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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
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Publiziert: 14.10.2004 06:00

Diskussion über das Scharnier zwischen Studium und Beruf
"Bologna" und der Arbeitsmarkt

(gu) Ab Semesterstart am kommenden Montag werden Neueintretende an der ETH in 21 von 22 Studiengängen ihre Studien nicht mehr mit einem Diplom, sondern mit einem Bachelor bzw. Master abschliessen. Was diese Titel für die Berufswelt bedeuten, diskutierten anlässlich der 4. Schweizerischen Bologna-Tagung an der Rektoren-Konferenz der Schweizer Universitäten (CRUS) Ende September an der Uni Zürich gegen 200 Personen, zwei Drittel davon aus Hochschulkreisen.

Studierendenverband gegen Ausrichtung auf Wirtschaft

Aus wirtschaftlicher, politischer und studentischer Perspektive sowie aus Sicht von Verwaltung und Berufsverbänden befasste sich die Versammlung mit den Auswirkungen der neuen Studiengänge auf den Erwerb berufsspezifischer Kompetenzen sowie mit ihrer Relation zu den Anforderungen des Arbeitsmarktes. Von der Seite des VSS (Verband Schweizerischer Studierendenschaften) wurde die Veranstaltung benützt, um gegen die Ausrichtung der universitären Ausbildungsgänge auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zu demonstrieren.

Drei Vertreter von Uni-Rektoraten, unter ihnen der Präsident der CRUS, Jean-Marc Rapp, hielten in ihren Voten noch einmal die wichtigsten Bologna-Ziele fest: etwa die Einführung der gestuften Studiengänge Bachelor- und Masterdiplom, die europaweite Studienreform, die Förderung der Mobilität mit dem europäischen Kreditpunkte-Transfer-System (ECTS) usw.

Bachelor: Keine "Schnellbleiche" und ...

Dass hier auch Gefahren lauern, machte Rektor Weder (Zürich) deutlich, indem er auf das Risiko der Einführung einer „zu grossen Prüferei“ hinwies und forderte, dass das Bachelorstudium nicht zu einer Schnellbleiche werden dürfe.


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Zu bedenken wurde gegeben, dass Reformen notwendig sind, da die Schweiz nicht nur im Wettbewerb mit Europa, sondern zunehmend auch mit Hochschulen in Amerika und Asien stehe.

Wirtschaftsvertreter Andreas Steiner, (economiesuisse und Zürcher Universitätsrat) erwartet, dass dem Praxisbezug Beachtung geschenkt wird. Er glaubt, dass sich die Grenzen zwischen Fachhochschulen und Universitäten allmählich verwischen werden und dass deshalb das Ranking der einzelnen Hochschulen immer wichtiger wird. Kritik brachte er an der Länge des Studiums generell an. Er konnte auch den Wunsch der Vertreterin der National Union of Students in Europe (ESIB), Lea Brunner, entgegennehmen, welche für Studierende vermehrt Praktikums-, aber auch Arbeitsplätze während des Studiums forderte.

... begrenzte Job-Legitimation

Erziehungsdirektor Gabriele Gendotti (TI) erwartet für den ganzen Bologna-Prozess inskünftig eine einzige strategische Führung. Anhand der Juristenausbildung zeigte Prof. Dr. Heinrich Koller, dass diese Studierenden bereits mit einem Bachelor einen Arbeitsplatz finden können, dass aber damit nicht alle Felder dieses Berufs abgedeckt werden können. Der Trend geht hier Richtung längeres Studium oder auch Weiterbildungsangebote.

Zusammenfassend konnte ETH-Rektor Konrad Osterwalder, Bologna-Delegierter der CRUS, feststellen, dass die Qualitätsverbesserung in dieser europaweiten Reform im Vordergrund aller Anstrengungen stehe: Dem Wettbewerb unter den Hochschulen komme erste Bedeutung zu. Er hielt auch fest, dass von Fall zu Fall untersucht werden müsse, ob der Bachelor für einen reglementierten Beruf genüge.


Literaturhinweise:
Website der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten CRUS: www.crus.ch



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