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Rubrik: News
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Publiziert: 07.07.2006 06:00

Abschied von ETH-Kommunikationschef Rolf Probala
Förderer des Dialogs

(nst) Zwar steht er offiziell noch bis Ende Jahr im Dienst der ETH. Doch seine Funktion des Leiters der Abteilung Corporate Communications hat Rolf Probala Ende Juni an seine Nachfolgerin Verena Schmid Bagdasarjanz übergeben. Ende Jahr dann wird er in den vorzeitigen Ruhestand treten. Am Mittwoch Abend wurde Probala zum Abschied mit einer kleinen und - wie es dem geborenen Kommunikator gebührt - feinen Inszenierung im Lichthof des renovierten CHN-Gebäudes überrascht. Durch "Rolfs Evening" führte eine langjährige Kollegin aus Leutschenbacher Tagen: Helen Issler, Leiterin der Wissenschaftssendung "MTW". Ein weiteres, nicht nur für Rolf Probala bekanntes Gesicht war Beatrice Tschanz, die der Swissair unter schwierigsten Bedingungen (der Katastrophe bei Halifax) Glaubwürdigkeit verliehen hatte.

Ernst Hafen bedankte sich beim scheidenden Kommunikationsleiter für die grosse Unterstützung, die er von ihm zum Start in seinem Leitungsamt erhalten hatte. Er freue sich, bei Projekten wie Science City vorläufig noch auf sein Know-how zählen zu können. Auch der ehemalige ETH-Präsident gab Probala seine guten Wünsche mit auf den neuen Lebensabschnitt. Olaf Kübler erzählte, wie es 1998 erstmals gefunkt hatte, als er den damaligen Chef der Schweizer "Tagesschau" für die Durchführung eines Nachhaltigkeitsprojekts der ETH und mehrerer anderer Hochschulen gewinnen konnte.

Gekaufte Freiheit

Als es darum ging, die ETH-Kommunikation neu auszurichten und auszubauen, sei der gelernte Sozialanthropologe und Fernsehprofi der richtige Mann dafür gewesen, sagte Kübler. In sechs Jahren habe er seine Abteilung mit allem ausgerüstet, was professionelle Kommunikation ausmacht, mit einem Notfall-Dispositiv zumal und einer strategischen Denkweise. Diesbezüglich sein Meisterstück sei das Jubiläum "150 Jahre ETH" gewesen, dessen erstaunliche Breitenwirkung kein Zufall gewesen sei, sondern Resultat intensiver Arbeit und von Rolf Probalas Credo, dass die Begegnung ETH-Öffentlichkeit ein anregender Gewinn ist - für beide Seiten.

Eingespielte Ausschnitte in Bild und Ton - etwa zum Thema Gentechweizen - belegten die Gewandtheit, mit welcher "pro" die Interessen der ETH auch dem grossen Publikum näherbrachte. Der tiefere Grund seiner Liebe zum Mikrofon erschloss sich aber manchen wohl erst an diesem Abend:


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Aufforderung zum Anknüpfen an die Troubadour-Karriere: Mit einen halben Tag professioneller DRS-Studiozeit kann Rolf Probala nun sein Liederrepertoire erweitern. (Bild: Nathalie Guinand) gross

Ein 30 Jahre alter Radioclip dokumentierte, dass der abtretende ETH-Sprecher einst als Dialekt-Liedermacher durch die Lande zog. Dass er an die alte Passion nun anknüpfen wolle, bekannte Probala gleich selbst: "Nach dem Motto 'acheter la liberté' habe ich mir zum Zeitpunkt, da ich mich zum Rücktritt entschied, eine schöne neue Gitarre gekauft." Dabei soll es nicht bleiben: Ein geschenkter halber Tag Studiozeit bei Radio DRS soll ihm jetzt, wo er etwas mehr Zeit hat, die Aufnahme neuer Chansons ermöglichen.

Die Allwissenden

Mit Cabaret und Zauberei setzten zwei weitere Teilzeit-Bühnenkünstler den Schlusspunkt des Abends. René Schwarzenbach, im richtigen Leben Professor für Umweltchemie, verschonte als "Psychiatrie-Professor Ranzenhuber" diverse Autoritäten im ETH-Bereich nicht vor seiner beissenden, mit bayrischem Einschlag vorgetragenen Ironie. Seine Diagnose des "Probablismus", nämlich öfter zu behaupten, "gestern schon gewusst zu haben, was morgen sein wird", stellte er allerdings nicht ad personam aus, sondern der ETH als ganzer. Ebenfalls ein Spiel um Sein und Schein trieb "Magic-Chris" Christian Tarnutzer. (1)Der ETH-Informatikstudent verblüffte die Gäste zum Abschluss mit immer neuen Tüchern und Kistchen, die er aus einem (scheinbar?) leeren Papierbeutel zog.

Das genaue Gegenteil, nämlich die überbordende Vielfalt von Inhalten sei es, was für ihn die ETH zur faszinierenden Institution gemacht habe, sagte Rolf Probala. Entsprechend sei die Leitung der ETH-Kommunikation für ihn ein Privileg gewesen - mitunter aber auch ein Manövrieren in schwierigem Gelände. Als symbolische Unterstützung dafür überreichte Probala seiner Nachfolgerin Verena Schmid Bagdasarjanz einen Kompass.


Fussnoten:
(1) Mehr über Magic-Chris: www.magic-chris.ch



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