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Rubrik: Science Life HIV-Epidemie in der Schweiz AIDS-Erreger stabil virulent |
Published: 05.04.2006 06:00 Modified: 05.04.2006 13:19 |
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(cm (mailto:christoph.meier@sl.ethz.ch) ) Leider nimmt die Anzahl der Personen, die an AIDS erkranken, in der Schweiz nicht ab (1) . Doch zum Glück nimmt im Land die Virulenz des HI-Virus des Typ 1, des vorherrschenden AIDS-Erregers in Europa, nicht zu. Das heisst, die Ansteckungsfähigkeit von HIV-1 hat in den letzten zwei Jahrzehnten in der Schweiz weder zugenommen noch sich abgeschwächt. Diesen Schluss lässt eine gestern veröffentlichte Studie im Rahmen des Projektes „Swiss HIV Cohort Study“ zu (2) (3) , an der auch die ETH-Forscher Sebastian Bonhoeffer und Viktor Müller beteiligt waren (4) . Für ihre Untersuchung bestimmten die Forschenden bei 817 Nordwesteuropäern die Abnahme der CD4 Zellen, bei 815 die Abnahme des Verhältnis’ von CD4 zu CD8 Zellen und in 549 unbehandelten Patienten den „viral setpoint“, also den Punkt, an dem die Virenlast konstant wird. Für diese Virulenzmarker versuchten die Wissenschaftler Korrelationen zu den Zeitpunkten der Diagnose zu finden. Die Analyse ergab, dass keine solchen Zusammenhänge bestehen. Auch die Überprüfung der kurzfristigen Entwicklung bestätigte, dass die Virulenz der HI-Viren um ein stabiles Niveau herum schwankt. Aus diesem Befund schlossen die Forschenden, dass das HIV-1 sich in den letzten zwei Jahrzehnten nicht hin zu eine aggressiveren oder milderen Form entwickelt hat, dies obwohl 1995 die sogenannte HAAR-Therapie (highly active antiretroviral therapy) eingeführt wurde. Die mangelnde Evolution des HIV-1 kann gemäss den Wissenschaftlern entweder auf evolutionären Zwängen oder dem Erreichen der optimalen Virulenz beruhen. References:
Footnotes:
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