen. gross

Die Kunst des Verfahrens liegt in der Wahl der Reaktionsbedingungen. Diese müssen so gewählt werden, dass keine Reaktionen auftreten, die die Freisetzung der Schwermetalle behindern oder gar verunmöglichen. Um die Reaktionsbedingungen des Trennvorganges zu optimieren, wurde eine Messmethode entwickelt und patentiert, mit der die freigesetzten Schwermetalle in einem Gas gemessen werden können.

Ludwig hofft, dass in wenigen Jahren Kehrichtverbrennungsanlagen mit einer Aschesäuberung ausgerüstet werden können und somit die Menge an Material, das deponiert werden muss, erheblich reduziert werden kann. Das PSI versucht zur Zeit mit industriellen Partnern, das Verfahren grosstechnisch umzusetzten.


Literaturhinweise:
Labor für Energie und Stoffkreisläufe (LEM) des Paul Scherrer Institutes (PSI): http://lem.web.psi.ch



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