(cm) Die Architektur von Zürich prägt die ETH nicht nur durch ihre eigenen grossen Bauten, sondern sie wirkt auch in kleinerem Massstab bei der Gestaltung der Stadt mit. Als Beispiel mag das Pausenplatzdach beim Schulhaus Kern dienen, das letzte Woche eingeweiht wurde. Der Bau besteht aus 15 Teilelementen, die eine Fläche von rund 50 Quadratmetern abdecken (1).

Damit sei der Wunsch nach einem überdachten Aufenthaltsort im Freien realisiert worden, den Schüler bereits vor einigen Jahren geäussert hatten, erläuterte Myrta Studer, Präsidentin der Kreisschulpflege Limmattal, bei der Einweihungsfeier. Für sie stellt die Konstruktion, die beim prächtigen Wetter letzten Donnerstag sehr gut zur Geltung kam, das originellste Pausenplatzdach in Zürich dar.

Das bereits ein Liebespaar seine Namen und ein Herz auf den Stützen des neuen Daches platziert hat, erachtet Andrea Deplazes als Indiz dafür, dass die Arbeit seiner ETH-Professur und der seines Kollegen Ludger Hovestadt auch den Nutzern gefällt. Das Privileg, selber bauen zu können, hofft Deplazes auch in Zukunft den Studierenden mit weiteren 1:1-Projekten bieten zu können.

Nachdem sie ihr Können schon mehrfach mit temporären Bauten bewiesen haben, ist Ludger Hovestadt froh, dass sein Team mit dem Pausenplatzdach etwas Dauerhaftes errichten konnte. Er weist aber auch darauf hin, dass mit der Konstruktion beim Schulhaus Kern die Möglichkeiten des Computer-gestützten Entwerfens und Produzierens noch nicht ausgereizt worden sind.