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Rubrik: News
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Publiziert: 24.10.2006 06:00

Gefahrenanalyse in der Tiefgarage des HIL
Zu schnell auf dem Hönggerberg

(cm) Ein Raser zeichnet sich dadurch aus, dass er sein Leben oder das anderer Verkehrsteilnehmer fahrlässig aufs Spiel setzt. Nimmt man diese Definition, dann gibt es auch an der ETH Zürich vereinzelt Schnellfahrer. Diesen Schluss kann man ziehen aufgrund von Geschwindigkeitsmessungen, welche die Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz (SGU) vom 12. bis 22 Juni 2006 im Umfeld der Parkgarage HIL auf dem Hönggerberg durchführte. Der Standort wurde gewählt, weil die Situation – vor allem beim Fussgängerstreifen in der Garage – von verschiedenen Verkehrsteilnehmern als unbefriedigend erachtet wurde.

Die neu erhobenen Zahlen zeigen, dass die Unzufriedenheit nicht von ungefähr kommt. So gab es einen Extremfall, bei dem ein Fahrer im Fussgängerbereich der Garage, innerhalb dessen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit 20 km/h beträgt, mit 64 km/h angebraust kam. Hätte ein Fussgänger die Fahrbahn überquert, wäre er mit grosser Wahrscheinlichkeit überfahren worden, da das Fahrzeug einen Bremsweg von rund 40 Metern gebraucht hätte.

Spitzenwert von 75 km/h

Die total 13’124 durchgeführten Messungen (beide Richtungen) ergaben insgesamt für die Bereiche mit einer 20km/h-Geschwindigkeitslimite – Teil der Garageneinfahrt, -ausfahrt und Abfahrt Rampe -, dass mehr als die Hälfte der Lenker dieses Tempo nicht einhielt. Bei der Ausfahrt fuhren hier mehr als 400 Motorfahrzeuge mit mehr als 40km/h.

Bei der Garageneinfahrt, wo 40km/h signalisiert sind, hielten sich die meisten Lenker an die Vorschrift. Das bedeutet aber noch immer, dass mehrere hundert Fahrzeuge schneller als 45 km/h fuhren. Der Spitzenwert lag bei 75 km/h.

Die Messungen wurden mit der Radaranlage „Speedy“ durchgeführt. Diese zeigte den Fahrern die Geschwindigkeit direkt auf einer Tafel am Strassenrand an. Auf die Präventionsaktion hätten sie trotz der vielen Tempolimitenüberschreitungen positive Rückmeldungen erhalten, sagt Thomas Fetz von der Abteilung SGU. Das sei insofern nicht überraschend, da im Vorfeld sich einige ETH-Angehörige ja bereits besorgt über die Situation gezeigt hätten. Glücklicherweise sei bis jetzt noch niemand in der Garage zu Schaden gekommen.


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Hier wird immer wieder zu schnell gefahren: Tiefgarage des HIL auf dem Hönggerberg. (© ETHZ/Heidi Hostettler)

Beste Prävention: rücksichtsvolles Fahren

Um die Sicherheit zu erhöhen, wurden aber noch weitere Massnahmen neben der Messkampagne ergriffen oder sind geplant. So konnten die alten Verkehrssignale, welche auf Fussgänger aufmerksam machten, bereits durch neue, Standard konforme Schilder ersetzt werden. Dieses Jahr werden noch die Markierungen am Boden aufgefrischt und ergänzt. Zudem sollen Flyer mit Informationen zum korrekten Verkehrsverhalten verteilt werden.

Erst wenn alle diese Massnahmen nicht fruchten, würde man sich überlegen, härtere Massnahmen zu prüfen. Grundsätzlich ist aber für Thomas Fetz klar, dass ein rücksichtsvolles, defensives Verhalten aller Verkehrsteilnehmer den besten Schutz darstellt.




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