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Rubrik: News
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Publiziert: 12.12.2005 06:00

Internationaler Studierendenkongress zum Immaterialgüterrecht.
Geistiges Eigentum im digitalen Zeitalter

(amb) Der ETH Nachdiplom-Studiengang in Intellectual Property (siehe Kasten unten) war Gastgeber für rund 90 Studierende der fünf führenden europäischen Nachdiplomstudiengänge für Immaterialgüterrecht. Der Kongress widmete sich den Auswirkungen der Digitaltechnologie auf das Immaterialgüterrecht.


Master of Advanced Studies in Intellectual Property (MAS in IP)

Seit bald 10 Jahren bietet die ETH Zürich einen weiterführenden Studiengang auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums an. Die einjährige Vollzeitausbildung, seit April 2005 als MAS anerkannt, vermittelt Basiswissen im Patent-, Marken-, Urheber-, Lizenz- und Wettbewerbsrecht sowie praktische Kenntnisse zur Registrierung, Durchsetzung, Bewertung und wirtschaftlichen Nutzung geistiger Eigentumsrechte. Ziel der Ausbildung ist es, Absolventen der Ingenieur-, Natur- oder technischen Betriebswissenschaften auf eine berufliche Tätigkeit in der Patent-, Marken- oder Lizenzabteilung in der Industrie oder in einer freiberuflichen Patentanwaltskanzlei vorzubereiten. Das vermittelte Wissen findet mit der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung geistiger Eigentumsrechte auch im Unternehmensmanagement, der Forschung, in Behörden und internationalen Institutionen Anwendung.



Anfangs Dezember wurde in Gerzensee der 7. Kongresszyklus im Rahmen von EIPIN eröffnet. EIPIN ist ein Netzwerk von fünf Ausbildungsbildungsstätten, die ihre Studierenden im Immaterialgüterrecht sattelfest machen (siehe Kasten rechts). Das Treffen stand unter dem Thema "Intellectual Property in the Digital Age". Referenten aus den USA und Europa wiesen auf die Implikationen der globalen Ausbreitung der Digitaltechnologie für das Urheberrecht und dessen Schutz und Verwertung hin.


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Die Themen reichten von einer sozio-ökonomischen Betrachtung von Innovation, über vertragliche Überlegungen bei Lizenzierung und Weiterentwicklung digitaler und digitalisierter Werke, die Schutzinstrumente für Web-Sites und daraus resultierende Pflichten von Suchmaschinen-Betreibern, zu den wachsenden Anforderungen an die Verwertungsgesellschaften, im Speziellen bezüglich der Musikdistribution. Die Diskussion des jüngsten amerikanischen Entscheids ‚MGM gegen Grokster’ zur Haftung für Urheberrechtsverletzungen in Internet-Tauschbörsen zeigte, welche Herausforderung die technologische Entwicklung an die juristische Argumentation und Urteilsfindung stellt. Den Abschluss machte der Vorschlag einer funktionellen Betrachtung des Urheberrechtsschutzes unter Einbezug von juristischen und wirtschaftlichen Kriterien.

Am dreitägigen Kongress wurde auch der praktischen Arbeit grosses Gewicht zugemessen. 11 Teams, gebildet aus je einem Studierenden der EIPIN-Institute, bearbeiteten unter der Anleitung von Doktoranden spezifische Forschungsfragen. Die Resultate werden in Form von Berichten zusammengefasst und später publiziert.

Auch die Begegnung und der Gedankenaustausch unter den Studierenden spielte neben der Wissensvermittlung eine wichtige Rolle. EIPIN führt Studierende unterschiedlichster Grundausbildung wie Juristen, Naturwissenschafter, Ingenieure oder Ökonomen, und verschiedene Nationalitäten zusammen. Das Studienzentrum Gerzensee der Schweizerischen Nationalbank bot hierfür eine ideale Umgebung in einer reizvollen Landschaft am Fusse des Berner Oberlandes.


European Intellectual Property Institutes’ Network (EIPIN)

Vier europäische Ausbildungsprogramme auf dem Gebiet des geistigen Eigentums initiierten 1999 die Bildung eines Netzwerkes, um den Teilnehmern Kontakte über Sprach-, Landes- und Fakultätsgrenzen bzw. Spezialisierung hinweg zu ermöglichen. Mittlerweile ist neben der ETH Zürich, der Robert Schuman Universität in Strasbourg, der Universität Alicante und der Universität London auch das Max Planck Institut in München beteiligt. Die Nachdiplomstudierenden treffen sich während der einjährigen Ausbildung dreimal zu gemeinsamen Arbeitsveranstaltungen.




Fussnoten:
(1) Website der EIPIN Konferenz: www.eipin.org/



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