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Rubrik: News
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Publiziert: 19.04.2004 06:00

Javacard: Smartcard-Modell der Zukunft?
Klein aber oho

(rs) Innerhalb der von ETH World (1) organisierten Showcase Reihe waren am vergangenen Mittwochabend Smartcards und Javacards das Thema: Jene Plastikkarten also, die mit einem kleinen aber leistungsfähigen Chip ausgerüstet sind.

Thorsten Kramp von IBM Zürich (2) gab zunächst einen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand. Die Leistungsfähigkeit heutiger Mikrochips illustrierte er an einem Vergleich mit der Raumfahrt: 2004 bringt der Chip einer Smartcard mehr Leistung, als 1969 der Leitcomputer der Apollo 11 Raumfähre. Die Worte „Die Kapazität einer Smartcard reicht bis zum Mond und wieder zurück“ unterstrichen das eindrückliche Bild.

Mehr Unabhängigkeit dank Java

Der grosse Nachteil der bisherigen Smartcards liege in ihrer proprietären Plattformabhängigkeit, erklärte Kramp. Habe sich der Kunde für einen Hersteller entschieden, sei er von dessen Betriebssystem und Anwendungsentwicklung abhängig und müsse, falls er den Hersteller wechseln wolle, das komplette System austauschen, was sehr kostenintensiv sei. Mit der Entwicklung von Java-fähigen Chipkarten würden sich hier neue Möglichkeiten ergeben: Die so genannten Javacards seien unabhängig von Prozessor und Betriebssystem und würden damit dem Kunden ermöglichen, ihre Systeme modular und nicht mehr vom Hersteller abhängig auszurüsten.

Vielfältige „Verpackungen“

Zur Leistungsfähigkeit der Javacards zeigte Thorsten Kramp zwei generelle Tendenzen auf: Die Chips bleiben entweder gleich gross und bringen mehr Leistung, oder sie behalten die gleiche Leistung und werden in immer kleineren Formaten produziert. Alternativ zur gut bekannten Plastikkarte können die Mikrochips mittlerweile übrigens auch in Schmuckstücke oder Armbanduhren eingebaut werden.


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Starker Winzling: die heutigen Mikrochips sind leistungsstark gross

Schnelle Leistung, hohe Sicherheit

An das Referat anschliessend gab Thomas Weingold, der ebenfalls für IBM Zürich (2) tätig ist, eine kurze Demonstration. Mit einem kontaktlosen Lesegerät zeigte er auf, wie schnell Smart- und Javacards Daten übermitteln können. Bedenke man, dass innerhalb von Sekunden der Prozessor des Mikrochips heraufgefahren, die Daten übermittelt und das System anschliessend wieder heruntergefahren werden müsse, sei die Geschwindigkeit der Datenübermittlung ganz beachtlich, so Thomas Weingold.

Im Anschluss an die Demonstration und an einen kurzen Ausblick in die Zukunft von Smart- und Javacards stellten sich die Referenten den Fragen der Zuhörer. Es entspann sich eine angeregte Diskussion zum Thema Sicherheit, wobei Referierende und Zuschauer sich einig waren, dass die Mikrochips über eine recht hohe Sicherheit verfügen und die Sicherheitslücken tendenziell eher beim Anwender liegen.


Fussnoten:
(1) Die Homepage von ETH-World: www.eth-world.ch
(2) Die Homepage von IBM Zürich: www.zurich.ibm.com/



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