|
Rubrik: News |
Print-Version
|
"ETH Life"-Interview mit dem Vorsteher des Instituts für Mikrobiologie Markus Aebi zur heutigen D-Biol-Lecture. Methoden mit Durchschlagskraft |
Thema der heutigen D-Biol-Lecture 2005 von Randy Schekman ist der Vesikel-Transport in der Hefe (siehe Kasten). (1) Aus diesem Anlass sprach "ETH Life" mit dem Gastgeber und Institutsvorsteher der Mikrobiologie Markus Aebi über die Forschung des eingeladenen Gastredners Randy Schekman. Mit Markus Aebi sprach Jakob Lindenmeyer Was ist der Hintergrund der D-Biol-Lecture? Die D-Biol-Lecture ist einer der Höhepunkte im akademischen Jahr des Departements Biologie. Wir bemühen uns, herausragende Wissenschaftler und hervorragende Redner nach Zürich einzuladen, welche über grundlegende biologische Konzepte berichten. Da dieser Anlass nur einmal jährlich stattfindet, soll es auch eine Auszeichnung für die eingeladene Person sein, als D-Biol-Lecturer eingeladen zu werden. Wieso wurde dieses Jahr gerade Randy Schekman als Gastredner eingeladen? Randy Schekman ist einer der herausragenden Biologen, der sich mit prinzipiellen Vorgängen in der Zelle befasst. Schekmans primäres Forschungsgebiet, die Sekretion von Proteinen, ist ein zentraler Prozess in allen Zellen. Die Arbeiten der Forschungsgruppe um Randy Schekman haben entscheidend zu unserem Verständnis dieser Vorgänge beigetragen. Die von Schekman vor mehr als 20 Jahren eingeführte Kombination genetischer und zellbiologischer Methoden hat nichts von ihrer Durchschlagskraft eingebüsst und wird für die Beantwortung verschiedenster zellbiologischer Fragestellungen eingesetzt. Warum arbeitet Schekman gerade mit Hefe? Randy Schekman war einer der ersten, der erkannt hat, dass sich die Bäckerhefe "Saccharomyces cerevisiae" als Modellsystem ganz hervorragend zur Aufklärung von Vorgängen in der Zelle eignet. In herausragender Weise kombiniert Schekman genetische, biochemische und zellbiologische Forschungsansätze und gewinnt durch diese optimale Nutzung des Modellsystems Hefe Erkenntnisse, welche sich auch auf andere Organismen wie beispielsweise den Menschen übertragen lassen. |
Wer betreibt an der ETH Forschung auf einem ähnlichen Gebiet und worin liegen die Unterschiede zu Schekmans Forschung? Viele biologisch orientierte Forschungsgruppen der ETH nutzen die Hefe als Modellsystem. Zudem arbeiten auch mehrere Forschungsgruppen auf Teilaspekten der Proteinsekretion wie beispielsweise Proteinfaltung oder Proteinmodifikation. Was bringt diese Forschung für die medizinische Praxis? Biologische Grundlagenforschung bringt primär Erkenntnisgewinne und erst in zweiter Linie Anwendungen in der medizinischen Praxis. Am Anfang steht die Frage: Wie funktioniert das? Wie läuft dieser Vorgang in der Zelle ab? Erst wenn man die Antwort kennt, kann eine mögliche medizinische Anwendung diskutiert werden. Oft sind es am Modellsystem Hefe gewonnene Erkenntnisse, die es zum Beispiel möglich machen, die zellulären und molekularen Grundlagen menschlicher (Erb-)Krankheiten zu definieren. Der heutige Vortrag widmet sich ganz diesem Prozess und beschreibt die Grundlagenforschung am Modellsystem Hefe und die Übertragung dieser Befunde auf den komplexeren Organismus.
|
|||||||||
Literaturhinweise:
Fussnoten:
Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen. |