(cm) Rosa, Fleck oder Bea. Früher erhielten bei der traditionellen Milchkuhhaltung alle Tiere einen eigenen Namen. Die Bauern nahmen sie als Individuen wahr. Doch auch aus der Forschung kamen Hinweise, dass Kühe sich unterschiedlich verhalten. So reagierten sie beispielsweise bei einer Untersuchung, bei der die Tiere separiert wurden, sehr individuell. Eine ETH-Studie zeigt nun, dass das Individuum nicht nur in solchen Stresssituationen ersichtlich ist, sondern auch im normalen Kuhalltag.

Für ihre Untersuchung die kürzlich im Journal of Dairy Science publiziert wurde (1), beobachteten die Forscher die Aktivität von 35 Holstein-Friesen-Kühen in Freilaufställen. Dabei zeigte sich, dass vor allem die Anzahl Phasen mit hoher Bewegung bei den einzelnen Tieren stabil bleibt. Der Zeitpunkt innerhalb eines Milchabgabezyklus’, die Anzahl Geburten und sich ändernde Umweltbedingungen wie Lichtintensität oder Temperatur scheinen alle keinen Einfluss auf das Aktivitätsmuster auszuüben. Die Wissenschaftler schliessen daraus, dass die Aktivität im eigenen Stall bei Milchkühen ein individuelles Merkmal darstellt. Möglicherweise eignet es sich darum auch, um in Zukunft Kühe, die lahmen oder brünstig sind, leichter ausmachen zu können.