ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
Print-Version Drucken
Publiziert: 06.05.2004 06:00

Gentechnik zwischen Skepsis und Euphorie
Gentechnologie im Alltag

(mib) Unter dem Motto „Gentechnologie im Alltag“ wurden gestern in Bern die sechsten „Tage der Genforschung“ (1) eröffnet. Im Zentrum der breit abgestützten Aktion stehe „die Begegnung zwischen Forschern und der Bevölkerung“, hiess es an der Medienkonferenz im Kornhausforum. Vom 7. Mai bis 11. Juni sollen an 15 Standorten in der Schweiz Veranstaltungen zum Thema stattfinden. Auch die ETH Zürich engagiert sich an den Tagen.

Das ETH-Institut für Pflanzenwissenschaften (2) wird am 12. Mai im Coop Grüze in Winterthur, am 18. Mai im Einkaufszentrum Uschter in Uster und am 3. Juni im Einkaufszentrum Parkallee in Bachenbülach (jeweils von 13 bis 18 Uhr) anhand von drei Beispielen Einblick in die Gentechnologie geben. Gezeigt werde, „wie neue Reissorten in Zukunft helfen, Vitamin-, Eisen- und anderen Mangelerscheinungen vorzubeugen“, heisst es in den Medienunterlagen. Stichwort dafür sei der „Golden Rice“, eine Sorte, die Provitamin A enthält und an der ETH entwickelt wurde. Ebenfalls werde gentechnisch optimierte Baumwolle vorgestellt, wie sie in Indien angebaut wird. Und als Probiererli gebe es ein Stück Käse, das nicht mit Lab aus Kälbermägen hergestellt wurde sondern mit Lab aus gentechnisch veränderten Bakterien. Koordiniert wird die ETH-Ausstellung von Rainer Holzinger vom Institut für Pflanzenwissenschaften.

Da Forschung per Definition immer ein Vordringen in unbekannte Territorien, ein Rütteln an Dogmen und ein in Frage stellen von Tabus sei, löse sie sowohl Entdeckerfreude und Faszination als auch Spannung und Angst vor dem Ungewissen aus, meinte Heidi Diggelmann, Forschungspräsidentin des Schweizerischen Nationalfonds.


weitermehr

Neue Reissorten sollen helfen, Mangelerscheinungen vorzubeugen: Gentechnisch veränderte Reispflanzen im Gewächshaus (l.) und der daraus gewonnene„Golden Rice“.

An der Medienkonferenz sagte sie: „Nur wenn es uns gelingt, zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik die Basis für einen kontinuierlichen Dialog zu schaffen und unsere gegenseitige Abhängigkeit zu anerkennen, werden wir aus diesem Spannungsfeld gemeinsam positiven Nutzen ziehen können.“

Den hohen wissenschaftlichen Stellenwert der Schweizer Genforschung unterstrichen an der Medienkonferenz Markus Manz vom Institut für biomedizinische Forschung in Bellinzona und Gerd Pluschke vom Schweizerischen Tropeninstitut in Basel. Die Gentechnologie ermögliche eine viel systematischere Suche nach neuen Medikamenten, betonten die beiden Wissenschafter.


Literaturhinweise:
Zum gleichen Thema ist in ETH Life vom 25. Juni 2001 der Beitrag „Das Gesicht der Biotechnologie“ erschienen: www.ethlife.ethz.ch/articles/DasGesichtderBiotec.html

Fussnoten:
(1) Tage der Genforschung: www.gentage.ch/
(2) Institut für Pflanzenwissenschaften der ETH Zürich: www.ipw.agrl.ethz.ch/



Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!