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Rubrik: News Schwierige Wissenschaftskarrieren für Frauen Schlechtere Vernetzung |
Published: 10.09.2002 06:00 Modified: 09.09.2002 19:35 |
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(rr) Frauen, die aus tieferen sozialen Schichten kommen, haben weniger Chancen, in der Wissenschaft Karriere zu machen. Gründe sind einerseits, dass diese Frauen ein kleineres Beziehungsnetz haben und andererseits, dass Frauen weniger publizieren. Diesen Zusammenhang zwischen Geschlecht, sozialer Herkunft und den verschiedenen Karriereschritten auf dem Weg zur Professur zeigt für die Schweiz erstmals eine Nationalfonds-Studie von Regula Julia Leemann (1) auf. Mehr Publizität dank besserem NetzLehr- und Forschungspersonal an den Schweizer Hochschulen sind mehrheitlich männlich und stammen aus oberen sozialen Schichten. Gerade mal sieben Prozent der Professuren sind von Frauen besetzt und dies, obwohl der Anteil der Studentinnen in allen Fächern, in den letzten Jahren zugenommen hat. Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen nehmen Frauen jedoch nur halb so oft eine Doktorarbeit in Angriff. Eine Studie zeigt, dass der wichtigste Bremsfaktor in der akademischen Laufbahn von Frauen ihr kleineres wissenschaftliches Kontaktnetz ist. Dieses beeinflusst auch den Publikationsoutput. Wer besser vernetzt ist, publiziert mehr. Mentoring ab StudienbeginnDie Autorin fordert deshalb einen Ausbau gezielter Förderprogramme für Frauen. Dabei sei es wichtig, dass diese Programme bereits zu Beginn der akademischen Laufbahn einsetzten. Vorbildlich seien die Mentoring-Projekte an der ETH für Doktorierende. Wünschenswert wäre es aber, wenn diese Projekte schon bei Beginn des Studiums angeboten würden (2) . Ein zentrales Thema ist die Frage, wie die jungen Wissenschaftlerinnen mit Publikationen aus ihrem Fachgebiet auf sich aufmerksam machen können. Die Eltern als VorbilderNeben dem Geschlecht spielt laut der Studie auch die soziale Herkunft eine wesentliche Rolle. Söhne einer Akademikerfamilie tendieren eher zu einer wissenschaftlichen Karriere, wenn die Väter bereits studiert haben. Die Töchter hingegen zeigen keine stärkeren Neigungen zu einer akademischen Laufbahn, es sei denn, die Mutter hat ebenfalls ein Hochschulstudium absolviert und gilt so als Vorbild. Allgemein fänden Studenten aus Akademiker-, Manager-, Grossunternehmer- oder höheren Beamtenfamilien leichter den Zugang zu den wissenschaftlichen Netzwerken. Im Kontakt knüpfen seien Frauen aus den unteren Einkommensschichten so gut wie "Töchter aus gutem Hause". Das wiederum treffe für den männlichen Nachwuchs aus der unteren Einkommensschicht nicht zu. Footnotes:
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