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Rubrik: News
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Publiziert: 15.05.2001 06:00

Ruth Metzler plaudert am Hönggerberg mit der Jugend
"Jugend soll frech sein"

Parteiensponsoring, Bildungspolitik, neue Gotthardtunnels: quer durch die politische Landschaft führte das Gespräch zwischen Bundesrätin Metzler und den Jugendlichen am Freitag auf dem Hönnggerberg.

(rib) Sie kam an, wie man es von einer Bundesrätin erwartet: mit Chauffeur und schwarzer Limousine. Die wartenden ETH-Weibel in Uniform und mit ETH-Plaketten waren aber keineswegs beeindruckt. Einer: "Nicht einmal ein Mercedes, da hätte sie ja besser meinen Wagen genommen." Dann wurde sie von einer Dame und einem Herrn mit Knopf im Ohr, schwarzem Anzug und grimmigen Blick im Eilschritt zum runden Tisch geleitet. Dort warteten sechs Mittelschülerinnen und Mittelschüler sowie vier Studierende.

Zur Eröffnung rief Ruth Metzler vor den rund 250 Zuschauern die Jugend auf, Tatendrang und Frechheit zu bewahren. Frech waren die anschliessenden Voten der Jugendlichen nicht, aber auch nicht in Ehrfurcht erstarrt. Dass die folgende Diskussion zum Thema "Die Schweiz bauen" ein Erfolg wurde, ist in erster Linie dem Diskussionsleiter, dem PR-Profi Iwan Rickenbacher, zu verdanken. Mit lockeren Sprüchen und rhetorischem Geschick verstand er es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Jugendlichen und die Bundesrätin aufblühten.

Metzler
PR-Profi Iwan Rickenbacher führte die Diskussion mit lockeren Sprüchen und rhetorischem Geschick. gross

"Endlich Demokratie in der Schule"

Ein Mittelschüler aus Winterthur votierte mit Inbrunst für eine paritätische Besetzung des Schul-Konvents durch Lehrer und Schüler. "Wir wollen endlich Demokratie in der Schule", verlangte er. Dann ging Diskussion quer durch die politische Landschaft.


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Metzler
Bundesrätin Ruth Metzler im Gespräch mit den Jugendlichen. gross

Von der Bildungspolitik über das Sponsoring der Parteien bis zur Familienpolitik schnitten die Jugendlichen die verschiedensten Themen an. Eine junge Dame beispielsweise vertrat die Meinung, dass die Familie ein wichtiger Kern einer demokratischen Gesellschaft sei. Wo sonst könne man denn das Diskutieren und Zuhören erlernen, fragte sie. "Damit stossen sie bei mir auf volle Ohren", meinte die Bundesräten.

Ein Bauingenieurstudent stellte dann seine Vision einer Schweiz im Jahre 2020 dar: der Flughafen Unique Schweiz ist in Payerne eröffnet worden, die Autobahn Nord-Süd ist um x-Spuren erweitert worden und die Swissmetro ist im Bau. Die Vision war offensichtlich ansteckend. Im anschliessenden Apéro meinte der Mittelschüler, dass er bis heute nie daran gedacht habe, ein technisches Studium zu beginnen; jetzt aber habe es ihm wirklich den Ärmel reingenommen. Er überlege sich jetzt ernsthaft, Bauingenieur zu werden.

CVP-Kernkompetenz

Die Bundesrätin zeigte sich gegenüber ETH Life sehr erfreut über die Diskussion mit den jungen Leuten: "Ich kann wirklich etwas nach Hause nehmen." Insbesondere habe ihr gefallen, dass auch Jugendliche sich sehr um die Familie - eine CVP-Kernkompetenz - sorgten. "Das hört man sonst nur von gestandenen Politikern." Nach dem Apéro verschwand Ruth Metzler wie sie gekommen war: im Eilschritt und verfolgt vom Medienberater und ihren Sicherheitsleuten.




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